Influenza-Saison 2018/19

Grippeimpfstoffe: Apothekermeldungen haben zur besseren Versorgung beigetragen

Berlin / Stuttgart - 05.02.2019, 14:05 Uhr

Grippeimpfstoffe wie Influvac Tetra waren in manchen Regionen knapp. (Foto: picture alliance / Karl-Josef Hildenbrand / dpa)

Grippeimpfstoffe wie Influvac Tetra waren in manchen Regionen knapp. (Foto: picture alliance / Karl-Josef Hildenbrand / dpa)


Seit 2015 gibt es ein etabliertes System, Engpässe bei Impfstoffen zu melden und beim Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zu veröffentlichen. Vor kurzem haben sich die beteiligten Akteure getroffen, um Bilanz zu ziehen. Ein zentrales Thema des Treffens waren die durch Ungleichverteilung der Grippe-Impfstoffe bedingten Engpässe in der aktuellen Saison. Hier habe sich das Meldesystem, das Ende 2018 noch erweitert wurde, als hilfreich erwiesen, heißt es in einer Mitteilung des PEI.

Das PEI bietet seit Mitte Oktober 2018 ein Online-Formular zur Meldung vermuteter Engpässe von Impfstoffen an. Es stellt eine Erweiterung des 2015 etablierten Meldesystems dar. So wurde beispielsweise im November 2018 zur Nutzung des Meldeformulars aufgerufen, um die regionale Versorgungslage mit Influenza-Impfstoffen zu untersuchen. Auch Apotheker sollten Engpässe bei der Beschaffung von Grippeimpfstoffen über das Online-Formular des PEI melden. Vor Kurzem trafen sich alle beteiligten Akteure im PEI, um das bisher Erreichte zu bewerten und weiter zu optimieren. Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Treffens zählten neben den Impfstoffherstellern auch der Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (BPI), der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa), Vertreterinnen und Vertreter des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und des Robert Koch-Instituts (RKI) sowie jeweils eine Vertreterin von PHAGRO und der ABDA.

Engpässe trotz komfortabler Ausgangslage

Die Problematik der regionalen und lokalen Ungleichverteilung der Grippe-Impfstoffe in der aktuellen Saison war bei dem Treffen ein zentrales Thema. Laut Mitteilung des PEI ging es darum, Ursachen zu identifizieren und Lösungsansätze zu erarbeiten, um eine vergleichbare Situation in den kommenden Jahren zu vermeiden. Denn trotz komfortabler Ausgangssituation – das PEI konnte 15,7 Millionen Impfstoffdosen, und damit eine Million Dosen mehr als in der vergangenen Saison verbraucht worden war, freigeben – war es zu regionalen und lokalen Verteilungsengpässen gekommen. Hier habe sich das Ende 2018 erweiterte Meldesystem für vermutete Engpässe als sehr hilfreich erwiesen. Die Meldungen aus der breiten und Fachöffentlichkeit seien u.a. die Grundlage für eine Ausnahmegenehmigung zum Impfstoffimport nach § 79 Abs. 5 Arzneimittelgesetz (AMG) gewesen, mit der den regionalen Verteilungsengpässen begegnet werden konnte. Die Versorgungslage habe sich normalisiert. Für die Grippe-Saison 2019/2020 werden die Erfahrungen aus dieser Saison eine Rolle spielen, so das PEI.

Frühzeitige Bestellung notwendig

Das Institut weist zudem darauf hin, dass Hersteller die Influenzaimpfstoffe bedarfsgerecht bereitstellen könnten, wenn sie Vorbestellungen frühzeitig und in relevanten Mengen erhalten. Auch bei steigenden Impfquoten solle zukünftig ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehen. Zur Rolle des Großhandels meint das PEI, dass möglicherweise nicht ausreichend bekannt sei, dass der Großhandel im Fall der Grippeimpfstoffe nur als Lieferant auftritt. Er habe keine eigenen Vorräte. Das bedeute, dass genaue Vorbestellungen ein wesentlicher Faktor für die ausreichende und gleichmäßige Versorgung mit Grippeimpfstoffen seien, so das PEI.  


jb / DAZ.online
redaktion@daz.online


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