Pharmahandelskonzern

Zur Rose: Neue Shop-in-Shop-Apotheke und 180 Millionen Franken fürs E-Rezept

Berlin - 29.10.2019, 11:35 Uhr

Das Shop-in-Shop Konzept der DocMorris-Mutter Zur Rose wird nun auch in der Westschweiz etabliert. (Foto: Zur Rose)

Das Shop-in-Shop Konzept der DocMorris-Mutter Zur Rose wird nun auch in der Westschweiz etabliert. (Foto: Zur Rose)


Beim DocMorris-Mutterkonzern Zur Rose gibt es derzeit einige Neuigkeiten. In der vergangenen Woche verkündete DocMorris die Kooperation mit dem Deutschen Hausärzteverband beim E-Rezept. Am heutigen Dienstag hieß es dann aus der Schweiz, dass man das Shop-in-Shop-Konzept mit dem Supermarktkonzern Migros ausbaue und eine erste Supermarkt-Apotheke in der Westschweiz öffne. Und: Um im Wettbewerb der E-Rezept-Modelle mitzuhalten, haben die Schweizer eine Anleihe von 180 Millionen Franken aufgenommen.

Der Schweizer Pharmahandelskonzern Zur Rose will sein Shop-in-Shop-Konzept in Kooperation mit dem Supermarktkonzern Migros ausbauen. In den Städten Bern, Basel und Zürich gibt es bereits einzelne Supermarkt-Apotheken von Zur Rose in Migros-Filialen. Nun soll der Markteintritt in der Romandie erfolgten, konkret soll im Februar 2020 im Migros-Supermarkt Crissier in der Waadt eine Supermarkt-Apotheke eröffnen, später sollen weitere Standorte in der Romandie folgen.

So wie im Internet lockt Zur Rose die Kunden auch im Vor-Ort-Geschäft mit niedrigen Preisen in die Apotheke. Wörtlich heißt es in einer Pressemitteilung: „Kunden profitieren von einer kompetenten Fachberatung sowie von attraktiven Dauertiefpreisen wie sie Zur Rose im Versand anbietet: Rezeptpflichtige Medikamente sind durchschnittlich 12 Prozent, nicht rezeptpflichtige Medikamente und Gesundheitsprodukte bis zu 40 Prozent günstiger als in anderen Apotheken.“ Zur Rose wirbt auch mit dem „kanalübergreifenden Einkaufen“, wobei Produkte online bestellt und dann in der Apotheke abgeholt oder nach Hause geliefert werden können.

ABDA-Chefjurist Lutz Tisch hatte bei einer Apotheker-Veranstaltung in Brandenburg zuletzt vor den Multichannel-Strategien der EU-Versender gewarnt. Tisch erinnerte daran, dass der Chef der Zur Rose-Gruppe, Walter Oberhänsli, schon verschiedentlich in Interviews erklärt habe, dass er sich nicht auf den Versandhandel beschränken möchte. Er wolle alle Kanäle bespielen und dabei auch Präsenzapotheken einbeziehen. So habe er bereits Plattformen in Frankreich und Spanien erworben, über die Arzneimittel bestellt werden können, die dann von kooperierenden Präsenzapotheken ausgeliefert werden. Damit löse Oberhänsli „das Problem der letzten Meile“, die für den Versandhandel das teuerste sei, erklärte Tisch. Die Apotheken seien dann nur noch Zusteller – und würden auch nur dafür bezahlt.

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Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Anleihe

von Roland Mückschel am 29.10.2019 um 12:15 Uhr

Mal sehen wofür die das Geld verplempern.
Für das E-Rezept?
Eher nicht. Sondern für die Praktiken an diese
zu kommen.

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