Forderung an Julia Klöckner

SPD-Gesundheitspolitikerin will Altersbeschränkung für Energy Drinks

Saarbrücken - 04.06.2018, 14:30 Uhr

Energy Drinks können vor allem für Kinder gefährlich werden. (Foto: Schöning / Imago)

Energy Drinks können vor allem für Kinder gefährlich werden. (Foto: Schöning / Imago)


Den Verkauf von Energy Drinks an Jugendliche unter 16 Jahren stoppen – in Großbritannien ist das teilweise schon Realität. In Deutschland fordert nun die SPD-Gesundheitspolitikerin Ursula Schulte die Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) dazu auf, auch mit der deutschen Industrie darüber zu verhandeln.

Die SPD-Gesundheitspolitikerin Ursula Schulte will Kinder und Jugendliche mit einem Verkaufsverbot stärker vor den Gefahren von Energy Drinks schützen. „Eine Altersbeschränkung muss es auch in Deutschland geben“, sagte die Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag für den gesundheitlichen Verbraucherschutz der „Saarbrücker Zeitung“ (Montag).

In Großbritannien hätten einige Handelsketten bereits den Verkauf von Energy Drinks an Jugendliche unter 16 Jahren gestoppt – darunter auch die deutschen Discounter Aldi und Lidl. „Was in Großbritannien geht, muss auch hierzulande möglich sein“, sagte Schulte.

Sie forderte Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) auf, „mit der Industrie darüber zu verhandeln“. Denn ein zu hoher Konsum der extrem koffeinhaltigen und aufputschenden Getränke könne insbesondere bei Kindern fatale Nebenwirkungen haben. 


Seit dem 1. März 2018 verkaufen Aldi und Lidl in Großbritannien keine Energy Drinks mehr an Kinder und Jugendliche. Auch Foodwatch kritisierte bereits diese „Doppelstandards“ und forderte Aldi und Lidl auf, in Deutschland ebenso keine Energy Drinks mehr an Kinder zu verkaufen. In Lettland und Litauen ist der Verkauf von Energy Drinks sogar an Jugendliche unter 18 Jahren verboten. 

Laut einer Foodwatch-Umfrage von 2015 haben in Deutschland nur zwei von 14 befragten Handelsunternehmen – dm und Rossmann – entsprechende firmeninterne Richtlinien: Bei dm gibt es gar keine Energy Drinks, bei Rossmann werden sie nicht an unter 16-Jährige abgegeben. 

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Vergangenen Donnerstag berichtete die Ärztezeitung von einem Fall eines 25-jährigen Patienten, der sich an einem Samstagvormittag wegen seit einer Stunde anhaltender starker Thoraxschmerzen in der Notaufnahme vorstellte. Am Abend zuvor hatte er etwa zwei Liter Energy-Drinks, gemischt mit Alkohol, getrunken. In der Notaufnahme wurde dann ein Vorderwandinfarkt festgestellt. Bisher seien in der Literatur nur neun solcher Fälle in einem Zusammenhang mit dem Konsum von Energy-Drinks beschrieben worden.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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