Bundestag

Mehr heilberufliche Expertise im Gesundheitsausschuss

Berlin - 18.01.2018, 12:25 Uhr

Mehr Ärzte und andere Heilberufler im Gesundheitsausschuss: Im Fachgremium für Gesundheit nehmen in Zukunft mehr Heilberufler Platz als vorher. (Foto: Picture Alliance)

Mehr Ärzte und andere Heilberufler im Gesundheitsausschuss: Im Fachgremium für Gesundheit nehmen in Zukunft mehr Heilberufler Platz als vorher. (Foto: Picture Alliance)


Am gestrigen Mittwoch hat der Bundestag die Größe der Fachausschüsse beschlossen. Demnach erhält der Gesundheitsausschuss 41 Sitze. Welche Politiker Teil des Gremiums werden, wir in diesen Tagen festgelegt. Dabei zeigt sich aber jetzt schon: Der neu zusammengesetzte Gesundheitsausschuss wird mehr Fachexpertise haben. Denn insbesondere die kleineren Fraktionen schicken einige neue Heilberufler ins Parlament.

Der Gesundheitsausschuss ist eines der Fachgremien im Bundestag, in dem Fachexpertise nicht schadet. Regelmäßig geht es um Themen wie etwa die Krankenhausfinanzierung, die Arzneimittelpreisbildung oder auch den Apothekenmarkt. Insbesondere neuen und fachfremden Abgeordneten dürfte es in der Anfangszeit schwerfallen, solche komplexen Sachverhalte sofort zu durchschauen. Die Parlamentarier beschäftigen daher in der Regel wissenschaftliche Hilfskräfte, die sie inhaltlich auf die Debatten vorbereiten.

Für das Diskussionsniveau, die inhaltliche Tiefe und vor allem für die Praxisnähe ist es daher gut, wenn einige Parlamentarier über eigene, heilberufliche Erfahrungen im Gesundheitswesen berichten können. In der vergangenen Legislaturperiode war die Heilberufler-Quote im Gesundheitsausschuss nicht gerade hoch. Rudolf Henke und Sabine Dittmar waren die einzigen Ärzte im Gremium, Michael Fuchs, der einzige Apotheker im Bundestag, beschäftigte sich hauptsächlich mit Wirtschaftspolitik.

Doch das ändert sich nun. Inzwischen haben fast alle Fraktionen mehr oder weniger öffentlich bekanntgegeben, welche Politiker sie in den Gesundheitsausschuss entsenden wollen. Nach Recherchen von DAZ.online werden sich im nächsten Gesundheitsausschuss deutlich mehr Heilberufler sammeln. Ein Überblick:

CDU/CSU: In der Unionsfraktion wird sich voraussichtlich nicht viel ändern. Dem Vernehmen nach ist lediglich ein Platz neu zu vergeben. Denkbar wäre aber, dass der Münchener CSU-Abgeordnete Stephan Pilsinger diesen Platz einnimmt. Pilsinger ist Arzt der Inneren Medizin und arbeitete zuletzt in einem kommunalen Krankenhaus. Rudolf Henke, ebenfalls Facharzt für Innere Medizin, dürfte wohl Mitglied im Gesundheitsausschuss bleiben. Sonst hat in der Unionsfraktion nur noch der Niedersachse Roy Kühne Erfahrungen im Gesundheitswesen: Kühne ist Diplom-Sporttherapeut und Physiotherapeut.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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