Nur eingeschränkt lieferfähig

Lieferengpass bei Ant­hel­min­thi­kum Pyrcon

Stuttgart - 04.12.2018, 16:30 Uhr

 Pyrcon® ist
derzeit nur eingeschränkt lieferbar. (m / Foto: Infectopharm)

Pyrcon® ist derzeit nur eingeschränkt lieferbar. (m / Foto: Infectopharm)


Das Ant­hel­min­thi­kum Pyrcon mit dem Wirkstoff Pyrvinium ist derzeit nur eingeschränkt lieferbar. Das teilt Hersteller Infectopharm am heutigen Dienstag mit. Es wird zur Behandlung des Madenwurmbefalls eingesetzt. Alternativ könne das wirkstoffgleiche Molevac eingesetzt werden, so der Hersteller. Eine neue Verordnung braucht es dazu nicht.

Das Arzneimittel Pyrcon® wird bei Infektionen durch Enterobius vermicularis (Oxyuriasis) bei Kindern ab 1 Jahr, Jugendlichen und Erwachsenen eingesetzt. Die Suspension enthält Pyrvinium, das durch Hemmung der Glucose-Resorption vermizid auf Madenwürmer (Oxyuren) wirkt. Pyrvinium wird kaum absorbiert und wirkt lokal im Verdauungstrakt.

Wie der Hersteller Infectopharm nun mitteilt, ist Pyrcon® Suspension (25 ml, PZN 11638065) derzeit nur eingeschränkt lieferfähig. Alternativ steht das wirkstoffgleiche Molevac® zur Verfügung. Das sei uneingeschränkt lieferfähig, heißt es. Neben der Suspension (25 ml; 50 mg Pyrvinium/5 ml, PZN 00683507) stehen bei Molevac® auch Dragees zur Verfügung (8 Stück, 50 mg Pyrvinium/ Dragee, PZN 00683476). Diese sind allerdings erst ab einem Alter von drei Jahren zugelassen, die Suspension wie Pyrcon® ab einem Jahr.

Was sind die Alternativen

Pyrcon® und Molevac® Suspension sind nach den geltenden Aut-idem-Kriterien substituierbar. Da Molevac® preisgünstiger ist, kann es auf eine namentliche Verordnung über Pyrcon® abgegeben werden. Ein neues Rezept ist nicht erforderlich. Wirkstoffverordnungen können mit beiden beliefert werden, denn ansonsten sind keine wirkstoffgleichen Arzneimittel als Suspension auf dem Markt. Allerdings ist Pyrvinium rezeptfrei erhältlich und somit bei Kindern ab 12 Jahren (Jugendliche mit Entwicklungsstörungen ab 18 Jahren) in der Regel keine Kassenleistung. Andere zur Behandlung des Madenwurmbefalls zugelassen Arzneimittel sind verschreibungspflichtig und somit auch für Erwachsene erstattungsfähig. Wirkstoffe sind hier Pyrantel (Helmex®) oder Mebendazol (zum Beispiel Vermox®).

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Der Madenwurmbefall ist die häufigste Parasitose der gemäßigten Zonen. Die Behandlung erfolgt durch eine einmalige Gabe von 50 mg/10 kg Körpergewicht Pyrvinium. Eine Wiederholungsbehandlung sollte nach zwei bis vier Wochen erfolgen.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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