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Reaktion auf die BMG-Apotheken-Pläne
„Die SPD wird darauf achten, dass die Apotheker nicht beschenkt werden“
Berlin - 12.12.2018, 11:10 Uhr

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach freut sich, dass das Rx-Versandverbot nun wohl nicht mehr in Frage kommt. (s / Foto: Imago)
In den Verhandlungen zum Koalitionsvertrag musste die SPD in Sachen Versandhandel nachgeben: Die Union setzte sich mit ihrer Forderung nach dem Rx-Versandverbot durch. Nun gibt es aber einen CDU-Bundesgesundheitsminister, der dieses Verbot auch nicht will. Umso erfreuter ist SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, der die Vorstellung des Apotheken-Paketes dafür nutzt, gegen die Apotheker auszuteilen: Die SPD werde darauf achten, dass die Apotheker nicht beschenkt werden. Sabine Dittmar, gesundheitspolitische Sprecherin in der SPD-Fraktion, beurteilt die Lage etwas sachlicher.
Dass wir heute, also mehr als zwei Jahre nach dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung, immer noch über einen ungelösten Versandhandelskonflikt sprechen, liegt im Wesentlichen an der SPD: Denn Ex-Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte nach dem Urteil einen Referentenentwurf für ein Rx-Versandverbot vorgelegt, die SPD versperrte sich auf Bundesebene aber. Es kam zum Konflikt, die Sache landete im Koalitionsausschuss, wo aber auch keine Lösung gefunden wurde. Schließlich war das Rx-Versandverbot Thema in den Koalitionsverhandlungen. Und auch dort versperrte sich die SPD, in letzter Minute setzte sich die Union jedoch mit dem Satz durch, dass man sich für das Verbot „einsetzen“ werde.
Dass CDU-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn das Verbot nicht will, erfreut die SPD natürlich. Spahn hatte gestern einige Vorschläge zur Reformierung des Apothekenmarktes vorgestellt. Das BMG will einen Boni-Grenze und eine Marktanteil-Obergrenze für EU-Versender einführen und zeitgleich den Apothekern das Honorar erhöhen. Einer der ersten Befürworter einer solchen Lösung, die sich zu Wort meldeten, ist der für Gesundheit zuständige stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Prof. Karl Lauterbach.
Lauterbach freut sich
Die Nachrichtenagentur dpa gibt Lauterbach mit den folgenden Worten wieder: „Das geht klar in die richtige Richtung.“ Gerade der Verzicht auf ein Verbot des Versandhandels sei den Sozialdemokraten wichtig gewesen. Denn: In ländlichen Regionen sei eine flächendeckende Versorgung mit Medikamenten ohne Online-Apotheken nicht sicherzustellen, erklärte Lauterbach. Im „Handelsblatt“ kommentierte Lauterbach dann auch noch die von Spahn angekündigten Honorar-Erhöhungen für die Apotheker: „Als SPD werden wir darauf achten, dass die Apotheker nicht nur beschenkt werden, weil sie auf das Versandhandelsverbot verzichten.“
Schon in den vergangenen beiden Jahren hatte sich Lauterbach intensiv mit dem Versandhandelskonflikt beschäftigt und immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass man den Rx-Versand nicht verbieten dürfe. Der Medizin-Professor sagte beispielsweise, dass man niemanden zwingen könne, in die Apotheke zu gehen. Lauterbach kündigte mehrfach einen eigenen Lösungsweg für den Versandhandelskonflikt an, präsentierte diesen jedoch nie.
10 Kommentare
Das kann nur Lauterbach
von ratatosk am 12.12.2018 um 22:27 Uhr
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Sonst nichts
von Reinhard Rodiger am 12.12.2018 um 21:40 Uhr
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Lauterbach
von A. Schmidt am 12.12.2018 um 19:45 Uhr
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Sozial, unsozial, SPD
von Veit Eck am 12.12.2018 um 16:50 Uhr
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Herr Lauterbachs SPD
von Peter Bauer am 12.12.2018 um 16:22 Uhr
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Das hat einfach Stil...
von Michael Weigand am 12.12.2018 um 15:26 Uhr
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AW: Tiere / Menschen
von landapotheker am 12.12.2018 um 15:34 Uhr
Die Geschenke bekommen die Anderen.....
von H-P Keiß am 12.12.2018 um 15:09 Uhr
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Tolles Geschenk
von Karl Friedrich Müller am 12.12.2018 um 14:17 Uhr
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Das Wording
von Peter am 12.12.2018 um 13:03 Uhr
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