Untersuchung im Auftrag der Grünen

Krankenkassen leisten mehr als Privatversicherer

Berlin - 28.12.2018, 10:20 Uhr

Laut einer Studie, die von den Grünen beauftragt wurde, erfüllen 27 Prozent der Privatversicherer nicht die Mindestanforderungen in der Versorgung. (Foto: Imago)

Laut einer Studie, die von den Grünen beauftragt wurde, erfüllen 27 Prozent der Privatversicherer nicht die Mindestanforderungen in der Versorgung. (Foto: Imago)


Krankenkassen bieten einer Studie zufolge selbst in Premiumtarifen bessere Leistungen als private Krankenversicherungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Beratungsunternehmens PremiumCircle im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag) vorliegt.

Danach werden bei den Top-Tarifen der privaten Versicherer im Schnitt mehr als ein Viertel (27 Prozent) der als unverzichtbar definierten Mindestanforderungen nicht erfüllt. Bei der GKV seien es nur 3 Prozent. „Die wiederkehrende Behauptung, die gesetzliche Krankenversicherung sei nur zweitklassig, wird mit dieser Untersuchung klar widerlegt“, sagte Grünen-Gesundheitsexpertin Maria Klein-Schmeink dem RND. Stattdessen könnten etliche der untersuchten Privattarife nicht einmal elementare Leistungen garantieren, kritisierte sie.

Für die Studie definierte PremiumCircle 103 Mindestkriterien, 100 davon sind Bestandteil des Leistungskatalogs der GKV. Zusätzlich aufgenommen wurden höhere Leistungen beim Zahnersatz und eine Kostenübernahme bei Brillen ohne Altersbeschränkung, was nach Ansicht der Studien-Autoren zu einer umfassenden Krankenversicherung gehören muss.

Große Lücken im Vergleich zur gesetzlichen Versicherung gibt es laut Studie bei den Privattarifen insbesondere bei Kuren und der Rehabilitation. Schlechtere Bedingungen bestehen häufig auch bei der Palliativversorgung, der häusliche Krankenpflege, der Psychotherapie sowie bei Impfungen.


bro / dpa
brohrer@daz.online


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