ABDA-Datenpanel

Datenpanel: Fast jede Apotheke bietet Botendienst

Berlin - 01.11.2019, 16:30 Uhr

Die ABDA hat eine kleine Selektion aus ihrem Datenpanel veröffentlicht. ( r / Foto: imago images / JOKER)

Die ABDA hat eine kleine Selektion aus ihrem Datenpanel veröffentlicht. ( r / Foto: imago images / JOKER)


Das im vergangenen Herbst ins Leben gerufene Datenpanel der ABDA sorgt für neue Einblicke in die Strukturen von Apotheken. Die abgefragten Daten gehen über die bislang von der Treuhand zu Apotheken erhobenen hinaus. So zeigt das Panel beispielsweise die Bedeutung des Botendienstes: 88 Prozent der Apotheken liefern schon heute mindestens einmal täglich aus. Derzeit läuft die Datenerhebung für 2019 – die ABDA ruft die Apotheken zur Beteiligung auf.

Die ABDA hat schon lange ein Problem mit ihren wirtschaftlichen Daten: Weder die Politik noch die Krankenkassen wollen sich auf die von der Standesvertretung vorgelegten Zahlen zum Apothekenmarkt verlassen. Auch deswegen hatte vor einiger Zeit das Bundeswirtschaftsministerium sein Honorargutachten in Auftrag gegeben. Das bewegte die ABDA im vergangenen Jahr ein eigenes Datenpanel aufzubauen. Das Ziel: die gemeinsame Interessenvertretung der Apothekerschaft auf Bundes- und Landesebene gegenüber Politik und Krankenkassen erleichtern. Jetzt zeigt das Panel erste Früchte. Am heutigen Freitag veröffentlichte die ABDA einige Eckdaten aus der Statistik in einer Pressemitteilung. Auf Nachfrage von DAZ.online zum gesamten Datenpanel gab es bislang keine Antwort aus dem Apothekerhaus.

Die Zahlen, so die ABDA in ihrer Pressemitteilung, könnten auch als Basis für die Bewertung der aktuellen Gesetzgebung dienen. Anders als beispielsweise Erhebungen der Treuhand fragt das ABDA-Panel nicht nur nach wirtschaftlichen Eckdaten. Sie will auch Einblicke in die Struktur, die Qualität und den Umfang apothekerlicher Leistungen erhalten. Und werden etwa Fragen zum Botendienst gestellt. Die Ergebnisse sind nicht zuletzt angesichts der kürzlich in Kraft getretenen Änderungen der Apothekenbetriebsordnung zum Botendienst interessant. Nach der neuen Regelung ist der Botendienst nun nicht mehr nur im Einzelfall, sondern stets auf Kundenwunsch zulässig – unter gewissen Voraussetzungen.

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Aber schon jetzt ist der Botendienst ganz offensichtlich mehr als ein Einzelfall-Phänomen. Wie die ABDA in einer Pressemitteilung erklärt, war bislang bekannt, dass täglich etwa 250.000 Botendienste im Bundesgebiet geleistet werden. Laut ABDA-Datenpanel 2018 bieten 96,7 Prozent der Apotheken einen Botendienst an. 88,0 Prozent der Apotheken liefern mindestens einmal pro Tag aus; von den restlichen 12,0 Prozent bieten die meisten Apotheken diesen Service zwei- bis dreimal wöchentlich an. Während 45,7 Prozent der Botendienste in Städten kürzer als 5 Kilometer sind, müssen 44,3 Prozent der Botendienste auf dem Land mehr als 15 Kilometer zurücklegen.

Zweite Panel-Befragung läuft bis zum 15. November

Derzeit steht bereits die zweite Runde für das Datenpanel an: Noch bis zum 15. November sind alle Apothekeninhaber und -leiter aufgerufen, sich an der aktuellen Befragung 2019 unter www.abda-datenpanel.de zu beteiligen. Die Online-Befragung in Kooperation mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) umfasst vier Themenbereiche: Angaben zur Person, Charakteristika der Apotheke, Daten zur flächendeckenden Versorgung und betriebswirtschaftliche Kennzahlen.

Wer die erste Befragung noch als zu umständlich und zeitaufwendig in Erinnerung hat, dem verspricht die ABDA: Für die zweite Erhebungswelle wurde sie modifiziert; Änderungen sollen die Nutzerfreundlichkeit verbessert und die Beantwortung der Fragen erleichtert haben. 30 bis 45 Minuten müssen für die Online-Befragung veranschlagt werden. Dafür gibt es auch eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 45 Euro (brutto) – und „exklusiv zusätzliche Brancheninformationen“. Im vergangenen Jahr lag die Beteiligung nach Informationen von DAZ.online bei rund 10 Prozent – wobei sie in einigen Kammerbezirken noch geringer ausfiel. 


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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2 Kommentare

Botendienst

von Roland Mückschel am 04.11.2019 um 17:32 Uhr

Für diese profunde Erkenntnis braucht man ein
Datenpaneel?
Das hätte ich euch umsonst sagen können.
Der Botendienst wird schon seit Jahrzehnten angeboten.
Nicht gewusst?
Die arbeitende Kollegenschaft ist schlauer als ihr denkt.
Die pudern den Arsch des Kunden schon viel länger als
die Päckchenversender.
Darum nützen noch relativ wenig diesen Weg, trotz Boni.

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Dienstleistungen und Impfen

von Karl Friedrich Müller am 01.11.2019 um 17:06 Uhr

Eben lese ich in der DAZ 44 : Impfskepsis.

Hmm. Da wird von den Ängsten der Apotheker vor dem evtl geforderten Dispensierrecht für Ärzte geschrieben.
Find ich unlogisch. Spahn präsentiert uns einen übermächtigen Gegner, den Versand, gegen den wir durch sein „Versandapotheken Gesetz“ bald nichts mehr werden ausrichten können. Weder finanziell noch rechtlich. Das ist der Gegner, nicht die Ärzte!
Dispensieren dann Ärzte billiger als DocMorris oder wird Spahn dann dem ebenfalls ein Riegel vorschieben zu Gunsten seines DocMorris Spezis Müller?
Das Dispensieren der Ärzte als Drohkulisse ist lächerlich. Wir werden auch schon so fertig gemacht.
Das Schlimme ist, niemand interessiert sich für die ausufernde Korruption in der Regierung

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