Pharmaziestudium

Klinische Pharmazie an der Uni Leipzig wird ausgebaut

Berlin - 02.03.2020, 16:00 Uhr

Am Institut für Pharmazie der Uni Leipzig soll es künftig verstärkt um Klinische Pharmazie gehen. (c / Foto: imago images / imagebroker)

Am Institut für Pharmazie der Uni Leipzig soll es künftig verstärkt um Klinische Pharmazie gehen. (c / Foto: imago images / imagebroker)


Das pharmazeutische Institut der Universität Leipzig erhält zwei neue Stiftungsstellen durch eine Förderung der Landesapothekerkammer und des Landesapothekerverbandes Sachsen sowie der AOK Plus, erklären die Stifter sowie die Universität in einer Pressemitteilung. Im Zuge einer Neukonzeption des Innovationsstudienganges soll so die Klinische Pharmazie ausgebaut werden. Dr. Martina Neininger und Dr. Susanne Schiek sollen aber nicht nur Studierende aus-, sondern auch Apotheker fort- und weiterbilden.

Die Landesapothekerkammer und der Landesapothekerverband Sachsen sowie die AOK Plus erklärten am vergangenen Donnerstag in einer gemeinsamen Pressemitteilung, dass sie das Institut für Pharmazie der Universität Leipzig gemeinsam mit 150.000 Euro jährlich befristet für fünf Jahre unterstützen wollen. Aus dem Geld sollen zwei neue Stellen entstehen, mit denen die Klinische Pharmazie weiter ausgebaut werden soll. Dr. Martina Neininger werde demnächst den Bereich Pädiatrische Pharmazie und Dr. Susanne Schiek den Bereich Geriatrische Pharmazie leiten – beide approbierte Apothekerinnen.

„Die Stiftungsstellen sollen die bereits gut etablierte patienten- und praxisorientierte Ausrichtung des Instituts für Pharmazie in Forschung und Lehre fördern und neue Impulse in der interdisziplinären Zusammenarbeit von Medizin und Pharmazie ermöglichen“, betonte Michael Stummvoll, Dekan der Medizinischen Fakultät, der das Institut für Pharmazie in Leipzig zugeordnet ist. Daher verwundert es nicht, dass der Aspekt der Interprofessionalität auch hier mit im Fokus steht.

Neininger berichtet, es sollen neue Projekte mit verschiedenen Partnern in Sachsen, deutschlandweit aber international geplant werden. Schiek erklärte ergänzend, dass bereits eine Zusammenarbeit mit der Lernklinik aufgebaut werde. Außerdem soll in den kommenden Jahren eine neukonzipierte und digital ausgestattete Lehrapotheke eingerichtet werden. Neben den neuen Lehrformaten denken die beiden auch an innovative Prüfungsformate.

Mehr zum Thema

Wie sich die Bundesapothekerkammer die neue Approbationsordnung vorstellt

Ein anderer Weg zum Konsens

Gemeinsam mit der AOK Plus als drittem Stifter soll ein Projekt zu Fragen des Medikationsmanagements initiiert werden. Man unterstütze das Projekt ganz selbstverständlich im Interesse der Versicherten, erklärte Rainer Striebel, Vorstandsvorsitzender der AOK Plus. Denn: „Die zunehmende Multimorbidität und die damit verbundene komplexe Medikation muss von Fachleuten klug überwacht und koordiniert werden. Von einer derartigen Partnerschaft profitieren alle Beteiligten und eben vor allem die Patienten“, so Striebel.

Allerdings sollen die zwei Apothekerinnen nicht nur die Forschung und Lehre unterstützen, sondern auch in der Fort- und Weiterbildung der Apothekerkammer aktiv sein, erklärte Friedemann Schmidt, der neben seiner Funktion als ABDA-Präsident auch Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer ist. Er erhofft sich, so den Transfer patientenorientierten Wissens in die Berufspraxis zu fördern.


Svea Türschmann
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Sächsische LAK, Sächsischer AV und AOK Plus fördern Neuausrichtung des Studiengangs Pharmazie

Leipzig: Neue Stiftungsstellen für Pädiatrische und Geriatrische Pharmazie

Zuwachs für die Leipziger Klinische Pharmazie

Patienten schnittstellen­übergreifend betreuen

Auf dem Sächsischen Apothekertag wurde für die Pharmazie und herzkranke Patienten gekämpft

Wahre Herzensangelegenheiten

Resümee der Redner: Integration der Pharmazie in die Medizinische Fakultät gelungen

Leipzig: Online-Feierstunde für Absolventen

Demo für Bildung in Leipzig

„Kürzer geht‘s nicht!“

Bildungsbündnis fordert Rücknahme der Stellenkürzung

Demo für die Leipziger Uni

AOK Plus-Chef Rainer Striebel im Interview mit der DAZ

„Wir alle müssen unsere Rollen neu denken“

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.