Messe

Linda: Expopharm muss sich „neu erfinden“

Berlin/Stuttgart - 08.10.2018, 13:00 Uhr

Expopharm ohne Linda: Gegenüber DAZ.online erklärt eine Sprecherin der Apothekenkooperation, dass sich die Messe neu erfinden müsse. (c / Foto: Schelbert)

Expopharm ohne Linda: Gegenüber DAZ.online erklärt eine Sprecherin der Apothekenkooperation, dass sich die Messe neu erfinden müsse. (c / Foto: Schelbert)


Am kommenden Mittwoch beginnt in München die Expopharm 2018. DAZ.online hatte bereits berichtet, dass es bei der diesjährigen Ausgabe der Messe einige prominente Unternehmen aus der Branche gibt, die nicht teilnehmen. Eines davon ist die Apothekenkooperation Linda. Auf Nachfrage teilte die Kooperation nun mit, dass sie grundsätzliche Probleme mit der Konzeption der Messe habe – und dass sie Düsseldorf für den stärkeren Standort halte.

Am Mittwochvormittag wird DAV-Chef Fritz Becker die Expopharm 2018 eröffnen. Auf mehr als 36.000 Quadratmeter Fläche (nach Angaben von Avoxa) werden dann mehr als 500 Aussteller ihre Unternehmen präsentieren. Die Avoxa rechnet mit rund 25.000 Fachbesuchern, dazu sollen rund 7000 Apotheker, mehr als 5000 PTA und etwa 4000 internationale Besucher gehören.

Doch welche Aussteller sind in diesem Jahr dabei? Und welche nicht? DAZ.online hatte bereits einen ersten Überblick gegeben. Gut vertreten sind beispielsweise die großen Softwareanbieter wie ADG, Awinta, Lauer-Fischer und Pharmatechnik, ebenso die Automatenhersteller. Auch der Wort & Bild Verlag ist mit seinem Biergarten dabei – der Aufschrei als man ein Jahr aussetzte, war wohl zu groß. Nicht dabei sind in diesem Jahr allerdings einige Importeure wie Kohlpharma, Axicorp, Orifarm oder Emra.

Im Bereich der Apothekenkooperationen gibt es einen Rückkehrer und einen prominenten Ausfall. Die Easy-Kooperation ist erstmals seit 2014 wieder dabei und will – so hört man es – ihr neues Mietkonzept vorstellen. Gleichzeitig werden allerdings erstmals seit 25 Jahren die Linda-Kooperation und der dazu gehörige Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA) fehlen. DAZ.online hat bei Linda nachgefragt, welche Gründe es dafür gibt. Und es wird klar, dass die Kooperation ein konzeptionelles Problem mit der Messe hat. Eine Sprecherin: „Mitunter soll dies ein Zeichen sein, dass auch wir die Erwartungshaltung haben, dass sich die Expopharm ‚neu erfinden‘ muss.“

Linda: Messe ist kein Treffpunkt der Branche mehr

Was genau die Kooperation an der Expopharm stört und welche Verbesserungen sie vorschlägt, dazu sagte die Sprecherin nichts. Nur so viel: „Es fehlen die großen Namen, viele namhafte Hersteller sind nicht mehr vor Ort. Früher war die Expopharm ein ‚Treffpunkt der Branche‘. Das hat für alle Aussteller wahrnehmbar abgenommen.“ Falsch liegt die Linda-Sprecherin damit nicht. Denn: Einige wichtige Konzerne der Generikabranche bleiben der Messe fern. Hexal ist schon länger nicht mehr dabei, in diesem Jahr haben auch Stada und die Tochter Aliud keinen Stand, wobei Aliud am ersten Messe-Abend in Laufweite zu den Messehallen zum Branchentreff „Perspectiva“ einlädt. Ebenfalls durch Abwesenheit glänzt die Teva-Tochter AbZ. Und auch der OTC-Hersteller Klosterfrau ist nicht dabei.

Aus Sicht der Linda-Kooperation hat die Entscheidung, in diesem Jahr nicht zur Expopharm zu fahren, aber auch mit dem Standort München zu tun. Die Sprecherin erklärt dazu: „Wir prüfen unsere Präsenz auf Kosten/Nutzen und sind zu dem Schluss gekommen, an dem schwächeren der beiden Messestandorte nicht teilzunehmen. Ob wir in Düsseldorf 2019 wieder dabei sein werden, ist noch nicht entschieden. Wir werden die Entwicklung beobachten. Natürlich im Austausch mit der Messe. Es wurden und werden sicher auch weiterhin konstruktive Gespräche geführt.“


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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