Nach Engpässen

Versorgungsmängel: Bei Grippeimpfstoffen offiziell beendet, Oxytocin-Lage entspannt sich

Stuttgart - 17.05.2019, 12:45 Uhr

In den Kühlschränken der Apotheken scheint es wieder Oxytocin zu geben. (m / Foto: imago images / Medicimage)

In den Kühlschränken der Apotheken scheint es wieder Oxytocin zu geben. (m / Foto: imago images / Medicimage)


Die Grippesaison ist vorbei, der Versorgungsmangel auch – und das ganz offiziell seit zwei Tagen. Er war im November aufgrund der Liefer- und Verteilungsschwierigkeiten ausgerufen worden. Auch beim zweiten vor kurzem ausgerufenen Versorgungsmangel für Oxytocin scheint sich die Lage zu entspannen.

Ende vergangenen Jahres hatte das Bundesgesundheitsministerium auf die Liefer- oder Verteilungsschwierigkeiten bei den saisonalen Influenzaimpfstoffen reagiert und einen Versorgungsmangel nach §79 Absatz 5 festgestellt. Diese Feststellung ermöglichte es den zuständigen Landesbehörden, nach Maßgabe des § 79 Abs. 5 und 6 AMG im Einzelfall und befristetet von den normalerweise bestehenden strengen Vorgaben des Arzneimittelgesetzes abzuweichen. Dadurch wurde ermöglicht, dass Impfstoffe aus dem Ausland importiert werden und Apotheken diese untereinander weitergeben konnten – um dem angeblichen Verteilungsproblem abzuhelfen. Dieser Versorgungsmangel ist nun beendet. Das hat das BMG am 23. April festgestellt. „Die Bekanntmachung nach § 79 Absatz 5 des Arzneimittelgesetzes vom 20. November 2018 wird aus diesem Grund aufgehoben“, heißt es in der Veröffentlichung. Am 14. Mai ist diese im Bundesanzeiger erschienen und damit seit vergangenen Mittwoch in Kraft. Den Versorgungsmangel offiziell für beendet zu erklären, ist deswegen erforderlich, weil sonst die Sonderregeln in der kommenden Saison weiterhin gelten würden.

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Und auch beim zweiten kürzlich ausgerufenen Versorgungsmangel, Oxytocin, tut sich etwas. Ende März wurde dieser festgestellt. Grund für den Engpass waren Lieferprobleme beim Marktführer Rotexmedica. Nach Feststellung des Versorgungsmangels war es der Regierung von Oberbayern gestattet, Chargen entsprechender Arzneimittel von Hexal freizugeben, die zuvor gleich aus zwei Gründen nicht auf den Markt konnten: Sie haben weder eine aktuelle Packungsbeilage noch verfügen sie über die seit dem 9. Februar für neu freigegebene Arzneimittelpackungen notwendigen Sicherheitsmerkmale. Laut Protokoll des Lieferengpass-Jour-fix beim BfArM, das vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde, gibt es „inzwischen Anzeichen dafür, dass sich die Situation wieder entspannen könnte, weil Arzneimittel in spürbaren Mengen wieder lieferbar sind“. Der Jour-fixe fand bereits Ende März statt.

Der Blick in die Engpassliste des BfArM zeigt: Rotexmedica hat seine Engpassmeldung Anfang April gelöscht. Bei Hexal, dem zweiten Anbieter im Markt, ist ein Ende des Engpasses für Mai 2019 anvisiert.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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