DAZ-Adventsrätsel – Tag 17

Wenn ein Element für eine Farbe steht

17.12.2019, 01:00 Uhr

Leuchtend blaue Farbe auf weißem Porzellan – heute geht es um das Element mit der Ordnungszahl 27. (Foto: victoria p. / stock.adobe.com)

Leuchtend blaue Farbe auf weißem Porzellan – heute geht es um das Element mit der Ordnungszahl 27. (Foto: victoria p. / stock.adobe.com)


Cobalt – das Element mit der Ordnungszahl 27 – ist ein graues, hartes und sehr zähes Schwermetall. Spektakulärer sind Cobaltoxide, die zu den stärksten anorganischen Farbträgern zählen und von denen nur geringste Mengen benötigt werden, um satte Farbtöne zu erzeugen. Mehr zu leuchtenden Farben auf weißem Porzellan lesen Sie heute hinter dem 17. Türchen des Adventskalenders.

Cobaltblau, auch als Thénards Blau bekannt, ist ein Cobalt-Aluminium-Mischphasenoxid (CoAl2O4), Cobaltphosphat (Co3(PO4)2) liefert ein sehr dunkles Violett, Cobalt-Zinkoxid grünes Pigment. Schon vor mehr als 4.000 Jahren kannten die Menschen in Ägypten das kräftige Cobaltblau – auch wenn sie noch keine Ahnung vom eigentlichen Element hatten. Als der älteste heute bekannte cobalthaltige Gegenstand gilt eine persische Halskette, die 2.250 v. Ch. gefertigt wurde. Aber auch im sächsischen Erzgebirge wurden mindestens schon im 14. Jahrhundert cobalthaltige Mineralien gewonnen. Wenn auch anfangs mehr aus Versehen, denn die schwarz-grauen Mineralien wurden mit Zinn- und Silbererz verwechselt. Nicht nur, dass aus dem Erz kein Silber gewonnen werden konnte, es entstanden beim Erhitzen während der Verarbeitung der arsenhaltigen Erze auch noch giftige Dämpfe. Also mussten wohl Kobolde die Silber-Erze verzaubert haben – und schon erhielt Cobalt seinen Namen. 

Als eigentlicher Entdecker gilt heute der schwedische Chemiker Georg Brandt, der 1735 das Element in Bismut-Erzen entdeckte und benannte. Auf den sächsischen arsenhaltigen Erzen – auch als Cobalt-Speisen bezeichnet – wurde eine ganze Industrie gegründet, denn sie waren der Rohstoff für Porzellan- und Glasblaufarben. Aus dem Erzgebirge wurden die Porzellanwerke in Delft und Meißen und Werkstätten in Berlin, Fürstenberg und Kopenhagen mit der Farbe beliefert, Venezianisches Glas und Böhmisches Kristall wurde damit gefärbt. 

Das Besondere des blau-weißen Porzellans liegt in seinem Herstellungsverfahren: Das Cobaltblau wird auf den bei 1.060 Grad Celsius einmal gebrannten Scherben aufgetragen, der noch spröde und saugfähig ist. Danach wird der Scherben mit Transparentglasur überzogen und im Hochtemperaturverfahren bei 1.450 Grad Celsius gebrannt, so dass eine harte Glasur entsteht, die das Dekor schützt. Bis ins 18. Jahrhundert war Cobaltblau die einzige Unterglasurfarbe, die solch hohe Brenntemperaturen überstand. Das Cobaltblau entwickelte sich beim Porzellandekor zum Renner und war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch auf günstigeren Gebrauchsgeschirren und in fast jedem Haushalt zu finden.

Frage: Welches cobaltblaue Dekor gilt denn als das erfolgreichste Blaudekor der Porzellangeschichte?

Gesucht war das Zwiebelmuster, ein kobaltblaues Unterglasurdekor auf Porzellan, das in der Meißner Porzellanmanufaktur bis heute von Hand gemalt wird. In anderen Manufakturen wie z.B. Villeroy & Boch, Hutschenreuther oder Kahla wurden schon im 19. Jahrhundert Druckverfahren eingeführt.

 

Gewonnen hat Claudia Bandmann aus Schleusingen, herzlichen Glückwunsch!


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