AMVV im Bundesgesetzblatt

Dosierung auf Rezepten ab November 2020

Berlin - 01.11.2019, 11:34 Uhr

Die Dosierungsangabe auf dem Rezept ist erst ab 1. November 2020 Pflicht. ( r / Foto: M. Dörr & M. Frommherz / stock.adobe.com)

Die Dosierungsangabe auf dem Rezept ist erst ab 1. November 2020 Pflicht. ( r / Foto: M. Dörr & M. Frommherz / stock.adobe.com)


Ab dem heutigen 1. November gelten neue Bestimmungen in der Arzneimittelverschreibungsverordnung. Die für Apotheken relevanteste Änderung wird allerdings erst ein Jahr später wirksam: Erst ab dem 1. November 2020 müssen Ärzte auch die Dosierung auf dem Rezept vermerken.

Am gestrigen Donnerstag wurde die 18. Verordnung zur Änderung der Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV) im Bundesgesetzblatt veröffentlicht.

Damit gilt ab heute:

  • Arzneimittel mit dem Wirkstoff Desfesoterodin sind der Verschreibungspflicht unterstellt. Die AMVV wurde insofern der Zulassung angepasst. So ist etwa Tovedeso® auch jetzt schon rezeptpflichtig.
  • Tierarzneimittel mit den Wirkstoffen Indoxacarb und Permethrin zur Anwendung beim Hund sind aus der Verschreibungspflicht entlassen.
  • Produkte mit Distickstoffmonoxid sind nun nur noch zur inhalativen Anwendung verschreibungspflichtig.
  • Zudem wurden zwei von drei Positionen zu Phospholipiden redaktionell gestrichen, die verbleibende dritte Position neu gefasst. Überdies sind in Anlage 1 nun 13 Positionen neu eingefügt.

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Größere Bedeutung für die Apotheken hat die Neuregelung, dass bei der Verschreibung von Humanarzneimitteln künftig grundsätzlich eine Angabe zur Dosierung auf dem Rezept stehen muss. Dies gilt nicht, wenn dem Patienten ein Medikationsplan, der das verschriebene Arzneimittel umfasst, oder eine entsprechende schriftliche Dosierungsanweisung des Verordners vorliegt. Das muss der Arzt allerdings auch in der Verschreibung kenntlich gemacht haben.

Wenn die Dosierungsangabe fehlt....

Fehlt die neu geforderte Dosierungsangabe kann der Apotheker sie in einem dringenden Fall auch selbst ergänzen, wenn eine Rücksprache mit dem Arzt nicht möglich ist. Es gilt insoweit das Gleiche wie schon zuvor, wenn etwa das Geburtsdatum, das Datum der Ausfertigung oder der Darreichungsform (sofern nicht ohnehin deutlich) fehlt.

Sofern der Hinweis auf einen das Arzneimittel umfassenden Medikationsplan oder die anderweitige Dosierungsanleitung fehlt, kann die Apotheke diese Angaben, sofern sie ihr „zweifelsfrei bekannt sind“, auch ohne Rücksprache mit dem Arzt ergänzen. Hier gilt die gleiche Regelung wie bei einer fehlenden Telefonnummer des Arztes. 

Diese Möglichkeiten der Heilungen waren zunächst nicht im Verordnungsentwurf vorgesehen. Die ABDA hatte sie allerdings gefordert – und der Bundesrat  sie schließlich per Beschluss eingebracht. 

Zudem wird § 2 Abs. 4a AMVV neu gefasst und klargestellt, dass bei in der Apotheke hergestellten Arzneimitteln die Angabe einer Gebrauchsanweisung dann nicht notwendig ist, wenn das Arzneimittel durch die Apotheke unmittelbar an die verschreibende Person abgegeben wird. 

Diese Regelungen treten allerdings erst ein Jahr später, also zum 1. November 2020 in Kraft.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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