Sonderkennzeichen

AOK zweifelt an Nichtverfügbarkeit und droht mit Nullretaxen

Stuttgart - 24.05.2019, 07:00 Uhr

Die AOK Bayern will von vielen Engpässen nichts wissen und beschwert sich deswegen über die Verwendung des Sonderkennzeichens. (j/Foto: imago images / Ralph Peters)

Die AOK Bayern will von vielen Engpässen nichts wissen und beschwert sich deswegen über die Verwendung des Sonderkennzeichens. (j/Foto: imago images / Ralph Peters)


Sonderkennzeichen bzw. deren möglicherweise nicht angemessene Verwendung scheinen aktuell ein Lieblingsthema der Kassen zu sein. So schreibt zum Beispiel die AOK Bayern – rein informativ, wie die Kasse betont – Apotheker deswegen an. Dabei kritisiert sie unter anderem den unberechtigten Einsatz der „Nichtverfügbarkeit“. Die AOK erklärt, in wie vielen Fällen die betreffende Apotheke dieses Sonderkennzeichen verwendet hat, ohne dass der Kasse eine entsprechende Meldung vorlag, und droht mit „vollständigen Absetzungen“.

Beim Thema Engpässe klafft die Ansicht der Kassen mit der Realität in der Apotheke zum Teil auseinander. So haben vor kurzem mehrere Kassen, darunter auch die AOK Bayern, auf Anfrage erklärt, dass sie keine Kenntnis über Lieferprobleme beim Wirkstoff Valsartan hätten und deswegen auch keine Notwendigkeit sähen, das wesentliche teurere Altoriginal Diovan, bei dem hohe Mehrkosten anfallen, zu erstatten. Fragt man Apotheker bekommt man eine ganz andere Antwort: Valsartan? Gibt es nicht. Und das ist nicht der einzige Dauerdefekt, mit dem sich das Personal deutscher Apotheken derzeit rumschlagen muss. Vor diesem Hintergrund ist es wenig verwunderlich, dass ein jüngst von der AOK Bayern versandtes Schreiben bei den Kollegen für ziemlichen Unmut sorgt. Denn darin reibt die Kasse den Apothekern unter die Nase, in wie vielen Fällen im Abrechnungszeitraum 2018 Nichtverfügbarkeit des Rabattarzneimittels inklusive Wert der abgegebenen Präparate dokumentiert wurde, ohne dass der Kasse eine Meldung über die Nichtverfügbarkeit durch den Hersteller vorlag.

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Weiter weist die Kasse darauf hin, dass sich nur bei „tatsächlichen Lieferausfällen und ausschließlich nach Anfrage durch die Apotheke beim Großhandel bzw. Hersteller“ über die Rabattverträge hinweggesetzt werden dürfe. Und dann erklärt die AOK Bayern: „Wir behalten uns künftig die Prüfung dieser Arzneimittelverordnungen auch retrospektiv vor und weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass wir nach den aktuellen vertraglichen Regularien zur vollständigen Absetzung berechtigt sind, sofern die Nichtverfügbarkeit nicht nachgewiesen werden kann.“



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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19 Kommentare

Liebe AOK Bayern

von Verena Bacherle am 25.05.2019 um 10:31 Uhr

Liebe AOK Bayern, ich frage mich auf welchem Planeten ihr die letzten Monate verbracht habt, auf dem es offensichtlich Valsartan in rauen Mengen gibt. Da wären wir und unsere Kunden auch gern gewesen. Viele Grüße und ein schönes Wochenende ❤

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Dialogforum

von Hubert Kaps am 25.05.2019 um 8:12 Uhr

Gibt es eigentlich ein regelmäßiges Dialogforum zwischen dem GKV Spitzenverband und dem DAV. Gehört hab ich von einer derartigen regelmäßigen Einrichtung noch nie. Ich habe den Eindruck, man redet seit Jahrzehnten nur über und nicht miteinander. Es wäre professionell, soetwas öffentlichkeitswirksam regelmäßig zu tun. Dies wäre dann auch der Ort, solche Themen, vor allem aber das Thema Honorar öffentlichkeitswirksam anzusprechen.

