Digitalscreens auch in Apotheken

Sachsen stellt 225 Gesundheitsterminals auf

München - 16.01.2019, 16:30 Uhr

In Sachsen soll es bald neue Gesundheitsterminals geben, auf denen die Patienten Kontakt mit ihrer Krankenkasse aufnehmen können. (Hier ein Beispielbild aus der Löwen Apotheke in Buchholz, Inhaber Stefan Rennekamp)

In Sachsen soll es bald neue Gesundheitsterminals geben, auf denen die Patienten Kontakt mit ihrer Krankenkasse aufnehmen können. (Hier ein Beispielbild aus der Löwen Apotheke in Buchholz, Inhaber Stefan Rennekamp)


Nachdem die Verbreitung von digitalen Gesundheitsterminals in Apotheken bisher eher schleppend angelaufen ist, nimmt das Projekt nun offenbar Fahrt auf: In Sachsen sollen 225 dieser elektronischen Geräte aufgestellt werden. Kunden sollen damit einfach und sicher Gesundheitsangelegenheiten mit ihrer Krankenkasse erledigen können.

Das Ziel ist eine flächendeckende Versorgung. Doch bisher verlief die Aufstellung von digitalen Terminals in Apotheken, mit denen Kunden und Patienten mit ihrer Krankenkasse kommunizieren und Dokumente austauschen können, recht zäh. Viele Krankenkassen haben sich zurückgehalten. In Sachsen kommt das Projekt nun aber einen großen Schritt voran. Wie das Sozialministerium des Landes mitteilt, sollen ab sofort 225 dieser elektronischen Geräte aufgestellt werden, vor allem in Apotheken, aber auch in Medizinischen Versorgungszentren und Kliniken. Auf Seiten der Krankenkassen beteiligen sich anfangs die DAK-Gesundheit, IKK Classic und BKK. Weitere Kassen sollen laut Sozialministerium folgen.

Die Geräte verfügen neben einem Touchscreen über ein Lesegerät für die Versichertenkarte. Zudem gibt es ein Unterschriftenfeld, einen Drucker sowie Kameras, mit der Dokumente gescannt und Fotos für die Versichertenkarte erstellt werden können. Auf diese Weise sollen Kunden bei ihrem Apothekenbesuch zum Beispiel Krankschreibungen und Anträge kostenlos an ihre Kasse schicken oder Terminanfragen stellen können. Zusätzlich sollen die Gesundheitsterminals zu wechselnden saisonalen Themen oder gesundheitlichen Fragen informieren. Nach Angaben der Initiatoren ist es das Ziel, die Funktionen ständig zu erweitern.

Verschiedene Zugangsschlüssel möglich

Als Zugangsschlüssel zu den Terminals dienen die Versichertenkarte, der elektronische Personalausweis oder ein Schreiben der jeweiligen Krankenkasse. Die digitale Kommunikation selbst soll nach Angaben des Dresdner Ministeriums sicher ablaufen, da es keine Verbindung über das freie Internet gibt und auch keine Daten gespeichert werden.

Für die Nutzer haben die Terminals den Vorteil, dass sie bei der Kommunikation mit ihrer Kasse auf Briefmarken und Umschläge verzichten können. Außerdem werden die Informationen schnell übermittelt. Darüber hinaus wird nach Auffassung der Betreiber damit das Verfassungsrecht auf Steuerung und Zugang der eigenen Daten in die Praxis umgesetzt.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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