Drei Preisträger

Physik-Nobelpreis unter anderem für Entdeckung eines Exoplaneten

Stuttgart - 08.10.2019, 11:50 Uhr

Alfred Nobel, hier abgebildet auf dem Eingang des gleichnamigen Museums in Stockholm, ist der Stifter der Nobelpreise. (Foto: imago images / ZUMA Press)

Alfred Nobel, hier abgebildet auf dem Eingang des gleichnamigen Museums in Stockholm, ist der Stifter der Nobelpreise. (Foto: imago images / ZUMA Press)


Der Nobelpreis für Physik geht dieses Jahr zur Hälfte an James Peebles für seine theoretischen Entdeckungen in der physikalischen Kosmologie sowie an Michel Mayor und Didier Queloz für die Entdeckung eines Exoplaneten außerhalb des Sonnensystems. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm am heutigen Dienstag bekannt. Bereits gestern waren die Preisträger für Medizin verkündet worden: drei Zellforscher aus den USA und Großbritannien. Ihre Arbeiten befassen sich damit, wie Zellen sich an die Sauerstoffverfügbarkeit anpassen können.

Tag eins der Nobelpreis-Woche gehört den Medizinern, Tag zwei den Physikern. In diesem Jahr geht die Auszeichnung im Fach Physik wie im vergangegen Jahr auch an drei Forscher, nämlich zur Hälfte an James Peebles für seine theoretischen Entdeckungen in der physikalischen Kosmologie. Die andere Häfte teilen sich Michel Mayor und Didier Queloz für die Entdeckung eines Exoplaneten, der einen sonnenähnlichen Stern umkreist, sich also außerhalb unseres Sonnensystems befindet.

Im Vorjahr ging der Preis zur einen Hälfte an Arthur Ashkin und zur anderen Hälfte an Gérard Mourou und Donna Strickland. Arthur Ashkin bekam den Preis für die Entwicklung optischer Pinzetten und ihre Anwendung in biologischen Systemen, Gérard Mourou und Donna Strickland erhiellten die Auszeichnung für ihre Methode zur Erzeugung von hochintensiven, ultra-kurzen optischen Pulsen.

Donna Strickland ist erst die dritte Frau, die den Nobelpreis für Physik erhalten hat. In all den Jahren zuvor gab es lediglich zwei Preisträgerinnen: die Französin Marie Curie im Jahre 1903, sowie die in Oberschlesien geborene Maria Goeppert-Mayer, im Jahre 1963.

Mehr zum Thema

Der zelluläre Sauerstoffsensor

Dafür gibt es den Medizin-Nobelpreis

Der Nobelpreis für Physik wird seit 1901 vergeben. Erster Preisträger war Wilhelm Conrad Röntgen. Als einziger erhielt John Bardeen zweimal den Physik-Nobelpreis (1956 und 1972). Insgesamt wurden 203 Physiker und Physikerinnen ausgezeichnet, darunter Max Planck (1918), Albert Einstein (1921) oder Werner Heisenberg (1932). Die letzten deutschen Preisträger waren 2005 Theodor Hänsch sowie 2007 Peter Grünberg.

Medizin-Nobelpreis für drei Zellforscher

Bereits am gestrigen Montag wurden die Preisträger im Fach Medizin bekannt gegeben. Der Preis geht in diesem Jahr an William G. Kaelin Jr, Sir Peter J. Ratcliffe und Gregg L. Semenza. Ihre Arbeiten befassen sich damit, wie Zellen sich an die Sauerstoffverfügbarkeit anpassen können.

Am morgigen Mittwoch wird dann der Preisträger im Fach Chemie bekannt gegeben. 

Die Preisträger der letzten Jahre

2018: Arthur Ashkin (USA), Donna Strickland (Kanada) und Gérard Mourou (Frankreich) für ihre Entwicklungen in der Laserphysik.

2017: Rainer Weiss, Barry Barish und Kip Thorne (alle USA) für den ersten direkten Nachweis im All entstehender Gravitationswellen.

2016: David Thouless, Duncan Haldane und Michael Kosterlitz (Großbritannien) für ihre Arbeiten zu seltsamen und ungewöhnlichen Zustände von Materie.

2015: Takaaki Kajita (Japan) und Arthur B. McDonald (Kanada) für die Entdeckung, dass auch Neutrinos Masse besitzen.

2014: Isamu Akasaki, Hiroshi Amano and Shuji Nakamura aus Japan für ihre Erfindung der LED als einer neuen energiesparenden und umweltfreundlichen Lichtquelle.

2013: Der Belgier François Englert und der Brite Peter Higgs für ihre Entdeckung des Elementarteilchens Higgs-Boson.

2012: Der Franzose Serge Haroche und der Amerikaner David J. Wineland für die von ihnen entwickelten Methoden Quantenteilchen zu messen, ohne dass diese kleinsten Teilchen der Materie Schaden nehmen.

2011: Die US-Amerikaner Saul Perlmutter, Brian P. Schmidt, Adam G. Riess erhalten die Auszeichnung, weil sie durch das Beobachten von Supernovae beweisen konnten, dass sich das Universum beschleunigt ausdehnt.

2010: Die Briten Andre Geim und Konstantin Novoselov für die Entwicklung von Graphem, dem dünnsten und stärksten Material aus Kohlenstoff.

2009: Charles Kuen Kao, Willard Sterling Boyle und George Elwood Smith für ihre Forschung mit Lichtimpulsen und Lichtsensoren im Einsatz moderner Kommunikationsmittel.

2008: Der US-Amerikaner japanischer Herkunft Yoichiro Nambu und seine japanischen Kollegen Makoto Kobayashi und Toshihide Maskawa erhalten die Auszeichnung für ihre Erkenntnisse in der Teilchenphysik.

2007: Der Deutsche Peter Grünberg vom Forschungszentrum Jülich der Helmholtz-Gemeinschaft zusammen mit dem Franzosen Albert Fert für ihre Beiträge zur Erforschung des Riesen-Magnet-Widerstands, der für den Lesevorgang bei Computer-Festplatten verwendet wird.


jb / DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.