Zur Rose Group

DocMorris-Mutterkonzern kauft spanischen Versandhändler

München - 02.08.2018, 14:15 Uhr

Noch ein Zukauf: Der DocMorris-Mutterkonzern Zur Rose hat den spanischen Versandhändler Promofarma übernommen. ( r/ Foto: DAZ.online)

Noch ein Zukauf: Der DocMorris-Mutterkonzern Zur Rose hat den spanischen Versandhändler Promofarma übernommen. ( r/ Foto: DAZ.online)


Die Schweizer Versandapotheke Zur Rose Group übernimmt die spanische Marktplatz-Plattform Promofarma, über die Gesundheitsartikel, Kosmetika und Körperpflegeprodukte vertrieben werden. Damit macht der Mutterkonzern von DocMorris nicht nur einen weiteren Schritt in seiner Expansionspolitik, sondern erweitert auch seine digitalen Kompetenzen.

Nachdem der Schweizer Pharmahandelskonzern Zur Rose Group in den vergangenen Wochen seine Kriegskasse durch Ausgabe von Anleihen kräftig aufgefüllt und mitgeteilt hatte, das Geld insbesondere für weitere Zukäufe verwenden zu wollen, lässt das Management dem nun Taten folgen: Wie die Muttergesellschaft des niederländischen Versandhändlers DocMorris in einer Presseerklärung mitteilte, wird Zur Rose den in Spanien führenden E-Commerce-Marktplatz Promofarma übernehmen. Die 2012 gegründete Firma hat ihren Sitz in Barcelona und hat sich auf den Verkauf von „apothekenüblichen Produkten“ aus den Bereichen Gesundheit, Kosmetik und Körperpflege spezialisiert.

Den Angaben von Zur Rose zufolge vertreibt Promofarma auf seiner Plattform mehr als 50.000 Produkte von rund 3.500 verschiedenen Marken, die von über 500 Partnern, insbesondere Apotheken, aber auch Pharmaherstellern, bereitgestellt und verschickt werden. Das stark wachsende Unternehmen habe 2017 einen Umsatz von rund 19 Millionen Euro erwirtschaftet, das entspreche einem Plus von 50 Prozent gegenüber 2016. Das kräftige Wachstum setze sich auch im laufenden Jahr fort. Der Gesamtmarkt für das wenig regulierte Warensegment belaufe sich in Spanien auf rund acht Milliarden Euro und in Europa auf rund 100 Milliarden Euro.

Sprungbrett für die internationale Expansion

Zur Rose weist darauf hin, dass man mit diesem Internationalisierungsschritt die eigene digitale Kompetenz in einem der fünf größten Technologie- und Innovationszentren Europas ausbaue. Promofarma sei zudem ein Sprungbrett für die internationale Expansion von Zur Rose, sowohl grenzüberschreitend als auch durch die Aufnahme neuer Partner in anderen Ländern, und verfüge über ein kapitaleffizientes Geschäftsmodell. In diesem Jahr habe Promofarma mit einer internationalen Expansion begonnen und bediene im grenzüberschreitenden E-Commerce-Geschäft mittlerweile 20 Länder in Europa, neuerdings auch nach Deutschland.

Die Übernahme betrachtet Zur Rose damit auch als weiteren Schritt, um die nach eigenen Angaben führende Marktposition in Europa weiter auszubauen und die Voraussetzungen für künftiges Wachstum zu schaffen. So sagte Zur Rose-Vorstandschef Walter Oberhänsli: „Neben dem Erwerb des spanischen E-Commerce-Marktführers für freiverkäufliche, apothekenübliche Produkte erhalten wir mit Promofarma auch eine Plattformtechnologie, mit der wir unsere internationale Expansion vorantreiben und ein neues Geschäftsmodell durch Partnerschaften in ganz Europa aufbauen können.“

Keine Angaben zum Kaufpreis

Der Abschluss des Deals wird etwa Mitte September 2018 erwartet. Über die finanziellen Aspekte der Transaktion sei Stillschweigen vereinbart worden.

Die Zur Rose-Gruppe betrachtet sich mit ihren Marken Zur Rose und DocMorris als Europas größte Versandapotheke und einen der führenden Ärztegrossisten in der Schweiz. Das Unternehmen beschäftigt an seinen verschiedenen Standorten über 1000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 983 Millionen Franken. In den vergangenen Monaten hat der Konzern gleich mehrfach Übernahmen getätigt beziehungsweise angekündigt: Im Mai 2018 hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass DocMorris ab Ende 2018 das Versandgeschäft der Hamburger Apotheke Apo-Rot übernehmen und vom niederländischen Heerlen, dem Sitz von DocMorris, aus betreiben werde. Ende vergangenen Jahres hatte Zur Rose bereits die beiden deutschen Versandapotheken Eurapon und Vitalsana gekauft.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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