Deutsche Krebshilfe

50 Millionen Euro für fünf Krebsforschungszentren

Berlin - 04.07.2018, 15:55 Uhr

Prof. Anja
 Katrin Boßerhoff, Vorsitzende des Fachausschusses 
„Medizinische/Wissenschaftliche Nachwuchsförderung“ der Krebshilfe, beschwert sich über einen eklatanten Mangel an Nachwuchswissenschaftlern. ( r / Foto: Imago)

Prof. Anja Katrin Boßerhoff, Vorsitzende des Fachausschusses „Medizinische/Wissenschaftliche Nachwuchsförderung“ der Krebshilfe, beschwert sich über einen eklatanten Mangel an Nachwuchswissenschaftlern. ( r / Foto: Imago)


Mit insgesamt 50 Millionen Euro fördert die Deutsche Krebshilfe in den kommenden Jahren die Arbeit junger Krebsforscher in Deutschland. Das Geld komme über einen Zeitraum von fünf Jahren medizinischen Fakultäten in Dresden, Frankfurt, Hamburg, Köln/Bonn und Würzburg zugute, gab die Krebshilfe am Mittwoch bekannt.

Die neuen sogenannten Mildred-Scheel-Nachwuchszentren erhalten demnach pro Jahr je zwei Millionen Euro. Sie sollen „bestmögliche Arbeitsbedingungen“ für talentierte junge Wissenschaftler schaffen. Dazu zählt etwa die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei einer Karriere in der Krebsforschung.

Die Zentren sind nach der Gründerin der Krebshilfe benannt. Die Ärztin Mildred Scheel, Ehefrau des früheren Bundespräsidenten Walter Scheel, war selbst an Krebs erkrankt und starb daran 1985. Sie wurde 52 Jahre alt.

Krebshilfe: Mangel an Wissenschaftlern

Die Krebshilfe will den Wissenschaftsstandort Deutschland erheblich stärken: „Wir haben hierzulande einen eklatanten Mangel an jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern“, so Prof. Anja Katrin Boßerhoff, Vorsitzende des Fachausschusses „Medizinische/Wissenschaftliche Nachwuchsförderung“ der Krebshilfe und Inhaberin des Lehrstuhls für Biochemie und Molekulare Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg. „Die Hauptleidtragenden einer solchen Entwicklung werden die Patienten sein – denn eine Weiterentwicklung der onkologischen Versorgung ist unter diesen Bedingungen nur schwer möglich.“

Große Summen verdankt die Krebshilfe Spendern. Allein aus Erbschaften und Vermächtnissen kamen im Vorjahr 72,8 Millionen Euro. In Deutschland erkrankt jedes Jahr fast eine halbe Million Menschen neu an Krebs. Nach Schätzungen geht jeder zweite Fall auf einen ungesunden Lebensstil zurück, auf Rauchen, unausgewogene Ernährung, Bewegungsmangel, zu viel Alkohol und zu viel UV-Strahlung.


bro / dpa
brohrer@daz.online


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