Influenzasaison 2020/21

PEI: kein Mangel an Grippeimpfstoffen

Stuttgart - 04.09.2020, 09:15 Uhr

Etwa 25 Millionen Impfdosen wird es in diesem Jahr geben. Noch rechnet das PEI nicht mit Engpässen bei Influenzavakzinen. (Foto: picture alliance / ANP | Sem van der Wal)

Etwa 25 Millionen Impfdosen wird es in diesem Jahr geben. Noch rechnet das PEI nicht mit Engpässen bei Influenzavakzinen. (Foto: picture alliance / ANP | Sem van der Wal)


Das Paul-Ehrlich-Institut rechnet derzeit nicht mit einem Mangel an Grippeimpfstoffen. Etwa 25 Millionen Dosen wird es geben, 40 Millionen würden für die von der STIKO empfohlenen Risikogruppen benötigt, doch waren die Impfquoten in den letzten Jahren miserabel. Hersteller Seqirus verzeichnet nun jedoch weltweit eine „Rekordnachfrage“ nach Influenzavakzinen. Die parallel grassierende COVID-19-Pandemie könnte zur verstärkten Grippeimpfung motivieren.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) erwartet keinen Mangel an Grippeimpfstoffen: Klaus Cichutek, Präsident des PEI, erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Wir können derzeit keinen Mangel an Grippeimpfstoff für die Influenzasaison 2020/21 in Deutschland erkennen. Wir gehen davon aus, dass die Hersteller mindestens 21 Millionen Dosen bereitstellen werden.“ Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) orderte eigenen Angaben zufolge sechs Millionen Impfdosen. Zum Vergleich: In der Grippesaison 2019/20 gab es insgesamt 21,2 Millionen Impfdosen, im Jahr zuvor (2018/19) waren es 15,7 Millionen Impfdosen

Würden sich allein alle Risikogruppen in der kommenden Grippesaison vor Influenza schützen und so Impfquoten von 100 Prozent erreicht werden, würden dafür 
40 Millionen Grippeimpfstoffdosen benötigt. Das sei Experten zufolge jedoch kein Widerspruch zu den „nur“ etwa 25 Millionen verfügbaren Impfdosen, so die dpa: „Die Erfahrungen der letzten Jahre haben auch gezeigt, dass die jeweils verfügbaren Impfstoffmengen nicht vollständig in der jeweiligen Saison verbraucht wurden“, sagte BMG-Sprecher Sebastian Gülde. 

Geringe Impfquoten

Auch die STIKO hatte jüngst auf die geringen Impfquoten im Epidemiologischen Bulletin 32/33 2020 hingewiesen: „Die geringen Impfquoten in der Saison 2018/19 in den Risikogruppen (ca. 35 Prozent bei Personen im Alter von ≥ 60 Jahren und nur ca. 20–50 Prozent bei Personen mit chronischen Grundleiden) verdeutlichen die hier dringend erforderliche Verbesserung.“ Sie betonte auch: „Zum Schutz der Menschen und zur Entlastung des Gesundheitssystems in der kommenden Influenzasaison 2020/21 (ist) mit den verfügbaren Impfstoffmengen der größte Effekt erzielbar, wenn die Influenzaimpfquoten entsprechend der STIKO-Empfehlungen vor allem in den Risikogruppen erheblich gesteigert werden.“

Die ersten Grippeimpfstoffe kommen

Seqirus, Hersteller von Afluria® Tetra und Flucelvax® Tetra, sowie GSK, Hersteller von Influsplit® Tetra, haben bereits mit der Auslieferung ihrer Vakzinen an Apotheken und Großhändler begonnen. Seqirus verzeichnet eine „Rekordnachfrage nach Grippe-Impfstoffen auf allen Märkten“, wie das Unternehmen mitteilt. Man habe darauf reagiert und die Produktion in allen drei Fertigungsstätten (Australien, Großbritannien, USA) ausgeweitet, um das Angebot zu optimieren.

Bislang hat das PEI 13,6 Millionen Grippeimpfdosen freigegeben (Stand: 28.08.2020), eine für diese Jahreszeit übliche Menge, so Cichutek. 


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Impstoff

von Axel Stiefeling am 22.09.2020 um 20:07 Uhr

Hallo, ich habe heute in Velbert Neviges keinen Impstoff bekommen, ich stehe auf der Warteliste.
Gruß A.S. 22.09.20

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