Regierungsprognose

US-Arzneimittelausgaben steigen mit zunehmender Geschwindigkeit

München - 25.02.2019, 12:05 Uhr

Die Arzneimittelausgaben in den USA werden in den kommenden Jahren vermutlich weiter ansteigen. ( r / Foto: Imago)

Die Arzneimittelausgaben in den USA werden in den kommenden Jahren vermutlich weiter ansteigen. ( r / Foto: Imago)


Die Ausgaben der Nordamerikaner für verschreibungspflichtige Arzneimittel könnten künftig deutlich zulegen und ab 2020 um jährlich 6,1 Prozent steigen. Das ist das Ergebnis von Schätzungen der US-Regierung für die kommenden zehn Jahre. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO prognostiziert deutlich steigende Gesundheitsausgaben.

Die Ausgaben für verschreibungspflichtige Arzneimittel in den USA werden von 2018 bis 2027 um durchschnittlich 5,5 Prozent pro Jahr steigen. Ab 2020 soll das Ausgabenwachstum jährlich bei bis zu 6,1 Prozent liegen. Das haben aktuelle Schätzungen von regierungsnahen Zentren der staatlichen Gesundheitssysteme Medicare und Medicaid Services ergeben. Dem Bericht nach sollen die Gesundheitsausgaben in den nächsten zehn Jahren mit zunehmender Geschwindigkeit steigen. Das liege zum einen daran, dass der Medikamentenkonsum angesichts der alternden Bevölkerung zunimmt, zum anderen würden die Arzneimittelpreise selbst weiter steigen.

Kenner des US-Gesundheitssystems weisen nach Medienberichten allerdings darauf hin, dass diese Schätzungen mit Vorsicht zu betrachten seien, da einige der gesundheitspolitischen Vorschläge der Trump-Administration wie Änderungen des Rabattsystems oder eine Begrenzung der staatlichen Arzneimittelzahlungen die Gesundheitsausgaben beeinträchtigen könnten. „Unsere Prognosen basieren auf dem geltenden Recht und spiegeln keine der politischen Vorschläge wider", sagte Sean Keehan, Ökonom der National Health Statistics Group gegenüber US-Journalisten.

Ein ebenfalls in diesen Tagen veröffentlichter Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO kommt zu dem Ergebnis, dass die globalen Gesundheitsausgaben schneller wachsen als die Weltwirtschaft selbst. Dieses Muster sei besonders auffällig in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, wo die Gesundheitsausgaben im Durchschnitt jedes Jahr um 6 Prozent steigen würden, verglichen mit 4 Prozent in wohlhabenden Ländern.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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