Stressfrei ins Neue Jahr

Silvester mit Hund und Katze 

Süsel - 29.12.2017, 16:45 Uhr

Mehr als nur Silvestermuffel: Bei Hunden und Katzen kann der Feuerwerkslärm unter Umständen Angstzustände auslösen. (Foto: farbkombinat / adobe.stock.com)                                 

Mehr als nur Silvestermuffel: Bei Hunden und Katzen kann der Feuerwerkslärm unter Umständen Angstzustände auslösen. (Foto: farbkombinat / adobe.stock.com)                                 


Tierhalter erwarten den Jahreswechsel oft mit gemischten Gefühlen. Während manche Hunde und Katzen lediglich etwas beunruhigt sind, haben andere panische Angst vor der Knallerei. Sie wollen weglaufen, verstecken sich zitternd oder machen gar unter sich. Doch man kann etwas dagegen tun: Verhaltenstherapeutisch oder, wenn das nicht reicht, können die Maßnahmen auch mit einer Pharmakotherapie ergänzt werden.

Für viele Menschen bedeutet das Feuerwerk zu Silvester Spaß, für Tiere dagegen oft Stress. Der Krach ist besonders für Hunde und Katzen belastend, da sie ein wesentlich feineres Gehör haben als Menschen. Bei vielen Vierbeinern löst die Knallerei sogar Panik aus. Tierhalter können Vorkehrungen treffen, damit ihre Tiere gut ins neue Jahr kommen.

Steht kurzfristig ein angstauslösendes Geräuschereignis wie Silvester bevor, können folgende Maßnahmen dazu beitragen, dass der Hund oder die Katze die Situation möglichst angstfrei übersteht. Wichtig ist, das Tier von den Knallgeräuschen möglichst abzuschotten. Alle Türen und Fenster sollten fest geschlossen, Rollläden und Jalousien heruntergelassen und Vorhänge zugezogen werden. Das Tier sollte seine Lieblingsplätze und auch mögliche Flucht- und Rückzugsorte leicht und uneingeschränkt erreichen können. Das kann z.B. eine höhlenartige Transportbox oder ein abgedunkelter Raum mit einer Versteckmöglichkeit sein.

Spezieller Gehörschutz oder Silikonohrstöpsel

Bekannte Geräusche, z.B. Musik oder der Fernseher, können das Tier von der Knallerei ablenken. Am besten stellt man sie etwas lauter als gewöhnlich, um den Lärm der Knallgeräusche zu relativieren. Auch das Tragen eines speziellen Hundegehörschutzes (z.B. Mutt Muffs®, ähnlich Kopfhörern) oder von Silikonohrstöpseln kann Abhilfe leisten, doch muss man den Hund schon vorher daran gewöhnen.

Wenn Tiere sich stark konzentrieren, können sie nicht in Angst abgleiten. Diese Tatsache kann man nutzen, indem man den Hund schon im Vorfeld mit attraktivem Kaumaterial, mit Spielzeug, das z.B. mit Futter bestückt ist, Suchspielen, Denksportaufgaben oder einfachen Gehorsamsübungen, bei denen viele Belohnungen eingesetzt werden, beschäftigt und so von den Knallgeräuschen ablenkt. Ist der Hund erst einmal panisch vor Angst, versprechen solche Maßnahmen keinen Erfolg mehr. Da selbsterzeugte Geräusche in der Regel keine Ängste auslösen, sollte der Hund dazu animiert werden, selbst laut zu spielen, z.B. mit einem mit Trockenfutter gefüllten Hartplastikspielzeug („Futterball“).

Die Gesellschaft eines erwachsenen souveränen Hundes, der keinerlei Geräuschangst hat, kann sich bei jungen Hunden positiv auswirken. Umgekehrt sollten Junghunde von geräuschängstlichen Tieren getrennt gehalten werden, um ein „Übertragen“ der Angst zu vermeiden. Tiere, die unter Geräuschängsten leiden, sollten an Silvester grundsätzlich nicht allein gelassen werden.




Sabine Wanderburg, Tierärztin, DAZ-Autorin
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Selegilin

von Marco Piroth am 05.01.2018 um 9:34 Uhr

Beim Menschen ist Selegilin doch ein selektiver MAO-B Hemmer mit einer minimalen Wirkung auf MAO-A. Ist die Spezifität bei Hund und Katze so anders, dass auch MAO-A voll mitgetroffen wird?

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