Apotheken sollen gelassen bleiben

Securpharm: „100 Prozent Bestandsware zum Start“

Berlin - 05.02.2019, 17:30 Uhr

Erstmal scannen wie immer: Zum Start werden laut Securpharm die meisten Packungen noch keinen 2-D-Code haben, sondern nur den herkömmlichen Strichcode. (c / Foto:                                
                                        


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Erstmal scannen wie immer: Zum Start werden laut Securpharm die meisten Packungen noch keinen 2-D-Code haben, sondern nur den herkömmlichen Strichcode. (c / Foto: john9595 / stock.adobe.com)


In jeder Apotheke ist es inzwischen angekommen: Diese Woche Samstag geht das Securpharm-System an den Start. Doch noch immer fühlen sich viele Apotheker unsicher und fürchten neues Chaos auf sich zukommen. Die Stakeholderorganisation Securpharm hat für diese Woche eine weitere Information der Apotheken angekündigt. Am heutigen Dienstag wurde das Projekt in Berlin der Presse nochmals vorgestellt, dabei kamen auch Schwachpunkte wie das Problem mit den Fehlermeldungen zur Sprache.

Am heutigen Dienstag hat die in Deutschland für den Aufbau und den Betrieb des neuen Fälschungsschutz-Systems verantwortliche Organisation Securpharm e.V. das europäische Mammutprojekt nochmals allen interessierten Pressevertretern vorgestellt. Eine der Botschaften lautete: Die drei Jahre, die die Mitgliedstaaten für die Umsetzung der Delegierten Verordnung zur Fälschungsschutzrichtlinie hatten, waren gar nicht so lang, wie es manch einem erscheinen mag. Vielmehr sei das Projekt eine „außerordentliche sportliche Herausforderung“ für alle Beteiligten gewesen. Schließlich geht es um 750 Millionen Arzneimittelpackungen, die allein in Deutschland jährlich abgegeben werden – europaweit sind es sogar rund 10 Milliarden. Die Arzneimittelhersteller mussten aufrüsten und ihre Produktlinien so umstellen, dass die Packungen die neuen Sicherheitsmerkmale erhalten, erläuterte Dr. Norbert Gerbsch, Integrationsmanager von Securpharm e.V.. 

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Insgesamt waren rund 350 Hersteller, 19.500 öffentliche Apotheken, 1.000 Großhändler, 400 Krankenhausapotheken und 100 sonstige Betriebe (zum Beispiel Blisterzentren und Rezepturherstellungsbetriebe) an das Securpharm-System anzubinden. Das alles hat auch viel Kraft und auch viel Geld gekostet. Laut Gerbsch liegen die Investitionskosten bei „mehreren Milliarden Euro“, genau könne man das nicht sagen, da es so viele Beteiligte gab. Doch er ist überzeugt, dass diese Investitionen gerechtfertigt sind: Das neue System werde den Patienten- und Fälschungsschutz sukzessive immer weiter erhöhen.

Zahl der registrierten Packungen steigt

Gerade in den vergangenen Wochen haben die Hersteller ihre Anstrengungen nochmals erheblich intensiviert. So wurden laut Gerbsch massiv Daten in die Systeme hochgeladen. Denn damit eine Verifizierung in der Apotheke künftig gelingen kann, muss der Hersteller zuvor die entsprechenden packungsindividuellen Daten in die nationale oder europäische Herstellerdatenbank eingespeist haben. Allein in Deutschland seien in den vergangenen zwei Wochen 60 Prozent mehr Packungen eingegeben worden – knapp 160 Millionen registrierte Packungen seien nunmehr im deutschen System gemeldet. Und diese Zahl steige beständig.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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