Minister Spahn zum aktuellen Infektionsgeschehen

Schule und Handel sind wichtiger als Feiern

Berlin - 17.08.2020, 16:00 Uhr

Jens Spahn: Schule ist wichtiger als Party. (c / Foto: imago images / photothek)

Jens Spahn: Schule ist wichtiger als Party. (c / Foto: imago images / photothek)


Angesichts der aktuell steigenden Zahl der SARS-CoV-2-Infektionen plädiert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dafür, Prioritäten zu setzen: Kitas und Schulen sowie Wirtschaft und Handel müssten Vorrang haben vor öffentlichen oder privaten Feiern. Der Minister rief erneut auf, wachsam zu sein – in „Endzeitstimmung“ müsse man allerdings nicht verfallen.

Immer mehr Menschen kommen aus dem Urlaub zurück und lassen sich auf SARS-CoV-2 testen. In der Folge mehren sich auch die positiven Testergebnisse. Doch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht noch keinen Anlass für eine Endzeitstimmung. Bis jetzt könne man mit den Neuinfektionen gut umgehen, erklärte er am heutigen Montag bei einem virtuellen Pressegespräch. Besorgniserregend würde es allerdings, wenn sich die Dynamik fortsetze. Daher gelte es nach wie vor, wachsam und aufmerksam zu sein.

Spahn stellte auch klar, was aus seiner Sicht derzeit bei den Lockerungen Priorität hat. Das sind zuerst Kitas und Schulen, die im Regelbetrieb weiterlaufen sollen. Auch Wirtschaft und Handel müssten so weit wie möglich geöffnet bleiben. Dagegen könne man durchaus auch mal ein Jahr ohne Schützenfest oder sonstige Feierlichkeiten leben, so der Minister. Bei Feierlichkeiten übertrage sich das Virus sehr schnell. „Deswegen finde ich, müssen wir mit den Ländern nochmal schauen: Was sind die Grenzen, was sind die Regeln für die Größen von Veranstaltungen.“ Er wolle zwar kein „Spielverderber“ sein – er habe aber von vielen Seiten gehört, dass sich bei Veranstaltungen mit Alkohol selbst 20 Gäste schnell nicht mehr an die Abstands- und Hygieneregeln hielten. Wenig hält Spahn daher auch davon, zum Beispiel das abgesagte Münchener Oktoberfest in die eigenen vier Wände zu verlegen.

Diese Abstufung will Spahn auch in andere Bereiche übertragen wissen: So sollten Bus und Bahn gerne von Schülern und Berufspendlern genutzt werden – aber nicht von jenen überfüllt werden, die ins Stadion wollen. Der Minister erklärte weiter, eine Schließung aller Geschäfte, wie sie im März verfügt wurde, werde es nicht noch einmal geben. Im März sei die Entscheidung richtig gewesen. Aber heute wisse man: Bei Einhaltung der richtigen Regeln, insbesondere Maskenpflicht und Abstand, könnten die Läden geöffnet bleiben.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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