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Fachberater A.L.M.

von Christoph Gulde am 24.05.2019 um 13:54 Uhr

Wir sind mittlerweile alle Fachberater für A.L.M. geworden:
Arzneimittelbeschaffung, Lieferschwierigkeiten und Mangelverwaltung.
Unserer Kammer habe ich die ALM als neuen Weiterbildungsfachbereich vorgeschlagen, weil wir täglich eine ganze Menge an Ressourcen auf diesen Bereich verlegen müssen und zwar auch pharmazeutischen Sachverstand, wenn es um Therapieänderungen geht.
Im letzten Jahr hat die ALM gefühlt exponentiell zugenommen.
Das Letzte was ich brauche, ist, dass einzelne Krankenkassen glauben, sie müssten uns dazu noch irgendetwas beibringen.
Es ist ein ausgewachsener Skandal, dass wir in einem G7 Land als Pharmazeuten den Mangel verwalten müssen. Gier frisst Hirn kann ich da nur sagen.
Ich möchte wissen, wer außer uns diesen täglichen Wahnsinn bewältigen könnte -und wollte - die Krankenkassen bestimmt nicht. Insofern wäre ein anerkennendes Schreiben des GKV Spitzenverbands an uns, indem er unseren unermüdlichen Einsatz für die Versicherten in der Republik lobt, angemessener, als Drohbriefe der geschilderten Art.
Manchmal möchte ich die dem letzten sächsichschen König bei seiner Abdankung 1918 zugeschriebenen Worte zitieren: Macht euren Dreck doch aleene!
Nein: An alle Krankenkassen, die es betrifft: Hört auf mit dem Bashing und seid froh, dass es MItarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Apotheken gibt, die sich mit viel Engagement und Empathie um die Lösung der nicht von ihnen verursachten ALM-Probleme für eure Versichertengemeinde einsetzt.
Wir wäre es mit einem Lob!!

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AOK Nettigkeit

von Horst Wycisk am 24.05.2019 um 12:55 Uhr

Ich habe mit der AOK telefoniert und um Zusendung der betroffenen Rezepte gebeten, die im Schreiben dezidiert erwähnt waren (59 Rezepte mit einer ganz netten Summe von 11045 €). Ich hatte angeboten sämtliche Rezepte anzusehen, die Nichtverfügbarkeit nachzuweisen und wo dies nicht gegeben wäre die Retaxation anzuerkennen.Auch auf mehrfaches Insistieren des Wunsches die Auskunft: Das ist nicht möglich!!
Ja wo leben wir inzwischen?Erst mal auf die K... hauen und dann von nichts mehr wissen wollen!
Da lässt man also diese wundervollen Algorithmen auf die Menschheit los und wundert sich dann wenn's scheppert.

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DAV-Pflichten

von Dr.Diefenbach am 24.05.2019 um 12:30 Uhr

Grundsätzlich ist der DAV einmal aufgefordert,diese skandalöse Sachlage sofort(!!) als zu beenden anzuprangern.Ich weiss immer noch nicht,wie ernst der Verband das Problem einstuft,was jetzt seit über 7!!! Jahren besteht und an Summe in einer Art und Weise zunimmt,die mit"handling" nichts mehr zu tun hat.Ich bitte auch die Hochschullehrer an dieser Stelle abermals,auf die Fakten hinzuweisen,dass viele Rabattvertragsarzneimittel gar nicht ausgetauscht werden DÜRFEN,wenn man pharmakologisch etc. an den Fall herangeht.Wenn das alles unerheblich ist oder geworden ist,WOZU dann noch alle die Studien,die von uns vehement in der Praxis vertreten ,von den Kassenhändlern aber mit Füssen GEtreten und nicht ernst genommen werden??Die Kosten pro Apotheke,für diesen politisch verursachten Mist,sind Sachstand einer Studie,die die ABDA doch hoffentlich jederzeit vorlegen kann.ODER?

