Beratungsquickie

Wie lässt sich eine Mallorca-Akne vermeiden?

Stuttgart - 06.07.2018, 16:30 Uhr

Langsam an die Sonne gewöhnen und Sonnenschutzpräparate mit hohem UV-A-Schutz, ohne Emulgatoren verwenden – so kann man einer Mallorca-Akne vorbeugen. (Foto: Cara-Foto / stock.adobe.com)

Langsam an die Sonne gewöhnen und Sonnenschutzpräparate mit hohem UV-A-Schutz, ohne Emulgatoren verwenden – so kann man einer Mallorca-Akne vorbeugen. (Foto: Cara-Foto / stock.adobe.com)


Sie ist eine Erscheinungsform der Sonnenallergie: die Mallorca-Akne. Was unterscheidet die Mallorca-Akne von der klassischen Akne vulgaris? Und welche Tipps können Sie in der Apotheke zur Vorbeugung und Behandlung geben? Das lesen Sie hier im Beratungsquickie.

Von Sonnenallergie oder polymorpher Lichtdermatose spricht man bei durch UV-Licht ausgelösten Hautreaktionen. Die Mallorca-Akne ist eine Erscheinungsform der Sonnenallergie, wobei der Name „Mallorca-Akne“ irreführend ist und viele Dermatologen mit der Wortwahl „Mallorca-Akne“ nicht sonderlich glücklich sind. Denn: Sowohl die Erscheinungsform, als auch die zugrundeliegende Pathogenese unterscheiden sich von einer klassischen Acne vulgaris. Bei einer Mallorca-Akne oder Acne aestivalis fehlen Komedonen, wie sie für eine Acne vulgaris typisch sind. Auch liegt einer Acne vulgaris als Ursache zunächst eine durch Talg verstopfte Hautpore zugrunde, die sich in der Folge durch die Verstopfung entzündet. Bei der Mallorca-Akne hingegen ist der Weg anders: Das initiale Ereignis bei Mallorca-Akne ist die durch UV-Strahlung ausgelöste Entzündung des Follikels.

UV-A-Strahlen und Emulgatoren lösen Mallorca-Akne aus

Wie entsteht die Entzündung bei Mallorca-Akne? Wesentlich für die Entstehung der Mallorca-Akne ist die Wechselwirkung von UV-A-Strahlen mit bestimmten Emulgatoren oder Lipiden in täglichen Körperpflegeprodukten (Cremes, Lotionen), aber auch Sonnenschutzpräparaten. Unter Einwirkung der UV-A-Strahlung können sich aus dem körpereigenen Talg zusammen mit den Fett- und Emulgator-Komponenten der Cremes oder Lotionen sogenannte Lipidperoxide bilden. Diese führen zu Entzündungen, die sich Akne-ähnlich äußern und zu Juckreiz führen. Prädestiniert für die Entwicklung einer Mallorca-Akne sind vor allem junge Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren mit eher fettiger Haut. Insbesondere sonnenexponierte Hautareale sind von den Papeln betroffen: Schultern und Oberarme, Hals und weniger das sonnengewöhnte Gesicht und Dekolleté.

Wie sieht eine Mallorca-Akne aus? Klinisch manifestiert sich eine Acne aestuvalis recht gleichförmig mit dunkelroten Papeln (bis erbsengroßen, erhabenen Knötchen). Komedonen und Pusteln (mit Eiter gefüllte Bläschen) zeigen sich selten. Die Papeln können auch Wochen nach Entstehung persistieren, heilen jedoch narbenfrei ab. Eine Acne aestuvalis tritt saisonal auf, beginnend im Frühjahr, mit Hochsaison im Sommer und endend im Herbst.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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