Erfindungen im Bereich der Laserphysik

Physik-Nobelpreis an eine Frau und zwei Männer für optische Forschung

Stockholm / Stuttgart - 02.10.2018, 12:45 Uhr

Alfred Nobel ist der Stifter der Nobelpreise, hier seine Büste in Geesthacht. (Foto: imago)

Alfred Nobel ist der Stifter der Nobelpreise, hier seine Büste in Geesthacht. (Foto: imago)


Der Nobelpreis für Physik geht dieses Jahr zur Hälfte an Arthur Ashkin (USA) sowie an Gérard Mourou (Frankreich) und Donna Strickland (Kanada) für ihre bahnbrechenden Erfindungen im Bereich der Laserphysik. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm am heutigen Dienstag bekannt. 

Tag zwei der Nobelpreis-Woche gehört den Physikern. In diesem Jahr geht die Auszeichnung zur einen Hälfte an Arthur Ashkin und zur anderen Hälfte an Gérard Mourou und Donna Strickland. Arthur Ashkin bekommt den Preis für die Entwicklung optischer Pinzetten und ihre Anwendung in biologischen Systemen, Gérard Mourou und Donna Strickland erhalten die Auszeichnung für ihre Methode zur Erzeugung von hochintensiven, ultra-kurzen optischen Pulsen.

Donna Strickland ist erst die dritte Frau, die den Nobelpreis für Physik erhält. In all den Jahren zuvor gab es lediglich zwei Preisträgerinnen: die Französin Marie Curie im Jahre 1903, sowie die in Oberschlesien geborene Maria Goeppert-Mayer, im Jahre 1963. 

Im Vorjahr wurden drei in Großbritannien geborene Wissenschaftler: ausgezeichnet: David J. Thouless, F. Duncan M. Haldane und J. Michael Kosterlitz für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der Festkörperphysik. Die Preisträger haben die Tür zu einer unbekannten Welt geöffnet, in der Materie fremde Zustände annehmen könne, begründete die Jury ihre Entscheidung. Sie haben fortschrittliche mathematische Methoden angewandt, um ungewöhnliche Phasen oder Zustände von Materie zu untersuchen, zum Beispiel Superkonduktoren, Superfluide oder dünne magnetische Schichten. Die Jagd nach neuen und exotischen Phasen von Materie sei nun eröffnet – dank der Pionierarbeit der drei Preisträger, heißt es in einer Mitteilung der Akademie. Viele hofften auf zukünftige Anwendungen sowohl für die Materialwissenschaft als auch für die Elektronik

Insgesamt war es der 111. Nobelpreis für Physik, der seit 1901 vergeben wurde. Erster Preisträger war Wilhelm Conrad Röntgen. Als einziger erhielt John Bardeen zweimal den Physik-Nobelpreis (1956 und 1972). Insgesamt wurden 203 Physiker und Physikerinnen ausgezeichnet, darunter Max Planck (1918), Albert Einstein (1921) oder Werner Heisenberg (1932). Die letzten deutschen Preisträger waren 2005 Theodor Hänsch sowie 2007 Peter Grünberg.

Medizin-Nobelpreis für Checkpoint-Inhibitoren 

Bereits am gestrigen Montag wurden die Preisträger in der Medizin bekannt gegeben. Der geht in geht in diesem Jahr an James Allison und Tasuku Honjo.Sie wurden ausgezeichnet für ihre Forschung auf dem Gebiet der Immuntherapien gegen Krebs. Auf Basis ihrer Arbeiten ist eine ganz neue Wirkstoffklasse entstanden: Die sogenannten Checkpoint-Inhibitoren, die bereits seit einigen Jahren Eingang in die Krebstherapie gefunden haben. Die Idee dahinter ist folgende: Die Bremse, die bei vielen Krebserkrankungen verhindert, dass der Tumor vom eigenen Immunsystem bekämpft wird, soll aufgehoben werden. So soll die Abwehr gegen die Krebszellen aktiviert werden. Und eben diese „Bremsen“ haben die aktuellen Nobelpreisträger entdeckt, beziehungsweise erforscht. Eine ganze Reihe von Wirkstoffen hat bereits die Marktreife erlangt.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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