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Nullrretax: hypothetisch mögliche Alternative zur Kassenapotheke

von Dietmar Roth, Rottenburg am 24.05.2019 um 11:55 Uhr

Grundsätzlich schließe ich mich den obigen Kommentaren an und stelle eine hypothetische Frage:
Ist es eigentlich möglich eine eine öffentliche Apotheke ohne Kassenzulassung zu betreiben?
Bei den ärztlichen Kollegen sind Privatpraxen möglich.
Quasi "Privat-Apotheke".
Was wäre wenn.....
Nur mal so als Gedankenspiel.

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AW: @Dietmar Roth, Rottenburg / Privat-Apotheke ohne GKV

von Andreas P. Schenkel am 24.05.2019 um 19:54 Uhr

Der Betrieb einer Apotheke als ausschließlich privat abrechnende Apotheke ist nach meiner Einschätzung zumindest theoretisch möglich. Ich habe hierzu das ApoG, die ApBetrO überflogen und ein paar Paragraphen des SGB V (§§ 129, 293, 300), vor allem der § 129 SGB V zum Rahmenvertrag ist hier sehr aufschlussreich. Nach § 129 Abs. 3 SGB V hat der Rahmenvertrag Rechtswirkung für Apotheken, wenn sie Mitglied bei einem Landesapothekerverband sind oder dem Rahmenvertrag beitreten. Per Umkehrschluss: Ist eine Apotheke weder Mitglied eines LAV noch tritt sie dem Rahmenvertrag bei, so ist sie eine "Privat-Apotheke", sie kann dann gar nicht mit der GKV die erbrachten Sachleistungen abrechnen. Vermutlich bräuchte sie zur Existenz ein spärlich besiedeltes, strukturschwaches Gebiet, sozusagen ein Gebietsmonopol wegen wirtschafltich nicht tragfähigen Verhältnissen (also an sich ein WIderspruch). Oder eine Gegend mit sehr reichen Leuten, die sie mit erheblichen Extra-Leistungen locken müsste, die es nirgendwo anders in der Gegend gibt. Also schon deshalb eher theoretisch. Auch die Frage, wie das Abrechnen im Notdienst gehandhabt würde, wäre eine interessante Rechtsfrage. Eventuell müsste die "Privat-Apotheke" den Rahmenvertrag bei der Erfüllung des Notdienstes gegen sich gelten lassen, aber hierzu habe ich keine Regelung gefunden. Ich habe aber erlebt, dass ein ansonsten ausschließlich privat behandelnder Arzt gelegentlich Notdienst schieben musste (als es das Ambulanzsystem noch nicht gab) und extra hierfür mit rosa GKV-Muster16-Rezeptformularen ausgestattet worden war. Vermutlich wäre die Sachleistung während des Notdienstes dem analog zu gewährleisten und müsste per (öffentlich-rechtlichem ?) Einzelvertrag geregelt werden.
Fazit: Privat-Apotheke ist rein theoretisch und mit elendiglichem Aufwand in der Ausgestaltung von Details möglich.

verkehrte Welt - weil nicht sein kann was nicht sein darf

von J.M.L. am 24.05.2019 um 10:59 Uhr

Erst durch das auspressen des Systems durch die Krankenkassen ist es soweit gekommen, nur ein paar gravierende Beispiele:
1.) Warum drückt man den Januvia/Xelevia-Preis speziell in Deutschland soweit unter Markt-Niveau, dass es für Zwischenhändler so extrem lukrativ ist, die Ware in ausländische Märkte zu verschieben, dass beim Endverbraucher nichts mehr ankommt? Verursacher: Kankenkassen Leidtragender: Patient + Apotheke
2.) Warum ruiniert man einen gut funktionierenden Markt mit kurzsichtigen Rabattverträgen, welche dazu führen, dass Valsartan weltweit nur noch an 3-4 Standorten (überwiegend in Entwicklungsländern) produziert wird? Man schafft sich damit Abhängigkeiten von Lieferketten und zerstört die Generika-Produktion in Europa! Verursacher: Kankenkassen Leidtragender: Patient + Apotheke
3.) Warum macht man Ausschreibungen ausschließlich nach dem Prinzip des günstigsten Preises und nicht unter Einfluß ethischer Gesichtspunkte? Ist es sinnvoll in Zeiten des globalen Klimawandels, Strafzöllen, etc. alles um den Globus zu karren? Ziel: Gewinnmaximierung der Krankenkassen unter Zerstörung der Versorgung, des Klimas, der hiesigen Arbeitsplätze...Verursacher: Kankenkassen Leidtragender: die kommenden Generationen + Patienten

