Bundesfamilienministerium

Apotheker unterstützen Hilfetelefon für „Schwangere in Not“

Stuttgart - 10.10.2018, 13:10 Uhr


Manchmal reichen eine Informationsseite im Internet und eine Telefonnummer einer Beratungsstelle allein nicht aus. Manchmal braucht es Menschen, die andere Menschen auf wichtige Aktionen aufmerksam machen: Seit dem gestrigen Dienstag hat in der Berliner Pfauen-Apotheke eine bundesweite Apothekenaktion begonnen, die dem Hilfetelefon für „Schwangere in Not“ zu breiterer Bekanntheit verhelfen soll. Denn das Hilfetelefon gibt es schon seit Mai 2014. Es richtet sich nicht nur an Betroffene, sondern auch an Fachkräfte.

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey (SPD) hat am 9. Oktober in der Pfauen-Apotheke in Berlin-Neukölln den Startschuss gegeben: Zur bundesweiten Apothekenaktion, die das Hilfetelefon „Schwangere in Not“ bekannter machen soll. Unter der Nummer 0800 40 40 020 können nicht nur Schwangere in Not rund um die Uhr, an allen Tagen im Jahr, beraten werden – auch das soziale Umfeld der Frauen und Fachkräfte darf sich an das Hilfetelefon wenden.

Unter der Nummer erfolgt dann eine vertrauliche und anonyme Erstberatung zu allen Fragen rund um das Thema Schwangerschaft. Auf Wunsch kann an eine Schwangerschaftsberatungsstelle vor Ort weitervermittelt werden, die auch über die vertrauliche Geburt informiert. In ganzen 17 Fremdsprachen kann man sich am Hilfetelefon beraten lassen, heißt es in der Pressemitteilung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Wer nicht telefonieren kann oder möchte, der kann sich auch online unter www.geburt-vertraulich.de informieren und sich via Chat oder E-Mail kostenfrei, vertraulich und anonym beraten lassen.

Giffey dankt Apotheken für ihr Engagement

„Es gibt das Hilfetelefon ‚Schwangere in Not‘ seit vier Jahren und es wird gut angenommen. Mir ist es wichtig, die Hilfen für Schwangere in Not, insbesondere das Hilfetelefon, noch stärker in der Öffentlichkeit bekannt zu machen“, wird Giffey zitiert, und weiter:


Dabei habe ich die Apothekerkammern und die Bundesvereinigung der Apothekerverbände um Unterstützung gebeten. Mit den Hauptstadtapotheken und der ersten teilnehmenden Apotheke in Neukölln haben wir heute den Anfang gemacht. Ich hoffe, dass bundesweit viele weitere dazukommen. Ich danke allen Apothekerinnen und Apothekern für ihr Engagement.

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, früher Bezirksbürgermeisterin von Neukölln


Mit gut sichtbar ausgelegten Informationsmaterialien und Aufklebern an den Eingangstüren der Apotheken könnten Apotheker und Apothekerinnen dafür sorgen, dass Schwangere in Not wissen, wohin sie sich wenden können.

Helfen bald auch Drogeriemärkte mit?

Der Betrieb des Hilfetelefons basiert auf der Grundlage des Gesetzes zum Ausbau der Hilfen für Schwangere und zur Regelung der vertraulichen Geburt. Durch das Hilfetelefon soll sichergestellt werden, dass schwangere Frauen in Konfliktlagen, die ihre Schwangerschaft verheimlichen, schnell an kompetente Ansprechpartner gelangen. 

Neben den Apotheken sollen künftig wahrscheinlich auch Drogeriemärkte für das Hilfetelefon werben, heißt es in einem Video von rbb 24.


Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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