Hauptstadtkongress 2018

„Online-Apotheken nicht die richtige Antwort auf die Probleme strukturschwacher Gebiete“ 

Berlin - 08.06.2018, 09:25 Uhr

Dr. Andreas Kiefer, Präsident der
Bundesapothekerkammer (BAK), und Uwe Lübking, Beigeordneter für Sozialpolitik
des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, diskutierten unter der Moderation von
Egbert Maibach-Nagel, Chefredakteur des Deutschen Ärzteblattes. (Foto: Inken Rutz)

Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), und Uwe Lübking, Beigeordneter für Sozialpolitik des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, diskutierten unter der Moderation von Egbert Maibach-Nagel, Chefredakteur des Deutschen Ärzteblattes. (Foto: Inken Rutz)


Wie kann nachhaltige Strukturpolitik den ländlichen Raum stärken und zu einer Sicherstellung der Arzneimittelversorgung beitragen? Diese Frage stand am 7. Juni im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion zum sechsten Apothekerforum im Rahmen des „Hauptstadtkongresses 2018 Medizin und Gesundheit“ in Berlin. Dr. Andreas Kiefer (BAK) und Uwe Lübking (Deutscher Städte- und Gemeindebund) zeigten sich vorsichtig optimistisch – die Zeichen der Zeit seien erkannt.

Zahlreiche Fragen rund um die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung – insbesondere in ländlichen Gebieten – gilt es in der Zukunft zu beantworten. In Zeiten der Zunahme des Online-Handels mit Arzneimitteln auf der einen Seite und einem Apothekensterben auf der anderen Seite sind zukunftsweisende Konzepte gefragter denn je. Antworten auf diese Fragen versuchten am gestrigen Donnerstag die Diskutanten der Podiumsdiskussion „Arzneimittelversorgung als Teil einer erfolgreichen Strukturpolitik“ zu finden, die im Rahmen des Apothekerforums während des diesjährigen Hauptstadtkongresses in Berlin stattfand.  

Politiker sagten ab

Es diskutierten Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), und Uwe Lübking, Beigeordneter für Sozialpolitik des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Es fehlten die Stellungnahmen von Seiten der Politik, da Michael Hennrich (CDU) und Markus Tressel (Bündnis 90/Die Grünen) aufgrund einer Abstimmung im Bundestag absagen mussten. Die verbliebene Runde griff einige heiße Eisen der derzeitigen gesundheitspolitischen Diskussionen auf. Welche Rolle spielt der Versandhandel in der Zukunft? Was verändert sich durch fortschreitende Digitalisierung? Wie kann das Apothekensterben aufgehalten werden? Und wie kann auch in der Zukunft eine flächendeckende Arzneimittelversorgung insbesondere der ländlichen Regionen sichergestellt werden?  

Strukturschwache Gebiete – Negativeffekte verstärken sich

Uwe Lübking startete mit einem Vortrag über Maßnahmen der Kommunen zur Infrastrukturstärkung und über Probleme strukturschwacher Regionen. „Die Frage der Infrastruktur ist eine sehr bedeutsame für die Strukturpolitik auf der kommunalen Ebene. Dabei spielt die medizinische Infrastruktur – und dazu gehört eben auch die Arzneimittelversorgung – eine ganz wichtige Rolle“, bekräftigte Lübking. Es gehe um die Frage der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse, doch sowohl in ländlichen Gebieten als auch in Ballungsräumen sei eine Zunahme der Heterogenität der kommunalen Landschaft zu beobachten. Strukturstarke und strukturschwache Gebiete entfernten sich in der Folge immer weiter voneinander. „Negativeffekte verstärken sich“, erklärte Lübking die Situation.



Inken Rutz, Apothekerin, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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