Das Prinzip der kranken Kassen anschaulich dargestellt: Ich habe eine grüne Wiese. Sie ist grün weil das Gras Wasser, Erde und Licht hat. Die Kasse sieht dass es gut ist. Zweiter Tag. Ich mache eine Auschreibung über alle Wasserlieferanten und lasse den günstigsten liefern. Er ist günstig, weil die Qualität nicht die beste ist. Egal, es ist Wasser. Stärke Halme überleben, schwächere dünnen aus. Das Gras ist grün aber nicht mehr so dicht. Die Kasse sieht dass es noch immer gut ist. Dritter Tag. Ich zwänge dem Wasserlieferanten ein QMS über und verlange Qualitätsstandards. Mit diesem niedrigen Preis und diesen Standards kann er nur noch sporadisch liefern. Das Gras wird langsam braun. Die Kasse sieht dass es noch immer Gras ist. Vierter Tag. Die guten Wasserproduzenten sind von Markt verschwunden. Es wird eine Austauschbarkeit von Gras zu Stroh gesetzlich verankert. Die Kassen sind zufrieden und sehen ihre Ersparnisse. Fünfter Tag. Wir implementieren Regeln zum Import von Gras und welchen Qualitätsstandards das importierte Gras entsprechen muß. Das eigene Feld ist verdorrt aber es ist durch den Import wieder ausreichend Gras vorhanden. Die Kassen sehen dass es gut ist. Sechster Tag. Die Import-Kette versiegt aber die Kassen bezweiflen, dass es eine Nichtverfügbarkeit gibt, sie drohen den Versorgern mit Absetzungen. Und am siebten Tag wird alles ruhen! Darauf mein Ehrenwort!

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AW: verkehrte Welt - weil nicht sein kann

