Gerät des ARZ Darmstadt

Rheinland-Pfalz bekommt die erste digitale Rezeptsammelstelle

Berlin - 20.11.2018, 12:05 Uhr

Die digitale Rezeptsammelstelle des ARZ Darmstadt (hier die erste Version, die im Saarland in Betrieb genommen wurde) gibt es nun auch in Rheinland-Pfalz. (Foto: ARZ)

Die digitale Rezeptsammelstelle des ARZ Darmstadt (hier die erste Version, die im Saarland in Betrieb genommen wurde) gibt es nun auch in Rheinland-Pfalz. (Foto: ARZ)


In Rheinland-Pfalz geht schon bald die erste digitale Rezeptsammelstelle des Bundeslandes in Betrieb. Das Gerät werde am 3. Dezember im Hunsrückort Longkamp (Kreis Bernkastel-Wittlich) freigeschaltet, sagte der Sprecher des Landes-Apothekerverbandes, Frank Eickmann, am heutigen Dienstag in Mainz.

Das Terminal in Longkamp ist bundesweit das fünfte. Andere digitale Rezeptsammelstellen gibt es im Saarland, in Baden-Württemberg und in Sachsen. Sie sollen nach und nach die bisherigen Rezeptsammelstellen in Form von Briefkästen ablösen, die es seit vielen Jahren gibt. In Rheinland-Pfalz stehen 66 davon, einer bisher auch in Longkamp. „Da werfen Kunden ihr Rezept hinein, die Apotheke holt in der Regel abends die Rezepte ab und beliefert am nächsten Tag“, sagte Eickmann. Mit der digitalen Version soll es künftiger schneller gehen.

Bei den digitalen Rezeptsammelstellen gibt es bundesweit zwei Modelle von zwei verschiedenen Herstellern. Der Automat in Longkamp wurde wie der im saarländischen Heusweiler-Kutzhof vom Apothekenrechenzentrum Darmstadt (ARZ) in Hessen entwickelt und ist für den Einsatz unter freiem Himmel gedacht. Er ist laut Eickmann sehr einfach zu bedienen: „Einfach Rezept rein in den Schlitz und fertig“, sagte der Verbandssprecher. Das Modell in Baden-Württemberg dagegen wird von der VSA betrieben, steht in geschlossenen Räumen und ist ein bisschen aufwendiger: Der Kunde könne an dem Terminal allerdimngs auch Kontakt mit der Apotheke aufnehmen, per Nachricht oder telefonisch.

Einige Probleme mit der Witterung

Nach dem Start des bundesweit ersten Gerätes im Januar im Saarland habe man bereits aus ersten Erfahrungen gelernt, sagte Eickmann. Dort sei es an kalten Wintertagen wetterbedingt ein paar Mal zu Ausfällen gekommen. Bei dem Gerät in Longkamp sei nun am Chassis nachgearbeitet worden. Und: Es werde ein kleines Dach über dem Automaten angebracht, um ihn vor Regen und Schnee zu schützen, sagte der Sprecher.

Der digitale Automat habe sich bewährt, sagte der Inhaber der Allee-Apotheke in Heusweiler-Holz und Kammerpräsdient Manfred Saar, der den Prototypen im Saarland bedient. Die anfänglichen kleineren Störungen seien mittlerweile behoben. „Er funktioniert gut.“ Die Patienten nähmen ihn gut an: Mehrere hundert Rezepte habe er bereits auf diesem Weg übermittelt bekommen, sagte Saar. „Das ist so in etwa das, was ich früher dem Briefkasten entnommen habe, vielleicht ein paar Rezepte mehr.“ Einen Umsatzzuwachs habe er ohnehin nicht geplant. Es sei aber eindeutig einfacher und schneller geworden – für beide Seiten.

Die erste Rezeptsammelstelle in Baden-Württemberg startete, was die Kundenzahl betrifft, verhalten. Nach den ersten Monaten zeigte sich im April dieses Jahres eine Nutzerzahl, die leicht unter der Zahl der normalen Sammelstelle lag.


bro / dpa
brohrer@daz.online


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