DAZ-Adventsrätsel – Tag 24

„Früher war mehr Lametta“

24.12.2019, 01:00 Uhr

Nicht nur bei Familie Hoppenstedt war Heiligabend glitzernder Baumschmuck beliebt. (Foto: hetwig - stock.adobe.com)

Nicht nur bei Familie Hoppenstedt war Heiligabend glitzernder Baumschmuck beliebt. (Foto: hetwig - stock.adobe.com)


Weihnachten ist da und der Baum steht auch? Zeit in Erinnerungen zu schwelgen: Kennen Sie noch Stanniol? Wenn nicht – hinter dem 24. Türchen können Sie Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen.

Das Kleid des Tannenbaums kann wie das Pendant in der Bekleidungsindustrie klassisch oder trendig ausfallen. Während Traditionalisten auf sattes Grün, leuchtendes Rot und ein paar Strohsterne setzen, erwarten Fashion Victims jedes Jahr sehnsüchtig neue Modeideen. In diesem Jahr sind Erdtöne wie Beige, Braun, Cremeweiß und pastellfarbene Weihnachtsdeko mit kühlem Eisblau, zartem Apricot und hellem Mintgrün besonders angesagt. Wem das zu langweilig wird in der festlichen Stube, dem seien leuchtende Neonfarben ans Herz gelegt. Und für den edlen Glanz: Metallic-Töne wie Silber, Kupfer und Gold. 

Aber Moment – dieser Trend ist doch nicht neu! Jahrzehntelang dominierten metallische Fäden den Look der deutschen Weihnachtsbäume. Das erste silberne Lametta wurde 1878 in Nürnberg gefertigt und sollte an Eiszapfen erinnern. Ende des 20. Jahrhunderts kam die Gold-Variante dazu. Traditionell wurde Lametta aus Stanniol (Stannum für Zinn) gefertigt, das geschmolzen, gegossen, gewalzt und in schmale Streifen geschnitten wird. Der letzte Hersteller in Deutschland, das fränkische Unternehmen Riffelmacher & Weinberger, stellte die Produktion im Jahr 2015 allerdings ein. Der einfache Grund: Lametta ist out – einerseits, weil es in modernen Augen spießig wirkt, andererseits, weil es die Umwelt belastet (gilt übrigens auch für das in China gefertigte Lametta aus metallisiertem Kunststoff). 

Frage: Dem Stanniol-Lametta wurde im Kern ein giftiges Schwermetall zugefügt, um es weniger flattrig zu machen – welches?

Wir suchten das Element mit der Ordnungszahl 82: Blei (Pb, lateinisch Plumbum). Da es sich in der Luft, im Boden und im Wasser anreichert, ist es nicht nur für die Umwelt gefährlich, sondern kann über Pilze, Pflanzen und Tiere auch in die Nahrungskette des Menschen gelangen. 

Andererseits waren uns die Lametta-Freunde des 20. Jahrhunderts in puncto Nachhaltigkeit überlegen. Statt die glitzernden Fäden jedes Jahr in der Mülltonne zu entsorgen, wurden sie nach dem Fest sorgfältig vom Baum gesammelt und in Kartons verpackt. Zum Heiligabend wurden sie zwischen Butterbrotpapier wieder aufgebügelt und erstrahlten in neuem Glanz.

 

Gewonnen hat Kemal Yildiz aus Berlin - Neukölln, herzlichen Glückwunsch!


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