Verzögerungen und Fehler erwartet

Securpharm: Wartungsarbeiten stehen an

Berlin - 27.01.2020, 07:00 Uhr

In der Nacht von Montag auf Dienstag finden Wartungsarbeiten am Securpharm-Server der Industrie statt. Unterbrechungen und Ausfälle werden erwartet. (b/Foto: pikselstock / stock.adobe.com)

In der Nacht von Montag auf Dienstag finden Wartungsarbeiten am Securpharm-Server der Industrie statt. Unterbrechungen und Ausfälle werden erwartet. (b/Foto: pikselstock / stock.adobe.com)


Ab dem heutigen Montagabend um 22 Uhr bis Dienstagfrüh um 8 Uhr werden Wartungsarbeiten am Industrie-Server des Securpharm-Systems durchgeführt. Es ist daher mit Unterbrechungen und Ausfällen zu rechnen. Die ABDA erinnert an ihre FAQ, die Apotheken in solchen Fällen empfiehlt, verifizierungspflichtige Packungen nachträglich manuell auszubuchen.

Bald ist das Securpharm-System ein Jahr alt. Am 9. Februar 2019 war das Fälschungsschutzsystem scharf gestellt worden. Doch nach wie vor läuft nicht alles reibungslos. Immer wieder berichten Apotheken von Ausfällen, während die Verantwortlichen, wie die Stakeholder-Organisation Securpharm selbst und das Bundesgesundheitsministerium, zuletzt stets betonten, das System laufe „weitgehend stabil“.

Nun informieren die ABDA-Mitgliedsorganisationen die Apotheken erneut über Wartungsarbeiten, die am Datenbanksystem der pharmazeutischen Industrie durchgeführt werden sollen. Und zwar am heutigen 27. Januar ab 22:00 Uhr bis zum 28. Januar um 8:00 Uhr. Während dieser Zeit könne es zu Unterbrechungen und Ausfällen im Securpharm-System kommen. Und auch im Anschluss an die Wartungsarbeiten könne es noch zu Folgeverzögerungen oder -fehlern kommen.

Was heißt das für Apotheken, die verifizierungspflichtige Arzneimittelpackungen abgeben wollen, diese aber weder auf Echtheit prüfen noch ausbuchen können? Wie schon bei vorangekündigten Ausfällen in der Vergangenheit weist die ABDA hierzu auf ihr FAQ-Papier hin und empfiehlt das dort geschilderte Vorgehen:


Bei vorübergehenden technischen Störungen zum Zeitpunkt der Abgabe ist es erlaubt, Arzneimittel abzugeben und die Verifizierung und Ausbuchung nachträglich durchzuführen, sobald die Störungen behoben sind. Dafür muss die Seriennummer und der Produktcode bei der Abgabe notiert (oder der DataMatrixCode abfotografiert) und die Packung nachträglich manuell ausgebucht werden. Für den [in seinen Folgen vergleichbaren] Fall eines alleinigen Ausfalls des Internets kann Ihr Apothekensoftwarehaus auch eine Komfortfunktion vorsehen, bei der der gescannte Produktcode im System gespeichert und nach Wiederherstellung einer Internetverbindung automatisch nachträglich ausgebucht wird. Den Betriebsstatus der Securpharm-Teilsysteme können Sie unter www.securpharm-status.de nachvollziehen.“

Antwort auf Frage 3.19 der Securpharm-FAQ für Apotheken


Wem die Software nicht hilft, dürfte dieser Tipp das Leben auch nicht sehr erleichtern. Bleibt zu hoffen, dass der Ausfall möglichst auf die Nacht beschränkt bleibt und wenige Nachfolgen mit sich bringt. 


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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1 Kommentar

Absurdes und nicht zielführendes System

von Andreas Grünebaum am 27.01.2020 um 13:17 Uhr

Im Falle einer Abgabe ohne Securpharm Verifizierung kann im Nachhinein nicht mehr verhindert werden, dass eine zweifelhafte oder sogar real gefälschte Packung abgeben wurde. Es wären deshalb in jeden Einzelfall auch die Adressdaten des Empfängers temporär zu speichern. Bei einigen Hundert Rezepten mit entsprechend hohen Verordnungen nicht praktikabell. Unter dem Kosten- Nutzen Aspekt rangiert das ganze System auf dem Niveau eines aufwendigen und teueren Placebo.

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