Bei Herpes zoster

Brivudin jetzt auch generisch

Stuttgart - 01.11.2018, 11:50 Uhr

Eine Tablette reicht, wenn Brivudin gegen Herpes zoster zum Einsatz kommt. Aber nicht für alle Patienten ist der jetzt auch generisch verfügbare Wirkstoff geeignet. (j / Foto: Stefano Garau / stock.adobe.com)

Eine Tablette reicht, wenn Brivudin gegen Herpes zoster zum Einsatz kommt. Aber nicht für alle Patienten ist der jetzt auch generisch verfügbare Wirkstoff geeignet. (j / Foto: Stefano Garau / stock.adobe.com)


Mit Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir lässt sich ein Herpes zoster gut behandeln, allerdings sind die Einnahmemodalitäten alles andere als compliancefördernd: Drei bis fünf Mal täglich muss man je nach Wirkstoff eine Tablette schlucken. Komfortabler ist da Brivudin, das nur einmal täglich eingenommen wird. Seit Mitte Oktober gibt es zum Original Zostex eine generische Alternative.

Der Herpes zoster, auch Gürtelrose genannt, macht nicht nur durch typische Bläschen und akute Schmerzen auf sich aufmerksam. Er bringt auch das Risiko einer postherpetischen Neuralgie mit sich. Sie zu verhindern, gehört zu den vorrangigen Zielen der Behandlung. Eingesetzt werden systemische Virustatika wie Aciclovir, Valaciclovir, Famciclovir und Brivudin – allesamt Nukleosid-Analoga. Bis auf letzteres haben alle einen Haken: ein relativ unkomfortables Einnahmeschema. Valaciclovir und Famciclovir mit dreimal täglich bringt so manchen schon an seine Grenzen, auch wenn es nur um eine Woche geht. Getoppt wird das noch von Aciclovir: fünfmal täglich alle vier Stunden. Allein der oftmals recht hohe Leidensdruck dürfte die Compliance in vielen Fällen retten.

Brivudin hingegen stellt mit einmal täglicher Gabe über sieben Tage eine komfortable Alternative da, allerdings nicht für alle Patienten. So eignet sich Brivudin nur in der Frühphase des Herpes zoster bei immunkompetenten Patienten. So sollte die Therapie vorzugsweise innerhalb von 72 Stunden nach dem Auftreten der Hautsymptome oder 48 Stunden nach dem Auftreten von Hautbläschen begonnen werden. Für Immunsupprimierte, bei denen Gürtelrosen besonders häufig auftreten, ist es nicht zugelassen. Zudem bestehen Kontraindikationen bei Kindern und Jugendlichen sowie in Schwangerschaft und Stillzeit.

Das Original Zostex ist seit 2000 auf dem Markt, nun bekommt es generische Gesellschaft. Seit 15. Oktober ist Brivudin von Aristo in der Taxe gelistet. Es kommt genau wie das Original in Packungen à sieben Stück auf den Markt. Laut Hersteller ist Brivudin Aristo® bioäquivalent zum Originalpräparat. Der Preis liegt mit 89,90 Euro (Stand 1. November 2018) knapp unter dem des Erstanbieters von 97,10 Euro.


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.