Behörde korrigiert sich

BfArM: 30 Minuten bei 70 Grad reichen nicht zur Masken-Desinfektion

Berlin - 30.04.2020, 09:00 Uhr

Benutzte Atemschutzmasken sollten bei 30 Minuten und 70 Grad Hitze desinfiziert sein, meinte das BfArM. Nun musste sich die Behörde selbst korrigieren. (Foto: imago images / Gudath)

Benutzte Atemschutzmasken sollten bei 30 Minuten und 70 Grad Hitze desinfiziert sein, meinte das BfArM. Nun musste sich die Behörde selbst korrigieren. (Foto: imago images / Gudath)


Nach neuesten Erkenntnissen genügt eine Desinfektion von 30 Minuten bei etwa 70 Grad trockener Hitze nicht, um eine mit dem Coronavirus verunreinigte Schutzmaske wieder nutzbar zu machen. Das bestätigte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) am gestrigen Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Das Institut habe „laufend neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Daten über unterschiedliche Verfahren zur Wiederaufbereitung betrachtet und eigene wissenschaftliche Forschung beauftragt“, erläuterte ein BfArM-Sprecher. Aufgrund der Erkenntnisse habe man eine neue Bewertung vorgenommen und eine entsprechende Empfehlung an das Bundesgesundheitsministerium gegeben. Am Dienstagabend hatte das ZDF-Magazin „Frontal 21“ darüber berichtet. Demzufolge habe das BfArM bereits am 24. April den Bundesgesundheitsminister informiert und empfohlen, auch den Krisenstab der Bundesregierung und das Bundesarbeitsministerium einzubeziehen und eine Korrektur vorzunehmen.

Das BfArM hatte seinerzeit „als Beitrag zur Sicherung der Versorgungslage mit Atemschutzmasken“ an der ersten Empfehlung zur Wiederaufbereitung der Masken mitgearbeitet. Damals wurde zur „thermischen Virusinaktivierung bei gleichzeitiger Erhaltung der Maskenintegrität eine thermische Desinfektion bei 65 bis 70 Grad trockener Hitze über 30 Minuten“ vorgeschlagen.

Nun musste das BfArM sich aber selbst korrigieren: „Zwischenzeitlich liegen neue wissenschaftliche Erkenntnisse vor, die eine Aktualisierung dieser Empfehlung notwendig machen“, hieß es beim BfArM. Laut „Frontal 21“ wird in dem internen Papier – vorbehaltlich weiterer Prüfergebnisse – eine neue Empfehlung angedeutet. Um eine zuverlässige „Vireninaktivierung bei gleichzeitiger Sicherstellung der weiteren Maskenintegrität“ zu erreichen, werde wohl eine Dekontamination bei 90 Grad über 90 Minuten trockener Hitze notwendig sein. Noch aber seien die Untersuchungen nicht abgeschlossen


bro / dpa
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Vom BfArM beauftragte Arbeitsgruppe erwägt zwei Möglichkeiten

FFP2-Masken zu Hause desinfizieren

Update: Infobroschüre der TH Münster Version 2.0

So können FFP2-Masken privat wiederverwendet werden

Was Apotheken ihren Kunden zu FFP2-Masken mit auf den Weg geben sollten

Kostenlos, aber nicht beratungslos

Schwere Nebenwirkungen von Mirena und Co.?

Hormonspiralen unter Verdacht

Im Akutfall schnell und richtig handeln

Erste Hilfe bei Verbrennungen

Verbrennungen von Kindern leitliniengerecht behandeln

Achtung, heiß!

Selbst nähen, wiederverwenden oder einfach improvisieren – was gilt es zu beachten?

Mangelware Masken

Wie man bei Verbrennungen richtig handelt

Plötzlich in Flammen

1 Kommentar

BfArM gibt Entwarnung für Masken-Desinfektion...

von Christian Timme am 30.04.2020 um 14:04 Uhr

Erstmaliger Selbsttest erfolgreich abgeschlossen ... Sonnengebräunte schottische PTA mit desinfizieren Corona-Maske aus Mikrowelle entstiegen ...

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.