Sachsen

Nachschub bei Grippeimpfstoffen

Stuttgart / Dresden - 17.12.2018, 10:15 Uhr

Sachsen bekommt wohl nochmals 25.000 Grippeimpfstoffe. Bestellt wurden die Influenzavakzine bereits im September. (m / Foto: Sherry Young / stock.adobe.com)

Sachsen bekommt wohl nochmals 25.000 Grippeimpfstoffe. Bestellt wurden die Influenzavakzine bereits im September. (m / Foto: Sherry Young / stock.adobe.com)


Sachsen bekommt nochmals Nachschub. Und zwar mit Grippeimpfstoffen. Weitere Vakzine sollen in den nächsten Tagen den Osten der Republik erreichen. Bestellt hatte Sachsen 25.000 zusätzliche Impfdosen noch vor Start der empfohlenen Impfzeitpunkte – nämlich im September. Teilweise sind diese bereits in den letzten Wochen eingetroffen.

Grippeimpfstoff ist alle, das hat sich mittlerweile rumgesprochen. Sind die derzeit noch verfügbaren Influenzavakzine verimpft, gibt es laut Informationen von DAZ.online keinen Nachschub mehr. Das „Umverteilen“ von Influenzavakzinen hat wohl mehr oder minder gut funktioniert – so äußerst sich zumindest ein Teilnehmer der im November in Bayern einberufenen Sondersitzung des LAGI restrospektiv im Gespräch mit DAZ.online. Auch scheint Deutschland nicht das einzige Land, in dem die Influenzavakzine 2018/19 auf unerwartet hohes Begehren stoßen. „Wir können für die aktuelle Saison keine tetravalenten Grippeimpfstoffe mehr bekommen“, erklärt das auf den Import von Arzneimitteln spezialisierte Unternehmen Ilapo Internationale Ludwigs-Arzneimittel mit Sitz in München – weder aus der EU noch aus Drittstaaten wie der Schweiz und den Vereinigten Staaten. Nun jedoch gibt es ein Bundesland, das diesen Widrigkeiten offenbar trotzt: Sachsen. Kann das sein? Oder ist das nur wieder eine hoffnungsvolle Meldung, die dann wieder entschärft wird? Es wäre nicht das erste Mal in dieser Grippesaison – DAZ.online hat sich beim Sächsischen Apothekerverband (SAV) Sicherheit geholt.

Insgesamt seit September 25.000 zusätzliche Grippeimpfstoffe für Sachsen

Dr. Kathrin Quellmalz vom Sächsischen Apothekerverband erklärt: „Der SAV hat bei Mylan im September 25.000 Impfdosen reserviert/vorbestellt. Zur Zeit wird diese Vorbestellung abgearbeitet. Aus welcher europäischen Charge beliefert wird ist uns nicht bekannt. Ebenso wenig, ob noch mit weiteren Lieferungen gerechnet werden kann.“ Da die Bestellung der 25.000 Impfdosen bereits im September erfolgte, sind die Grippevakzine teilweise schon nach Sachsen verbracht worden, was bedeutet, dass Sachsen zum aktuellen Zeitpunkt keine zusätzlichen 25.000 Grippeimpfstoffe erwartet.

Erstaunlich ist, dass Sachsen wohl bereits im September einen Engpass abschätzte – zu einem Zeitpunkt, an dem die Impfhochzeit noch nicht einmal begonnen hatte. Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt als optimalen Zeitpunkt für den Grippeschutz die Monate Oktober und November. Quellmalz erklärt: „Wir haben aufgrund der Vorerfahrung bereits frühzeitig Gespräche aufgenommen und den möglichen Bedarf an Impfdosen optioniert."

Mehr zur Grippeimpfung

Bereits vergangenen Woche erklärte Quellmalz gegenüber der „Freien Presse“: „Der Impfstoff wird dann gleichmäßig an alle Apotheken und Ärzte verteilt, die vorbestellt haben. Der Bedarf wurde zuvor noch einmal erfasst."

20.000 Grippeimpfstoffe für Bayern - gibt es was Neues?

Was ist eigentlich aus den 20.000 angekündigten Grippeimpfstoffen geworden, die Bayern angekündigt hatte zu importieren? Nach dem Hoffnungsblitz folgte schnelle Ernüchterung. So kam schnell eine Relativierung der Nachricht mit einer Kürzung der zu erwartenden Influenzavakzine. DAZ.online hat nochmals den aktuellen Stand beim Bayerischen Apothekerverband (BAV) abgefragt. Gibt es mittlerweile Neuigkeiten? Offenbar nicht. Thomas Metz, Sprecher des BAV, erklärt im Gespräch mit DAZ.online: „Es gibt nichts Neues. Wir haben erfahren, dass der Importeur die zugesagten Grippeimpfstoffe wohl nicht vollumfänglich beschaffen kann. Derzeit wissen wir nicht, wie viele Influenzavakzine überhaupt nach Bayern verbracht werden können". Wie groß die Chance für die Grippeimpfstofflieferung ist, dazu möchte sich Metz nicht konkret äußern. Nur: „Ich würde es nicht ausschließen“, erklärt der BAV-Sprecher hierzu.

Der Text wurde am 17.12.18 geändert.


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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