Expopharm

Securpharm – sind die Softwarehäuser bereit?

München - 12.10.2018, 17:00 Uhr

Sind die Softwarehäuser, zum Beispiel Awinta, bereit für Securpharm? (s / Foto: Schelbert)

Sind die Softwarehäuser, zum Beispiel Awinta, bereit für Securpharm? (s / Foto: Schelbert)


Im kommenden Februar ist es soweit – es wird Ernst bei Securpharm. Apotheken müssen dann in der Lage sein, mit den Sicherheitsmerkmalen versehene Packungen im System zu verifizieren. Für die Technik sind die Softwarehäuser verantwortlich. Aber wie sieht es bei diesen aus, sind sie gerüstet? DAZ.online hat sich auf der Expopharm umgehört.

„Pharmatechnik ist Securpharm-ready“ – das erklärten Dr. Detlef Graessner, geschäftsführender Gesellschafter, und Lars Polap, Geschäftsführer und Leiter der Produktentwicklung bei Pharmatechnik, im Rahmen eines Pressegesprächs auf der Expopharm. Ähnlich klingt das bei Lauer-Fischer. Seitens des zur Compu-Group gehörigen Unternehmens sei alles vorbereitet, heißt es. Man bedauere aber sehr, dass man bislang nur auf dem Testserver arbeiten könne, weil der Live-Server nicht zur Verfügung stehe. Ab dem 9. Februar 2019 müssen alle Apotheken in Deutschland die Echtheit von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln bei der Abgabe überprüfen und dies elektronisch dokumentieren.

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Die Kunden von Lauer-Fischer sind allerdings anscheinend noch nicht alle bereit. Der Knackpunkt: die Scanner. Oft würden bei der Anschaffung neuer Software alte Scanner behalten, erklärt eine Sprecherin. Das Softwarehaus fordert die Kunden seit einiger Zeit dazu auf, ihre Scanner zu testen und stellt dafür einen entsprechenden Barcode zur Verfügung. Dabei stellten viele fest, dass der Scanner nicht geeignet ist, so die Sprecherin. Bei der ADG erklärt man, man habe eine fertige Software, die auch funktioniere. Man tausche sich aber derzeit, auch im Rahmen der Expopharm, mit den Referenzapothekern aus, was man noch verbessern könnte. Deutlich weniger konkret klingt das bei Noventi-Tochter Awinta. Es gebe noch viele Unwägbarkeiten für die Anbieter, heißt es. Aber bis zum Stichtag sei man bereit, so das Softwarehaus. 

Schon über 13.000 Apotheken registriert

Ende September waren laut der Netzgesellschaft Deutscher Apotheker (NGDA) schon über 13.279 öffentliche Apotheken registriert, darunter mehr als 230 Krankenhausapotheken. Seit September können Apothekeninhaber das Zertifikat (N-ID) für ihre Betriebsstätte erwerben, Voraussetzung ist, dass sie den Legitimierungsprozess für Securpharm erfolgreich durchlaufen haben. Dabei erwirbt die Apotheke nicht nur das Zertifikat wird, sondern registriert sich auch mit diesem Schritt für die Teilnahme. Nach Zahlungseingang wird automatisch die N-ID generiert und zum Download bereitgestellt. Gleichzeitig versendet die NGDA den sogenannten PIN-Brief. Dieser beinhaltet ein Passwort (PIN), welches zum Herunterladen des Zertifikates benötigt wird. Bei Eingabe des PINs in die Apothekensoftware wird das Zertifikat automatisch in die Software integriert.

Das erste Zertifikat ist auch schon heruntergeladen. Das berichtete die ABDA Ende September im Newsroom. Knapp fünf Monate vor dem Start des Fälschungsschutzsystems securPharm sei damit die nächste wichtige Hürde genommen worden, hieß es. Der Inhaber der Brunnen Apotheke in Stuttgart, Tobias König, habe die erste N-ID heruntergeladen.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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