Falsche Google-Anrufe

Apothekerverband warnt vor Telefon-Abzocke

Berlin - 25.05.2018, 17:00 Uhr

Angebliche Google-Mitarbeiter belästigen derzeit Apotheken in Baden-Württemberg am Telefon. Der LAV BaWü bietet seinen Mitgliedern Unterstützung an. (Foto: Imago)

Angebliche Google-Mitarbeiter belästigen derzeit Apotheken in Baden-Württemberg am Telefon. Der LAV BaWü bietet seinen Mitgliedern Unterstützung an. (Foto: Imago)


Die Anrufer geben sich als Google-Mitarbeiter aus und wollen Gebühren für einen vermeintlichen Vertrag. Davon berichten diese Woche mehrere Apotheken in Baden-Württemberg. Der zuständige Landesapothekerverband rät, keine Rechnungen im Zusammenhang mit den Fake-Anrufen zu bezahlen und sich im Zweifelsfall an die Verbandsrechtsabteilung zu wenden.

Vorsicht - Falle! Im „Ländle“ treiben offenbar seit dieser Woche lästige Telefonbetrüger in mehreren Apotheken ihr Unwesen. Nach Informationen des Landesapothekerverbandes Baden Württemberg geben sich die Anrufer als Google-Mitarbeiter aus und verweisen im Gespräch auf einen Firmeneintrag, der nur im ersten Jahr kostenfrei sei und nun kostenpflichtig verlängert werden müsse.

Bloß nicht „ja“ sagen

Kurz nach dem ersten Telefonat unter einer Frankfurter Rufnummer erfolgt ein zweites, bei dem die Betrüger das Gespräch aufzeichnen und den Betroffenen zu einer Vertragszustimmung drängen. Ziel des Telefonterrors ist es, ein „Ja“ auf die Bandaufnahme zu bekommen. Daraufhin versenden die Abzocker Rechnungen mit dem Absender „EU Marketing Agentur“.

Bei Anruf – Faktencheck!

Im Netz wird derzeit von ähnlichen falschen Google-Anrufen gewarnt, die unter verschiedenen Nummern eingehen. Daher ist es nicht auszuschließen, dass auch andere Bundesländer von dem Telefonbetrug betroffen sind. Wer von einem solchen Fake- Anruf belästigt wird, sollte wissen:

  • dass keine Vertragsbeziehung und damit auch keine Zahlungsverpflichtung besteht,
  • dass ein „echter“ Google-Firmeneintrag unbefristet kostenlos ist,
  • und dass ein solcher Firmeneintrag online angelegt und nicht am Telefon „verkauft“ wird.

Auch bei Stress wachsam leiben

Die Anrufe gehen unangekündigt ein und erwischen die Apotheke kalt. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg rät, wachsam zu bleiben, auch wenn die Offizin gerade voll ist. Auf keinen Fall sollten Zusagen getroffen oder spätere Rechnungen bezahlt werden. Die Mitglieder des Landesverbandes Baden-Württemberg können sich an die Rechtsabteilung wenden, wenn sie Zahlungsaufforderungen im Zusammenhang mit den Fake-Anrufern erhalten.

Apothekeninhaber sollten das ganze Team informieren, wie sie sich bei solchen Anrufen zu verhalten haben. Telefonbetrug gibt es immer wieder. Daher ist es von Vorteil, wenn eine Person im Apothekenteam den Überblick über die Vertragsangelegenheiten in der Apotheke hat und bei verdächtigen Anrufen zu Rate gezogen werden kann.


Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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