Rekordhoch von 72,7 Millionen

So viele wie nie sind gesetzlich versichert

Berlin - 29.12.2017, 11:30 Uhr

In Deutschland sind so viele Menschen wie nie bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

In Deutschland sind so viele Menschen wie nie bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert. (Foto: Michael Kappeler/dpa)


72,2 Millionen Menschen sind derzeit in Deutschland gesetzlich krankenversichert. Das sind so viele wie nie zuvor, wie die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenkassen, Doris Pfeiffer, gegenüber der Rheinischen Post erklärte. Bereits zum fünften Mal in Folge sind mehr Menschen von einer privaten Versicherung in eine gesetzliche Kasse gewechselt als umgekehrt. Pfeiffer ruft zudem die Politik dazu auf, die gute Finanzlage zu dringenden Strukturreformen zu nutzen.

Die Zahl der gesetzlich Versicherten ist einem Bericht zufolge zum 1. Dezember 2017 auf das Rekordhoch von 72,7 Millionen gestiegen. Das sagte die Chefin des Krankenkassen-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, der „Rheinischen Post". Damit seien so viele Menschen wie noch nie in der gesetzlichen Krankenversicherung. „2016 kamen zum fünften Mal in Folge mehr Menschen von einer privaten Krankenversicherung in eine gesetzliche Krankenkassen als umgekehrt“, sagte Pfeiffer. Während 129.100 die gesetzliche Krankenversicherung in Richtung eines privaten Versicherungsunternehmens verlassen hätten, seien 130.200 den umgekehrten Weg gegangen. Im Juli hatte Pfeiffer mitgeteilt, dass rund 71 Millionen Menschen versichert seien. Von ihnen seien 55,5 Millionen zahlende Mitglieder, die übrigen beitragsfrei mitversicherte Angehörige. Pfeiffer betonte: „Ich glaube, wir können in Deutschland sehr froh sein, dass wir ein System haben, das über 90 Prozent der Bevölkerung auf einem so hohen Niveau versorgt, und zwar ohne Ansehen der Person oder des Geldbeutels."

Gute Konjunktur für Reformen nutzen

Die Beiträge in der GKV werden auch 2018 stabil bleiben, wie der Spitzenverband vor kurzem mitteilte. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wurde sogar abgesenkt, wodurch für die Versicherten mancher Kassen die Beiträge sogar sinken. Hintergrund sind die gute Konjunktur sowie die hohe Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat die Politik jedoch aufgefordert, die gute Finanzlage zu dringenden Strukturreformen zu nutzen. 

Mehr zum Thema

GKV-Finanzergebnisse im 1. bis 3. Quartal 2017

Gröhe: Kassen sollen finanzielle Spielräume für Versicherte nutzen



dpa-afx / jb
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Gesetzliche Krankenversicherung

Kassenbeiträge sollen 2018 nicht steigen

Probleme der PKV sollen nicht auf dem Rücken der gesetzlich Versicherten gelöst werden

GKV gegen Bürgerversicherung

Eckpunkte für GKV-Finanzreform

Krankenkassen sind enttäuscht

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.