von Gabi Umminger am 27.05.2019 um 9:21 Uhr

AMEN!! Das läuft aber leider nicht nur im Arzneimittelbereich so. Bei uns werden die kranken Kassen und die Apotheken gegeneinander ausgespielt. Auf anderen Schlachtfeldern sind es dann Rentner gegen Asylanten, jung gegen alt, idiotische Schönheitsideale auf Instagram vs. Gesundheit.. die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Die Bequemlichkeit der Verbraucher wird gefördert durch Paketversand, die kurzfristige Geizistgeil Logik bringt auch noch das letzte Fachgeschäft an den Rand des Ruins. Bravo, wir warten eigentlich nur noch auf die Ansage, dass Deutschland eigentlich trotz Rekordeinnahmen pleite ist. Oder weshalb darf Bildung nie was kosten, während die Industrie und Großkonzerne selbst fest legen, wann sie gewillt sind, Steuern zu zahlen oder nicht? Wenn man das Land Baden Württemberg anschaut, das seine Referendare über die Sommerferien entlässt um Geld zu sparen, nur um anschließend wieder über Lehrermangel zu stöhnen, könntem an meinen, wir gehören zu den Ärmsten der Armen. Wir leben in einer Banenrepublik, in der ein Gesundheitsminister eigenmächtig und ungestraft den Koalitionsvertrag bewusst umgeht. Konsequenzen unangenehmer Natur braucht er nicht zu befürchten. In der Muppet Show, die uns als politisches Parkett präsentiert wird, kann er wunderbare Nebenkriegsschauplätze eröffnen wie z.B. Turbo bei der Digitalisierung, Impfen in der Apotheke etc etc. und unsere Standesvertretung springt brav über jedes hin gehaltene Stöckchen. Wo leben wir eigentlich? Offensichtlich geht es zu vielen noch zu gut, aber wenn wir nicht komplett der Lächerlichkeit preis gegeben sein wollen, dann MÜSSEN WIR jetzt anfangen, uns zur Wehr zu setzen, und zwar mit sachlicher Argumentation und in dem Bewusstsein, dass wir das Vorbild für die kommenden Generationen abgeben sollten. In der momentanten Lage ist es absolut verkehrt, irgendeinen Euro in eine Apotheke innerhalb Deutschlands zu investieren. Leider auch unmöglich, mit einer angemessenen Lohnentwicklung Schritt zu halten, da wir Apotheker ja seit Jahren widerstandslos jegliche Kürzung brav abfedern. Nur - der Personalmangel wird dadurch immer prekärer. Als junger Mensch entscheidet man sich eben nicht unbedingt für eine Branche ohne Zukunft. Also: ABDA Spitze endlich zukunftsfähig machen und Interessen der Endverbraucher klar benennen . Dann wird schnell klar, dass im Umgang mit den Kranken Kassen (wieso häufen die eigentlich so viele Rücklagen an ? Ist das deren ursprüngliche Aufgabe??) und mit den Patienten (warum belastet man sie mit Zuzahlungen? Die abzuschaffen würde den Versendern schon mal die unfaire Geschäftspraktik erschweren.. oder jedenfalls das Geschäftsmodell Ärtzehopping unattraktiv machen. Zur Zeit gilt ja: schickste mehr Rezepte ein, bekommste mehr gut geschrieben) sowie mit Arzneimittel (deren Besteuerung mit 7% vollkommen ausreichend wäre) noch einiges an Verbesserungspotential da ist. Halleluja!!!

fake news

von Benjamin Schäfer am 24.05.2019 um 10:14 Uhr

Da kann eigentlich nur eine Falschmedlung vorliegen, weil so eine Dreistigkeit unter Vertragspartnern eigentlich nur in korrupten Mafiastrukturen vorkommt.
Die wahre Meldung lautet wie folgt:

Die AOK verkündet aufgrund der massiven Defektmeldungen im Bereich der Rabattarzneimittel ein großes Lob für die Leistungserbringer. Der Vorstand äußert sich wie folgt: "Über Jahre hinweg haben die Apotheken massive Einsparungen für das deutsche Gesundheitswesen erzeugt und viel Frust der Patienten durch gebetsmühlenartige Beratung abgepuffert. Da möchten wir einfach mal ganz herzlich "Danke" sagen! Gleichzeitig sehen wir ein, dass die massiven Festbetragssenkungen und die knallharten Verhandlungen zur weitreichenden Verzerrungen eines erkrankten r(x) Marktes geführt haben. Wir müssen feststellen, das die Versorgung mit Arzneimitteln zu wichtig ist, als dass man sie in Billiglohnländer auslagern kann. Machen wir so weiter, gibt es in spätestens 10 Jahren massenhaft gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Nichtverfügbarkeit von einfachsten aber überlebenswichtigen Medikamenten. Alle Verantwortlichen der letzten Jahre müssen dies nun einsehen und gemeinsam anpacken, damit der größte Schaden noch rechtzeitig abgewendet werden kann.

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Nichtverfügbarkeit

von Hauck am 24.05.2019 um 9:12 Uhr

Aufgrund der von mir akzeptierten Netiquette sage ich nur:
In welcher Welt leben die Krankenkassen?
Wem haben wir denn den Ärger mit Lieferengpässen und Verunreinigungen zu verdanken? Einzig und allein den Rabattverträgen mit Rabatten, die sogar gegen 100 gehen

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Eigentlich

von Stefan Schwenzer am 24.05.2019 um 9:08 Uhr

müsste es umgekehrt sein. Die Kassen als Vertragspartner der Rabattvertragsfirmen müssten zusammen mit diesen die Verfügbarkeit nachweisen. Aber das zu verhandeln klappt offenbar mit dem DAV nicht.

