In Sachsen-Anhalt

Arzneimittel: 293mal Verdacht auf Mängel

Stuttgart - 20.04.2018, 12:30 Uhr

Verpackungsfehler gehören zu den am häufigsten aus Apotheken gemeldeten Qualitätsmängeln.(Foto: imago)

Verpackungsfehler gehören zu den am häufigsten aus Apotheken gemeldeten Qualitätsmängeln.(Foto: imago)


Die 600 Apotheken in Sachsen-Anhalt meldeten knapp 300 Fälle, in denen bei einem Arzneimittel ein Verdacht auf einen Mangel bestand, an die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker. Sie fielen im Rahmen der Fertigarzneimittelprüfung auf. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr 9084 Spontanberichte aus 4816 verschiedenen Apotheken gemeldet.

9084 Spontanberichte aus 4816 verschiedenen Apotheken sind im Jahr 2017 in der Berliner Geschäftsstelle der AMK eingegangen – und damit mehr als jemals zuvor. 293 davon stammten Apotheken in Sachsen Anhalt. Der häufigste Grund für Beanstandungen waren bundesweit ebenso wie in Sachsen-Anhalt Verpackungsfehler: In Sachsen-Anhalt wurden 94 reine Verpackungsfehler gemeldet. Bundesweit waren es 2780.

Daneben bildeten in Sachsen Anhalt arzneimittelbezogene Probleme einen weiteren großen Block mit 84 Meldungen. Zu diesen zählen unerwünschte Wirkungen (zum Beispiel Neben- oder Wechselwirkungen), Medikationsfehler (zum Beispiel vermeidbare Anwendungs- oder Dosierungsfehler) sowie Missbrauchsmeldungen. Die anderen AMK-Meldungen betreffen Mängel der Produkteigenschaften sowie fehlerhafte Kennzeichnungen oder irritierende Deklarationen. „Wir minimieren mit unserer täglichen Prüfung mindestens eines Arzneimittels pro Apotheke auch die Gefahr, dass gefälschte Arzneimittel in den legalen Vertriebsweg eingeschleust werden. So lange sich Patienten in der Apotheke ihres Vertrauens mit den benötigten Arzneimitteln versorgen, können sie sich auf eine hohe Qualität der Arzneimittel verlassen“, erklärte Apotheker Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt.

„Legale Vertriebswege bieten den besten Schutz“

Erkannte Qualitätsmängel, unerwünschte Arzneimittelwirkungen oder auch nur entsprechende Verdachtsfälle werden in Sachsen-Anhalt umgehend an das Landesverwaltungsamt, Bereich Pharmazie, und an die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) gemeldet. Patienten können übrigens selbst etwas für den Bezug von sicheren Medikamenten tun. Dr. Münch: „Wer im Internet einkauft, kommt leicht in Gefahr von gefälschten Arzneimitteln. Im Netz tummeln sich neben seriösen Anbietern leider auch viele illegale, die vom Laien nicht unbedingt erkannt werden. Die legalen Vertriebswege dagegen bieten einfach den besten Schutz. Die öffentliche Apotheke bleibt einmal mehr die sicherste Bezugsquelle für Medikamente. Das Wohl unserer Patienten ist keine Phrase, sondern liegt uns wirklich am Herzen. Sonst hätten wir unseren Beruf verfehlt.“


jb / DAZ.online
redaktion@daz.online


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