„hart aber fair“

Gibt es bei Grippeimpfstoffen eine Zwei-Klassen-Medizin?

Stuttgart - 20.03.2018, 09:00 Uhr

Der Gesundheits-Versorgungsforscher Gerd Glaeske ist der Meinung, dass Grippeimpfstoffe kein gutes Beispiel für die Zwei-Klassen-Medizin sind. (Foto: Imago)

Der Gesundheits-Versorgungsforscher Gerd Glaeske ist der Meinung, dass Grippeimpfstoffe kein gutes Beispiel für die Zwei-Klassen-Medizin sind. (Foto: Imago)


Unter anderem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der Pharmazeut Gerd Glaeske waren am gestrigen Montag zu Gast bei „hart aber fair“. Das Diskussionsthema: die Zwei-Klassen-Medizin. Gibt es eine Zwei-Klassen-Medizin auch bei der Grippeimpfung? Der sonst so kritische Professor Gerd Glaeske sieht das nicht so. Auch DAZ.online ist dieser Frage nachgegangen.

„hart aber fair“-Moderator Frank Plasberg trifft mit den Themen Ärztemangel und Terminen bei Fachärzten bei dem CDU-Mann Jens Spahn voll ins Schwarze: Denn insbesondere die flächendeckende ärztliche Versorgung, inklusive langer Wartezeiten der Patienten auf Sprechstundentermine, gehören zu den drei großen Themen des neuen Ministers, die er sich für die kommenden Jahre als Gesundheitsminister vorgenommen hat. Dies erklärte Spahn in der vergangenen Woche bei der Amtsübergabe durch Ex-Minister Hermann Gröhe.

Stein des Anstoßes im deutschen Gesundheitssystem: Die Versicherten fühlen sich ungleich behandelt, gesetzlich versicherte Patienten monieren immer wieder eine schlechtere medizinische Versorgung. Auch bei Arzneimitteln. Aufwind hat dieser Vorwurf während des ganzen Winters durch die Grippeimpfung bekommen. Patientenverbände gehen auf die Barrikaden. Ihre Beschwerde: GKV-Patienten erhielten ausschließlich den schlechteren dreifachen Grippeimpfstoff, während privat Krankenversicherte mit der „besseren“ Vierfach-Influenzaimpfung geschützt würden. Besonders unglücklich in der aktuellen Grippesaison 2017/18: Vor dem hauptsächlich, zu 72 Prozent, kursierenden Stamm Influenza B Yamagata schützt direkt nur die tetravalente Grippevakzine.

In dieses Horn bläst auch Frank Plasberg: „Der Dreifach-Impfstoff hat nichts gebracht,“ konstatiert er. Und weiter: Die Krankenkassen hätten sich in der Versorgung ihrer Versicherten auf den dreifachen Grippeimpfstoff eingeschossen, Privatpatienten hingegen versorgten die Ärzte mit der wirksamen Vierfachen-Influenzaimpfung. Das findet Anette Dowideit, Investigativjournalistin mit den Spezialgebieten Gesundheits- und Pflegebranche besonders skandalös. Die These der für „Die Welt“ arbeitenden Journalistin lautet: „Gesetzlich Versicherte sterben eher an Grippe“, seien es doch alte Menschen und Geringverdiener, die sich eine private Krankenversicherung nicht leisten könnten, und denen somit der Vierfachimpfstoff vorenthalten werde. Junge, gesunde und privatversicherte Menschen hingegen zählten nicht zum Risikokollektiv für schwere Influenzaerkrankungen, so Dowideit.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Glaeske

von Alexander Zeitler am 21.03.2018 um 1:23 Uhr

Ich habe hart aber fair gesehen und mich gleich gewundert, was der GLAESKE da will. Der SPAHN War ja zu ertragen.
ist der GLAESKE Spezialist für alles? Diese " Kollege" wird so langsam unerträglich. <jetzt haut er auch noch auf Ärzte ubnd KVen ein. Ist er der Gott Im Gesundheitswesen? Und klar kommen auch noch die IGEL Leistungen. Der Mann schlägt um sich. Wieso kann die Dresdnerin nicht mit ihren Kindern an das andere Ende von Dresden fahren? kein trabbi? kein OPNV? das bleibt alles offen . Faktencheck hab ich nicht gesehen.
Aber bitte keinen GLAESKE in so ner Sendung

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Immer wieder der sog. Experte Glaeske

von Ratatosk am 20.03.2018 um 18:59 Uhr

Hier zeigt er wenigstens zwangsweise sein wahres Gesicht. Der 3 Missmatch, aber kein Problem für den Experte für alles .
Wirkt nicht richtig weil ? und weil sich sowieso zuwenig impfen lassen - gehts noch ?
Warum überhaupts wird man immer wieder mit diesem Menschen belästigt, wenn es doch so viele echte Spezialisten für so was gibt, die nicht auch durch unzählige GKV Studien verbrannt sind. Bei Tabak oder Energie sind solche Leutchen immer zu Recht schnell weg vom Fenster, aber die beiden Professoren haben offensichtlich Narrenfreiheit.

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