APOkix-Umfrage

Retaxationen und Honorar für Apotheker wichtiger als Rx-Versandverbot

Berlin - 15.01.2018, 10:30 Uhr

Apotheker finden ihre Standesvertretung unzureichend  (Foto: Schelbert / DAZ)

Apotheker finden ihre Standesvertretung unzureichend  (Foto: Schelbert / DAZ)


Für Apotheker gab es 2017 durchaus positive politische Entwicklungen: Etwa eine Honorarerhöhung im Rezepturbereich und mehr Geld für die BtM-Dokumentation. Dennoch waren sie zum Jahresende enttäuscht von der Politik und von ihrer Standesvertretung – das zeigen die Antworten auf die aktuelle APOkix-Monatsfrage des Instituts für Handelsforschung Köln. Gefragt wurde zudem nach den Top-Themen für das Jahr 2018.

Das Institut für Handelsforschung (IFH) Köln fragte im vergangenen Dezember, welche Themen für die Apothekenleiter im neuen Jahr ganz oben stehen. Auf Platz eins steht 2018 wie schon im Vorjahr „eine qualitativ hochwertige Beratung in der eigenen Apotheke sicherzustellen“. Mehr als drei Viertel der knapp 200 Befragten halten die Beratungsqualität für hochrelevant für das neue Jahr. Für weitere 22 Prozent der Befragten hat sie mittlere Relevanz. An zweiter Stelle der relevanten Themen steht die Vermeidung von Retaxationen, die für 72 Prozent der APOkix-Teilnehmer von hoher Bedeutung ist. Das Versandverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel findet sich auf Platz drei der Top-Themen; es ist für knapp 68 Prozent der befragten Apothekerinnen und Apotheker ein besonders wichtiges Thema, für 24 Prozent ist es von mittlerer Relevanz und für 8 Prozent von niedriger oder keiner.

Grafik: IfH

Bürokratie bereitet mehr Sorge als Personalsuche

Für sechs von zehn APOkix-Teilnehmern ist zudem der Bürokratieabbau im Apothekenalltag eine hochrelevante Aufgabe. Eine bessere Zusammenarbeit mit Ärzten halten 43 Prozent für ein Top-Thema, 50 Prozent messen ihm mittlere Bedeutung zu. Trotz der immer wieder zu hörenden Klage über einen Nachwuchsmangel hat die Besetzung neuer Approbierten-Stellen in der eigenen Apotheke für 46 Prozent kaum eine Bedeutung. Für 28 Prozent ist sie allerdings ein wichtiges Thema, für 26 eines von mittlerer Relevanz. Bei der Besetzung von PTA-Stellen sagen sogar 65 Prozent, dass dies für sie wenig oder nicht relevant ist, für 20 Prozent ist es aber ein Top-Thema. Die Besetzung von PKA-Stellen ist sogar für 80 Prozent der Befragten von niedriger Bedeutung.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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1 Kommentar

4,6 !

von Ulrich Ströh am 15.01.2018 um 11:38 Uhr

Schon bitter,wenn Apotheker ihren Standespolikern in diesem Jahr noch schlechtere Haltungsnoten als den übrigen Gesundheitspolitikern geben !

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