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Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
Pharmakotherapie der ADHS – das sagt die neue Leitlinie
Vergangenen Freitag wurde die neue S3-Leitlinie „ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen“ vorgestellt. Nun wird schon bei mittelschwerer Ausprägung eine Pharmakotherapie als mögliche Alternative zur Psychoedukation empfohlen. Doch welche Substanzen sollen zum Einsatz kommen? Und was sagen die Experten zu Omega-3-Fettsäuren?
Mit der neuen S3-Leitlinie „ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen“ steht erstmalig ein Leitfaden der höchsten Evidenzstufe zur Behandlung der ADHS zur Verfügung. Eine der wesentlichen Neuerungen: Künftig sollen auch für Kinder mit einer mittelschweren ADHS früh im Therapieverlauf Arzneimittel wie Ritalin erwogen werden. Bisher wurde eine unmittelbare Behandlung mit Medikamenten vorrangig für Kinder mit einer starken Ausprägung der psychischen Störung empfohlen. Eine medikamentöse Behandlung bei moderaten Formen solle jedoch abhängig von den Rahmenbedingungen und den Präferenzen der Familie eingesetzt werden, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Gegenüber anderen internationalen evidenzbasierten Leitlinien, wie z.B. den NICE-Guidelines aus Großbritannien, sei in der deutschen Leitlinie der Verhaltenstherapie ein höherer Stellenwert eingeräumt. Gleichzeitig wird für die pharmakologische Behandlung, für welche die beste Evidenz und der stärkste Effekt hinsichtlich der Wirksamkeit existiert, ein im internationalen Vergleich zurückhaltender Einsatz empfohlen, heißt es.
Im Erwachsenenalter wird aufgrund der vorliegenden Evidenz bei leichten und moderaten Formen eine medikamentöse Therapie empfohlen – natürlich unter der Voraussetzung, dass der Patient das mitträgt.
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Grundsätzlich erachtet die Leitlinie die Stimulanzien Methylphenidat, Amfetamin und Lisdexamfetamin, sowie die Nicht-Stimulanzien Atomoxetin und Guanfacin als mögliche Optionen. Dabei sei jedoch der Zulassungsstatus zu beachten, heißt es. Weitere Kriterien, die bei der Auswahl eine Rolle spielen sollen, sind die erwünschte Wirkdauer und das zu erwartende Wirkprofil, die Nebenwirkungsprofile, Komorbiditäten, Missbrauchsgefahr, besondere Umstände (zum Beispiel die Gefahr einer Stigmatisierung durch Tabletteneinnahme in der Schule) und nicht zuletzt die Präferenz des Patienten beziehungsweise seiner Eltern.
6 Kommentare
Medikation AD(H)S
von St SRO am 31.08.2018 um 10:28 Uhr
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