DAZ.online-Spezial: Reisen trotz Corona

Kommt ein Radfahrer in die Apotheke ...

Stuttgart - 16.07.2020, 09:15 Uhr

Druckstellen und Reibung können auf einer Fahrradtour zu einem Apothekenbesuch bewegen. (x / Foto: asferico / stock.adobe.com)

Druckstellen und Reibung können auf einer Fahrradtour zu einem Apothekenbesuch bewegen. (x / Foto: asferico / stock.adobe.com)


Ob als sportlicher Ausflug im Gebirge oder als gemütliche Familientour in flacheren Gebieten – der Spaß bei einer Fahrradtour kann ein jähes Ende nehmen, wenn bereits nach dem ersten halben Tag das Gesäß schmerzt. Wie kann der Fahrradurlaub optimal vorbereitet werden? DAZ.online verrät Ihnen, wie sich ein Wundscheuern und das Entstehen von Entzündungen im Sitzbereich vermeiden lassen. 

Das Gesäß (sowie Damm- und Genitalbereich) muss beim Fahrradfahren einen Großteil des Körpergewichts abfangen. Durch diesen Druck und die Reibung an Kleidung und Sattel wird die Haut ungewöhnlich stark belastet. Es können schmerzhafte wunde Stellen entstehen, die sich durch den Eintritt von Bakterien auch entzünden können. Aus anfangs kleinen Pickelchen können sich im weiteren Verlauf größere Abszesse bilden, die unter Umständen operativ entfernt werden müssen. Aus diesem Grund musste schon mancher Radfahrprofi seine Saison vorzeitig beenden. Der Prophylaxe kommt also eine große Bedeutung zu. 

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Um die Gewichtsverteilung optimal zu gestalten und ungünstige Druckstellen möglichst zu vermeiden, sollten Sattelbreite und Sattelpolsterung individuell gewählt werden. Auch die richtige Einstellung des Sattels (Sattelhöhe und Sattelneigung) beeinflussen die Sitzstellung und damit die Belastung. Spezielle Bikerhosen haben wenige und besonders flache Nähte, um die Reibung an den empfindlichen Hautstellen so weit wie möglich zu minimieren. Meist sind sie auch mit einer Polsterung versehen, um den Druck des Sattels beim Radfahren abzufedern. Um ein Eindringen von Bakterien in eventuelle Hautrisse zu vermeiden, sollten nur frisch gewaschene Radlerhosen getragen werden. 

Gute Vorbereitung beginnt also damit, sich im Fahrrad-Fachgeschäft optimal beraten zu lassen. Aber auch die Apotheke kann helfen.

Schutzsalben aus der Apotheke

Sogenannte Gesäßsalben oder -Cremes (auch Sitzsalben bzw. -cremes) vervollständigen den Schutz der Haut vor durch Reibung verursachte Wunden. Meist handelt es sich um Grundlagen aus Vaseline oder Bienenwachs, in die eventuell antibakterielle Zusätze wie ätherische Öle eingearbeitet sind. Wasserhaltige Cremes sind anfälliger für mikrobielle Verunreinigungen, können aber besonders im Sommer durch ihren kühlenden Effekt angenehm auf der Haut sein. 

Mit Gesäßsalben kann direkt die Haut oder auch das Sitzpolster der Bikerhose eingerieben werden. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, die Nähte der Hose damit zu präparieren. Selbstverständlich müssen aus Gründen der Hygiene die Hände vor und nach dem Auftragen des Präparats sorgfältig gewaschen werden.

Produktbeispiele aus der Apotheke, die radfahrenden Kunden angeboten werden können, sind der Linola® Schutzbalsam, die Ilon® Protect Creme und die Deumavan® Salbe.


Annette Thomas, Apothekerin, Dozentin, DAZ.online-Autorin
redaktion@daz.online


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