Gefahr durch Vorhofflimmern

Trendumkehr: Zahl der Herzkrankheiten nimmt wieder zu

Berlin - 21.08.2018, 10:25 Uhr

Kardiologen warnen vor leicht zunehmenden Zahlen bei Herz-Kreislauferkrankungen. Besonders das Vorhofflimmern bleibe oft unentdeckt und könne gefährlich sein. ( r / Foto: Imago)

Kardiologen warnen vor leicht zunehmenden Zahlen bei Herz-Kreislauferkrankungen. Besonders das Vorhofflimmern bleibe oft unentdeckt und könne gefährlich sein. ( r / Foto: Imago)


Herz-Kreislauferkrankungen bleiben die Todesursache Nummer eins. Rund 40 Prozent der Menschen sterben daran – und die Zahlen steigen wieder leicht. Unterschätzt wird gelegentliches Herzrasen: Vorhofflimmern ist eine Volkskrankheit. Apps können manchmal wichtige Daten liefern. Bei der Vorbeugung und Erkennung des Vorhofflimmerns können auch Apotheker helfen.

Kardiologen sorgen sich um eine Zunahme der Herz-Kreislauferkrankungen. Nach einem starken Rückgang von Todesfällen um fast die Hälfte seit 1990 steige die Zahl seit 2015 wieder leicht an, sagte die Chefärztin der Kardiologie am Klinikum München-Bogenhausen, Ellen Hoffmann, im Vorfeld des Münchner Kardiologen-Kongresses.

Der Fortschritt der Medizin bei der Öffnung verstopfter Adern, Herzschrittmachern, implantierbaren Defibrillatoren und künstlichen Herzklappen sei an eine Grenze gelangt. Zudem werde die Bevölkerung immer älter, sagte Hoffmann. „Wir brauchen nun vor allem bessere Prävention.“ Weiterhin seien Herz-Kreislauferkrankungen mit einem Anteil von mehr als 38 Prozent die häufigste Todesursache in Deutschland. Beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) wollen vom 25. bis 29. August 31.000 Teilnehmer aus 150 Ländern in München über Entwicklungen ihres Faches diskutieren. Hoffmann und ihr Team organisieren dabei einen Informationstag für die Öffentlichkeit.

Vor allem Vorhofflimmern nimmt rapide zu. Dabei funkt das Herz falsche Signale, die Folge ist plötzliches Herzrasen. Schon jetzt seien 2 Prozent der Menschen zwischen 50 und 60 Jahren von dieser Art der Rhythmusstörung betroffen, sagte Hoffmann. „Es ist eine Volkskrankheit.“ Bei den über 75-Jährigen seien es 10 Prozent. „Das heißt, dass das Vorhofflimmern mit der Lebenserwartung steigt.“ Aber: „Es geht linear nach oben, so stark nimmt die Lebenserwartung nicht zu.“ Bis 2060 rechnen die Mediziner mit fast einer Verdoppelung der Fälle.



bro / dpa
brohrer@daz.online


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