Verbindungsprobleme

Securpharm-Server wieder nicht erreichbar

Berlin - 08.08.2019, 12:10 Uhr

Wieder einmal ist es am heutigen Donnerstag zu erheblichen technischen Problemen mit dem Securpharm-Server gekommen. (Screenshot: DAZ.online)

Wieder einmal ist es am heutigen Donnerstag zu erheblichen technischen Problemen mit dem Securpharm-Server gekommen. (Screenshot: DAZ.online)


Seit dem heutigen Donnerstagmorgen kommt es in den Apotheken im gesamten Bundesgebiet zu Problemen im Umgang mit dem Fälschungsschutzsystem Securpharm. In sozialen Netzwerken beschweren sich die Apotheken darüber, dass keine Verbindung zum Securpharm-Server möglich ist. Das Ausscannen von Arzneimitteln sei derzeit nur schwer oder gar nicht machbar, heißt es immer wieder. Die für den Apothekenserver zuständige NGDA erklärt die Probleme mit einem Fehler in der Hersteller-Datenbank. Erst im Juni hatte es erhebliche europaweite Probleme gegeben.

Die Apotheker haben derzeit wieder einmal mit technischen Problemen bei der Verwendung des Securpharm-Systems zu kämpfen. Auf der Status-Internetseite von Securpharm war am heutigen Donnerstagvormittag stundenlang zu sehen, dass sowohl der Apothekenserver als auch die Herstellerdatenbank nicht erreichbar sind. Immer wieder ist auch die Status-Internetseite des Securpharm-Systems selbst offline und somit nicht mehr erreichbar.

Viele Apotheker werden darauf hingewiesen, dass das System nicht erreichbar ist. Die Apotheker sollen die Packungen trotzdem abgeben, die Buchungen würden automatisch nachgeholt, heißt es. (Screenshot: privat)

Für die Pharmazeuten heißt das konkret, dass sie Arzneimittel derzeit nur sehr schwer beziehungsweise gar nicht scannen und ausbuchen können. Mehrere Apotheker berichteten DAZ.online, dass sie derzeit auch die Hotline von Securpharm nicht erreichen können: „Totales Chaos“, erklärte ein Pharmazeut beispielsweise. Auch in den sozialen Netzwerken häufen sich die Beschwerden. Einige Nutzer können sich demnach weder ab- noch anmelden, andernorts werde immer wieder der Fehler „Error 503“ angezeigt und andere Apotheker berichten, dass sie zwar verbunden sind, aber im Moment des Ausbuchens immer wieder vom System getrennt werden. Woran die Störung liegt, ist derzeit noch unklar.

Die Netzgesellschaft Deutscher Apotheker (NGDA), die für den Apothekenserver zuständig ist, weist auf Probleme bei der Hersteller-Datenbank hin. NGDA-Chef Christian Krüger erklärte die Probleme gegenüber DAZ.online so:


Das Herstellerdatenbanksystem der pharmazeutischen Industrie ist seit heute morgen massiv gestört. Der zuständige Systembetreiber hat securPharm und die NGDA über den Systemausfall informiert. Wir wissen leider nicht, wie lange die Störung weiter andauern wird. Aufgrund dieses Umstands beobachten wir auch ein erhöhtes Abrufverhalten der verifizierenden Stellen an dem Apothekenserver, weil man versucht, nicht erfolgreiche Transaktionen zu wiederholen. Das führt zu entsprechenden Antwortverzögerungen dort. Grundsätzlich laufen die Systeme der NGDA, was man auch am „grünen Authentifizierungsserver“ auf der Statusseite sowie der Verfügbarkeit der „securPharm-GUI“ erkennen kann.

Christian Krüger, Geschäftsführer NGDA




Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

Egal

von Stefan Schwenzer am 08.08.2019 um 20:50 Uhr

Mir ist eigentlich egal, ob die Fehler auf menschliches Versagen oder die Herstellerdatenbank zurückzuführen sind. Ich möchte nur, dass jemand die Haftung übernimmt und für meinen Mehraufwand bei der Verifizierung aufkommt. Darum muss sich die ABDA jetzt mal kümmern.

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vorprogrammiertes Chaos

von ratatosk am 08.08.2019 um 18:43 Uhr

NUR die EU konnte auf so einen teuren und ineffizienten Schwachsinn kommen. Man stelle sich vor, es gibt man einen wirklichen Hackerangriff , oder in einem Servergebäude würde es brennen. - Aber natürlich würden es ja wieder die Apotheken ausbaden müssen und die GKV kann wieder mit Retax abzocken - evt. ist das ja ein wichtiger Grund für die so angelegte Securpharm gewesen. 10 mal billiger und besser wäre ein System für Hersteller und jeglichen Großhandel gewesen und eine spezielle Aufstockung der Polizei - nicht ein kafkaesker Verordnungswahn. Auch deshalb sind die Briten geflohen.
Bei kleineren Ländern gehen sowieso bald die Lichter bei billigen Generika aus, haben aber die EU und unsere Spezialsten wie Lauterbach und Glaeske nicht überrissen.

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