Gelegentliche Auto-Aktivierung 

Apotheker sollen Nadelschutz bei Inhixa prüfen

Stuttgart - 18.04.2018, 16:45 Uhr

Seit August 2017 ist das Clexane-Biosimilar Inhixa in der Lauer-Taxe gelistet. (Foto: Techdow)

Seit August 2017 ist das Clexane-Biosimilar Inhixa in der Lauer-Taxe gelistet. (Foto: Techdow)


Ein Nadelschutz bei Fertigspritzen sorgt dafür, dass man die Spritze nach Gebrauch in den Müll entsorgen kann und keinen speziellen Behälter für die Nadel benötigt. Wird der Schutz jedoch schon vor der Anwendung aktiviert – oder er aktiviert sich selbst – kann die Lösung nicht mehr appliziert werden. Bei Inhixa ist das aktuell gelegentlich der Fall. Apotheker sollen daher vor der Abgabe den Nadelschutz prüfen. 

Inhixa® ist ein Enoxaparin-Biosimilar, also ein Nachahmer von Sanofis Clexane®. Wie das Original verfügt Inhixa® über einen Nadelschutz, der nach Gebrauch die Nadel abdeckt und so das Risiko für Stichverletzungen minimiert. Aktiviert wird er durch die Injektion. Wie der Hersteller Techdow nun in einem Rote-Hand-Brief mitteilt, wurde vereinzelt über eine frühzeitige Auto-Aktivierung des Nadelschutzes  bei ungeöffneten, unbenutzten Inhixa® Fertigspritzen berichtet. Bei aktiviertem Nadelschutz kann die Spritze nicht mehr verwendet werden. Eine Analyse soll ergeben haben, dass diese Auto-Aktivierung mit einer Inzidenz von 0,001 Prozent aufgetreten ist. Die Ursache des Problems konnte man laut Aussage des Herstellers identifizieren. Korrektive sowie präventive Maßnahmen seien eingeleitet worden, heißt es. 

Foto: Techdow
Feststellung der Auto-Aktivierung

Vor Abgabe in der Apotheke prüfen

Um zu verhindern, dass der Patient aufgrund einer nicht benutzbaren Spritze eine Dosis nicht erhält, soll bei der Abgabe in der Apotheke geprüft werden, ob der beschriebene Fehler vorliegt. Bei bereits aktiviertem Nadelschutz ist die Sprungfeder ausgedehnt. Bei unbenutzten Spritzen soll sie komprimiert sein. Zudem bedeckt bei fehlerhaften Spritzen der Nadelschutz, eine transparente Plastikhülse, vollständig die graue Nadelkappe. Vor der Anwendung soll diese aber frei zugänglich sein. 

Fertigspritze in transparentem Blister

Da die Fertigspritzen in einem transparenten Blister verpackt sind, ist eine Autoaktivierung des Nadelschutzes ohne Öffnen des Blisters leicht erkennbar. Die Überprüfung des Nadelschutzes vor Abgabe an den Patienten ist also ohne Probleme möglich.

Zudem ruft der Hersteller dazu auf, Fälle von Auto-Aktivierung des Nadelschutzes  zu melden. 


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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