Italien, Deutschland, Frankreich

Erste kleine positive Entwicklungen bei den Corona-Zahlen

Berlin - 23.03.2020, 19:00 Uhr

Sowohl in Italien und Frankreich als auch in Deutschland gibt es erste kleinere Hinwesie darauf, dass die Einschränkung des öffentlichen Lebens das Coronavirus eindämmt. (m / Foto: imagoimages / thesing)

Sowohl in Italien und Frankreich als auch in Deutschland gibt es erste kleinere Hinwesie darauf, dass die Einschränkung des öffentlichen Lebens das Coronavirus eindämmt. (m / Foto: imagoimages / thesing)


Derzeit gibt es laut den Daten der Johns-Hopkins-Universität mehr als 350.000 registrierte SARS-CoV-2-Infektionen weltweit. In Deutschland wurden bis zum heutigen Montag mehr als 27.000 Infektionen nachgewiesen – und 115 Todesfälle (Stand 17:00 Uhr). Am stärksten ist aber immer noch Italien in Europa betroffen: Am gestrigen Sonntagabend gab es mehr als 59.000 gemeldete Fälle bei rund 5400 Toten. Doch sowohl in Deutschland als auch in Italien sind kleinere positive Entwicklungen zu erkennen. Und: Die Infektionszahlen in Frankreich könnten auf die Wirksamkeit der strengen Regierungsmaßnahmen hinweisen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat sich vorsichtig optimistisch gezeigt, dass sich der Anstieg der Coronavirus-Fallzahlen in Deutschland bereits leicht abschwächt. „Wir sehen den Trend, dass die exponentielle Wachstumskurve sich etwas abflacht“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am heutigen Montag in Berlin und berief sich auf tägliche Analysen. Für eine definitive Bewertung sei es jedoch zu früh, wahrscheinlich sei dies erst am Mittwoch möglich.

„Aber ich bin optimistisch, dass diese Maßnahmen schon jetzt sichtbar sind – was sehr früh ist, weil sie ja erst seit einer Woche wirklich gefahren werden“, sagte Wieler. Außerdem schließt das RKI demnach aus Handydaten, dass sich die Mobilität in Deutschland zuletzt schon reduziert hat – aber es reiche noch nicht, sagte Wieler. Dieser Effekt werde sich nun aber durch die am Sonntag verkündeten Maßnahmen verstärken. Bund und Länder hatten ein Kontaktverbot beschlossen. Bundesweit werden Ansammlungen von mehr als zwei Personen verboten. Ausgenommen sind Angehörige, die im eigenen Haushalt leben. Die verschärften Regeln sollen für mindestens zwei Wochen gelten. Die Länder und Kreise können allerdings noch schärfere Regeln erlassen, was teilweise auch schon geschehen ist.

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Und auch in Italien gibt es seit langer Zeit wieder Licht am Ende des Tunnels. In Italien waren die ersten Fälle dieses Corona-Ausbruchs in der Lombardei, in der Provinz Lodi, am 20./21. Februar publik geworden. Seitdem erließ die Regierung in Rom immer striktere Maßnahmen. Seit dem 10. März gilt eine Ausgangssperre. Die Zahlen vom Sonntag hatten die Hoffnung genährt, dass diese Sperre und Ladenschließungen allmählich Wirkung zeigen könnten. Der Zivilschutz hatte zwar immer noch rund 650 neue Tote im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Erreger binnen 24 Stunden gemeldet. Doch die Zahl lag unter dem Rekordwert von Samstagabend von fast 800 Toten. Insgesamt starben 5476 meist ältere Menschen. Zivilschutzchef Angelo Borrelli mahnte jedoch, dass erst die nächsten Tage zeigen würden, ob der Trend wirklich gebrochen sei.

Doch der leicht positive Trend zeigte sich auch in den Zahlen vom heutigen Montag: Erstmals seit dem 16. März sind auch die Zahlen der gemeldeten Neuinfektionen rückläufig. Während am Sonntagabend noch rund 5600 neue Fälle registriert wurden, gab es dem Zivilschutz zufolge am heutigen Montagabend rund 4800 neue, gemeldete Fälle. Auch die Zahl der Todesfälle sank weiter, liegt aber mit 601 neuen Covid-19 an einem Tag immer noch sehr hoch im Vergleich zu anderen Ländern.

Ebenfalls sehr rigoros hatte Frankreichs Regierung auf das sich ausbreitende Virus reagiert. Präsident Emmanuel Macron hatte noch vor Deutschland das öffentliche Leben eingeschränkt und Ausgangssperren verhängt. Und offenbar zeigen die Maßnahmen erste Wirkungen: Denn zumindest die Zahlen der registrierten Fälle sind seit einigen Tagen recht stabil. Am meisten neue festgestellte Infektionen hatte es am 19. März gegeben (etwa 1900). Seitdem ist die Zahl der staatlich registrierten Infektionen leicht rückläufig, am gestrigen Sonntag lag sie bei rund 1500.


bro / dpa
brohrer@daz.online


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