Telemedizin

Teleclinic baut Kooperation mit PKV-Unternehmen aus

Berlin - 26.02.2020, 14:00 Uhr

Immer mehr Privatversicherte in Deutschland können sich Beratungen bei der Teleclinic von ihrer Versicherung erstatten lassen. (s / Foto: Teleclinic)

Immer mehr Privatversicherte in Deutschland können sich Beratungen bei der Teleclinic von ihrer Versicherung erstatten lassen. (s / Foto: Teleclinic)


Privat krankenversicherte Kunden der R+V-Versicherungen erhalten in diesen Tagen Post, in der es um das Thema Telemedizin geht. Konkret weist die Versicherung ihre Kunden auf eine neue Kooperation mit dem Telemedizin-Anbieter Teleclinic hin, die ab dem 1. April 2020 gilt. Demnach erstattet die Versicherung Online-Beratungen nach den schon bestehenden Tarifen. Laut eigener Aussage ist das Münchener Digital-Unternehmen inzwischen Marktführer bei den PKV-Patienten.

Die Teleclinic war eines der ersten Unternehmen in Deutschland, das ärztliche Online-Beratungen entwickelt hat und nun auch anbietet. 2015 wurde das Unternehmen in München gegründet, eigenen Angaben zufolge arbeiten inzwischen 60 Mitarbeiter für die Teleclinic, die Online-Arztpraxis hat demnach mehr als 20.000 registrierte Patienten. Schon 2017 begannen die ersten Schritte im PKV-Bereich: Damals startete der Telemedizin-Anbieter ein Projekt mit dem Apothekendienstleister apotheken.de. Patienten können sich seitdem zunächst per Video ärztlich beraten lassen, anschließend kann ihnen ein E-Rezept ausgestellt werden, das sie in einer Vor-Ort-Apotheke ihrer Wahl oder in der deutschen Versandapotheke „Mache“ einlösen können.

Seitdem hat die Teleclinic ihre Aktivitäten im PKV-Markt ausgebaut und kooperiert inzwischen mit mehreren Privatversicherungen. Eigenen Angaben zufolge haben inzwischen 35 Prozent aller Privatversicherten in Deutschland durch eine Kooperation ihrer Versicherung nicht nur Zugriff auf die Handy-App, sondern können sich ihre Online-Beratung auch von der Versicherung erstatten lassen. Beispielsweise haben Unternehmen Nürnberger, Gothaer und ARAG einen Direktvertrag mit der Teleclinic.

Ab dem 1. April kommt eine neue Kooperation dazu. Die R+V Versicherung informiert ihre Kunden derzeit per Post über das neue Angebot. In dem Schreiben wird auf die Vorteile der Online-Beratungen hingewiesen: Die Rede ist von einer 24-Stunden-Beratung, die Beratungen seien „diskret und vertraulich“ und die Gespräche würden von „niedergelassenen Fachärzten“ geführt. Zudem heißt es, dass es 7000 kooperierende Partner-Apotheken gibt – gemeint ist das Netzwerk von apotheken.de – oder eben ein kostenloser Versand der Arzneimittel via Versandapotheke.

Zur Abrechnung der Online-Dienstleistung heißt es in dem Brief: „Die Online-Sprechstunde können Sie im Rahmen ihrer Krankenvollversicherung nutzen. Ausgenommen sind die Zeiten einer Versicherung im Notlagentarif, denn für diesen gelten spezielle Abrechnungsregeln. Der Service von Teleclinic kostet sie nichts extra. Die Rechnung für das Arztgespräch erstatten wir nach dem von ihnen versicherten Tarif.“

Konkurrenz aus Schweden

Inzwischen sind aber noch weitere Angebote im Telemedizin-Markt hinzugekommen. Da wäre beispielsweise der schwedische Konzern Kry, der seine App seit einigen Monaten deutschen Patienten anbietet. Auch bei Kry können Patienten auswählen, ob sie das Rezept (per Fax) an eine Vor-Ort-Apotheke oder an einen Versandhändler schicken. Im Versandbereich ist DocMorris exklusiver Partner von Kry.


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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