Großrazzia wegen Rezeptbetrugs

Ermittler durchsuchen Medizinproduktfirma und Arztpraxen in Süddeutschland

München - 28.02.2019, 12:00 Uhr

In Süddeutschland haben kürzlich 100 Polizisten eine Großrazzia im Gesundheitswesen durchgeführt. ( r / Foto: Imago)

In Süddeutschland haben kürzlich 100 Polizisten eine Großrazzia im Gesundheitswesen durchgeführt. ( r / Foto: Imago)


Insgesamt 100 Ermittler in Baden-Württemberg und Bayern haben die Räume einer Unternehmensgruppe aus dem Gesundheitsbereich sowie mehrere Arztpraxen durchsucht. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart geht gegen sechs Beschuldigte wegen des Verdacht des gewerbsmäßigen Betruges, der Bestechung und Bestechlichkeit im Gesundheitswesen vor. Es soll ein Millionenschaden entstanden sein.

Es war Dienstag, der 26. Februar 2019, als 100 Ermittler des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg und der Polizeipräsidien Aalen und Ulm sowie der bayerischen Polizeipräsidien Schwaben Nord, Schwaben Süd/West, Oberbayern Nord und Oberbayern Süd ausrückten. In einer konzertierten Aktion durchsuchten die Beamten insgesamt elf Wohnungen und Geschäftsräume einer Unternehmensgruppe aus dem Gesundheitsbereich sowie Arztpraxen in Baden-Württemberg und Bayern. Das teilte die Staatsanwaltschaft Stuttgart mit, die die Ermittlungen leitet.

Den Angaben zufolge stehen sechs Beschuldigte im Alter von 26 bis 72 Jahren im Verdacht des gewerbsmäßigen Betruges sowie der Bestechung und Bestechlichkeit im Gesundheitswesen. Die tatverdächtigen Firmenverantwortlichen sollen jahrelang Medizinprodukte abgerechnet haben, die entweder gar nicht oder nur in wesentlich geringerem Umfang bezogen wurden. Für die Betrugshandlungen sollen die beschuldigten Ärzte der Unternehmensgruppe blanko unterschriebene Rezeptvordrucke überlassen haben. Den Krankenkassen soll hierdurch ein Schaden in Millionenhöhe entstanden sein.

Bei der Aktion wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft insbesondere schriftliche Unterlagen und elektronische Datenträger sichergestellt. Die Beweismittel sollen in den kommenden Wochen ausgewertet werden. Darüber hinausgehende Informationen gab die Ermittlungsbehörde nicht.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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