Unterstützung für Gesundheitsfachberufe

Hessen zahlt ab August PTA-Schulgeld

Berlin - 23.07.2020, 14:30 Uhr

Die PTA-Ausbildung soll für Schülerinnen und Schüler künftig kostenfrei sein. In Hessen ist es ab August so weit.  (x / Foto: Völker-Schule)

Die PTA-Ausbildung soll für Schülerinnen und Schüler künftig kostenfrei sein. In Hessen ist es ab August so weit.  
(x / Foto: Völker-Schule)


Die Schülerinnen und Schüler der drei PTA-Schulen in Hessen können sich freuen: Ab dem 1. August übernimmt das Land Hessen für sie die Schulgebühren – ebenso für alle anderen Auszubildenden in den Gesundheitsfachberufen. Sozial- und Integrationsminister Kai Klose will damit dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Die Gesundheitsfachberufe – dazu zählen unter anderem pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten – sollen attraktiver werden. Dafür soll auch die Abschaffung des Schulgelds sorgen. Dieses Ziel hatte sich die Große Koalition bereits in ihren Koalitionsvertrag geschrieben. Ende vergangenen Jahres beschloss der Bundesgesetzgeber dann eine Ausbildungsreform für PTA – darin blieb die Schulgeldfrage jedoch offen. Denn hier kann der Bund nur bedingt tätig werden: Das Schulwesen ist Ländersache. Doch im vergangenen März einigten sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und seine Länderkollegen auf das „Gesamtkonzept Gesundheitsfachberufe“ – und dieses umfasst auch eine Abschaffung des Schulgelds.

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Einige Länder gehen allerdings tatkräftig voran. So bekräftigt aktuell das hessische Ministerium für Soziales und Integration, dass das Land Hessen ab dem 1. August das Schulgeld übernimmt. „Die Landesregierung löst damit ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag ein. Wir fördern die Schulen für Gesundheitsfachberufe jährlich mit bis zu 5 Millionen Euro, damit sie kein Schuldgeld mehr von den Auszubildenden verlangen“, erklärt Sozial- und Integrationsminister Kai Klose (Grüne) und verweist auf den Fachkräftemangel. „Wir räumen so finanzielle Hürden beiseite, um die Gesundheitsfachberufe für junge Menschen attraktiver zu machen und den Weg zur Ausbildung zu erleichtern. So tragen wir dazu bei, auf Dauer eine gute und qualitativ hochwertige Versorgung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten“, betont Klose.

Insgesamt profitieren laut Ministerium rund 2.400 Azubis von der Kostenübernahme – und das unabhängig vom Ausbildungsjahr. Neben PTA-Schülern sind das beispielsweise Schülerinnen und Schüler in den Berufsfeldern Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, Podologie oder sonstiger Assistenzberufe. Diese Ausbildungen finden zu einem großen Teil an privaten Schulen statt. Für PTA gibt es drei Schulen in Hessen. Das Schulgeld beträgt dort rund 400 Euro im Monat. Nun können die Schulträger beantragen, dass das Land die Schulgebühren übernimmt. Der Erstattungsbetrag wird laut Ministerium alle zwei Jahre um 1,5 Prozent erhöht.

Der Hessische Apothekerverband hatte bereits im Mai den Beschluss der Landesregierung begrüßt. Verbandsvorsitzender Holger Seyfarth hofft, dass nun wieder mehr PTA ausgebildet werden können. Der Bedarf sei jedenfalls vorhanden.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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