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Die Arzneimittelimporteure in Deutschland sehen sich bestens für Securpharm vorbereitet. Sie weisen allerdings auch darauf hin: Damit wirklich alles funktionieren kann, sind sie auf korrekte Datensätze der Originalhersteller angewiesen.
Beim Verband der Arzneimittel-Importeure Deutschlands e.V.
(VAD) herrscht Verwunderung angesichts von Berichten, viele Herstellerfirmen hätten Probleme zum Securpharm-Start. So soll
es noch Unternehmen geben, deren neue Drucker nicht anstandslos laufen, andere sollen mit der Meldung der Datensätze in die Herstellerdatenbanken Schwierigkeiten haben – oder auch mit den ihnen zuliefernden Lohnherstellern. Und die
Stakeholder-Organisation Securpharm e.V. räumt ein, dass es in den Apotheken gerade bei
Bestandsware noch zu Schwierigkeiten kommen kann. Diese Packungen können Vorstufen
von Sicherheitsmerkmalen tragen, die im Securpharm-System eine Fehlermeldung
auslösen können – dabei sind sie gar nicht verifizierungspflichtig.
Erfahrungssammlung in der Pilotphase
Den VAD-Mitgliedsunternehmen scheint der nahende 9. Februar jedoch keine Sorge zu bereiten. „Nach Jahren der gemeinsamen Entwicklung und der Testung in der Pilotphase sind die Importeure vorbereitet und startklar“, vermeldet der Verband in einer Pressemitteilung. Tatsächlich war etwa VAD-Mitglied Kohlpharma am Securpharm-Piloten beteiligt. VAD-Schatzmeister und Kohlpharma-Geschäftsführer Jörg Geller erklärte gegenüber DAZ.online: „Wir laden schon seit Jahren Daten hoch". Und in der Pressemitteilung heißt es weiter: Um die europäischen Vorgaben zum Fälschungsschutz zu erfüllen, habe man „Millionen an Euro, Zeit und Know-how der Spezialisten investiert“.
Allerdings, so der VAD weiter, seien die Importeure in ihrer
Doppelrolle auch auf vollständig gemeldete Datensätze der Hersteller
angewiesen. Warum Doppelrolle? In ihrer Position als Hersteller müssen Importeure die für
den deutschen Markt umgekennzeichneten Packungen selbst mit einem individuellen
Erkennungsmerkmal ausstatten. Die Daten müssen sie dann in den EU-Hub, der
alle nationalen Verifikationssysteme verbindet, hochladen. Doch auf der anderen Seiten obliegt es ihnen auch, die von ihnen aus der EU importierten
Arzneimittelpackungen zu kontrollieren und das individuelle Erkennungsmerkmal
zu deaktivieren. Anfänglich wird es ihnen ähnlich gehen wie Apotheken: Es wird noch Ware von Originalherstellern geben, die Fehlalarme auslöst. Und sie werden zunächst auch Bestandsware serialisieren. Aus Italien, Griechenland und Belgien importierte Arzneimittel werden vorerst auch wie zuvor gehandhabt – denn diese Länder haben für die Umsetzung der EU-Vorgaben sechs Jahre länger Zeit. Somit werden die neuen Packungen mit den Sicherheitsmerkmalen den Markt erst sukzessive erobern.
Der Appell des VAD: „Alle
Beteiligten sind aufgefordert, alles daran zu setzen, dass der zusätzliche
Schutz der legalen Lieferkette pünktlich und reibungslos starten kann“. Auch Geller ist klar: „Es wird natürlich eine Anlaufphase geben, in der noch nicht alles rund läuft“. Doch er ist zuversichtlich, dass sich das System nach einem Übergangsprozess einspielen wird.
Übrigens: Auch bei den Importeuren gibt es zunächst noch eigene Bestandsware, die weiter abverkauft wird.
4 Kommentare
Bestandsware
von Jörg Geller am 08.02.2019 um 9:22 Uhr
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Bestandsware serialisieren
von Jörg Geller am 07.02.2019 um 17:23 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Bestandsware serialisieren
von Heike Nickolay am 08.02.2019 um 6:44 Uhr
Bestandsware serialisieren
von Heike Nickolay am 07.02.2019 um 16:43 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
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