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AW: andere Branchen

von Gabi Umminger am 27.05.2019 um 9:33 Uhr

Andere Branchen haben Vertragsstrafen - Vereinbarungen für den Fall einer Nicht- Erfüllung von Lieferfristen, Liefervereinbarungen usw. Im luftleeren Raum der Apothekenwelt haftet das Opfer für den Schaden, den es erleidet, auch noch selbst. Zum Schluss zahlt es der Endverbraucher mit seiner Gesundheit. Halt, halb so schlimm: war ja alles unterhalb bedenklicher Grenzen, ich vergaß...

AW: andere Branchen

von Gabi Umminger am 27.05.2019 um 9:35 Uhr

Andere Branchen haben Vertragsstrafen - Vereinbarungen für den Fall einer Nicht- Erfüllung von Lieferfristen, Liefervereinbarungen usw. Im luftleeren Raum der Apothekenwelt haftet das Opfer für den Schaden, den es erleidet, auch noch selbst. Zum Schluss zahlt es der Endverbraucher mit seiner Gesundheit. Halt, halb so schlimm: war ja alles unterhalb bedenklicher Grenzen, ich vergaß...

RetaxDoku - Aufwandsentschädigung

von A Schetter am 24.05.2019 um 8:44 Uhr

Telefonzeit -Schriftverkehr-Lagerung- Einwandbearbeitung- Entsorgung aller Daten....wer Formalitäten einfordert, bindet Personal. Eine Kasse spart- ein Leistungserbringer erfüllt den Mehraufwand und schultert Ausfälle ohne Kostenbegrenzung.
Wann führt wir als Kaufleute eine Aufwandsentschädigung für die RetaxDoku ein? Sind 15,- Euro pro Vorgang aktuell kostendeckend? Es muss sich für eine Kasse auch lohnen zuverlässige Rabattvertragspartner zu haben.

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AW: RetaxDoku - Aufwandsentschädigung

von A. Schetter am 24.05.2019 um 10:28 Uhr

Dem Rechtschreibfehler "Wann führt wir als …." sei dank ergänze ich, dass hier ursprünglich "Wann führt der DAV...."- als Vertragsgestalter für die niedergelassenen Apotheker- stand. Die Verhandlungsergebnisse der letzten Jahre haben auch dazu geführt, dass viele Apotheken unverkäuflich geworden sind. Trotz Respekt vor unseren Verhandlern fehlt bisher eine Kostenbeteiligung aller Krankenkassen an bestimmten finanziellen Ausfallrisiken. Wer Rabattverträge so aufstellt trägt- auch finanziell- Verantwortung für mehr Folgekosten.

Unglaublich

von Karl Friedrich Müller am 24.05.2019 um 8:38 Uhr

Valsartan Nichtverfügbarkeit unbekannt?
Ich würde das Machtmissbrauch und Schikane nennen.
Müssen tatsächlich 20.000 jede einzeln die Nichtverfügbarkeit nachweisen, auch für andere Engpässe?
Was ist das für ein Verhalten der Hersteller?
Laut DAP retaxiert die KKH gleich.
Haben wir nichts anderes zu tun, als Nachweise rauszusuchen, damit wir unser Geld bekommen?
So geht es nicht weiter

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.

von Anita Peter am 24.05.2019 um 8:34 Uhr

Anstatt den Lieferengpässen auf den Grund zu gehen und zu beseitigen, drohen sie uns ( die nix wie Scherereien damit haben ) mit Nullretax. Sorry das ist ein absolut schäbiges Verhalten!

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AW: Klar erkannt

von Gabi Umminger am 27.05.2019 um 9:26 Uhr

genau, die Kassen haben viel zu scharfe Waffen in der Hand. Dringender Reformbedarf. Wo bleibt J€ns Spah(r)n??? wär doch mal ein dankbares Aufgabenfeld, da ordentlich Druck zu machen...

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