Ausschreitungen in Frankreich

Randalierer verwüsten und plündern Apotheken

Remagen - 05.12.2018, 13:15 Uhr

In Frankreich protestieren seit Wochen die sogenannten Gelbwesten. Auch Apotheken wurden zerstört. (Foto: Imago)

In Frankreich protestieren seit Wochen die sogenannten Gelbwesten. Auch Apotheken wurden zerstört. (Foto: Imago)


Von den Ausschreitungen bei den Demonstrationen der „Gelbwesten“ in Frankreich wurde auch eine Reihe von Apotheken durch Vandalismus und Diebstähle in Mitleidenschaft gezogen. Die Apothekerkammer sagt den Betroffenen Unterstützung zu.

„Meine Apotheke ist verwüstet worden“, klagt Imane Bodinier-El Hallak, Inhaberin der Pharmacie de l’Etoile, die an der Avenue de la Grande Armée gelegen ist, in einer Meldung des Apotheken-Branchenportals „Moniteur des Pharmacies“. „Hier waren Profis am Werk, die ganze Arbeit geleistet haben. Sie kamen wieder, um zu stehlen und zu zerschlagen.“  Die Apothekerin ist eines von vielen Opfern der städtischen Guerilla-Szenen, die sich am letzten Samstag, dem Tag der Mobilisierung der „Gelbwesten“ zum wiederholten Male in mehreren Stadtvierteln der französischen Hauptstadt abgespielt haben. 

Jede Menge Spuren hinterlassen

„Die Woche zuvor begann die Demonstration ruhiger, aber dieses Mal fingen die Krawalle schon morgens mit größerer Gewalt an“, erzählt Bodinier-El Hallak weiter. Sie sei bis zum frühen Nachmittag in der Apotheke geblieben, besonders für eine Kunden mit einer Chemotherapie, die wegen seines Rezeptes kommen sollte. Sie habe die Apotheke dann um 15.30 Uhr abgeschlossen. Gegen halb sechs sei sie von ihrem Kamera-Überwachungsdienst alarmiert worden, dass die Apotheke gerade geplündert werde und dass die Plünderer Kartons verbrennen würden. „Sie stahlen Produkte, und was noch wichtiger war, Computer und Verkaufskassen“, berichtet die geschädigte Apothekerin. „Um nicht erkannt zu werden, haben sie auch die Überwachungskamera mitgehen lassen.“

Am Montag dieser Woche habe sie sich dann damit beschäftigt, Schadensmeldungen bei den Versicherungen abzugeben und bei der Polizei Anzeige zu erstatten. Die Spurensicherung der Polizei hat nach den Schilderungen der Apothekerin einiges gefunden: „Es gab jede Menge Fingerabdrücke. Außerdem lagen Hauben zur Vermummung auf dem Boden verstreut, und es gab Blutspuren auf dem Mobiliar, weil sich einige Schläger während des Einbruchs verletzen müssen.“



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.